Adolf Brodführer

deutscher Sanitätsoffizier

August Heinrich Adolph Brodführer[1] (* 14. April 1845 in Heldburg, Thüringen[1][2]; † 22. Juni 1907 in Meiningen[3][4]) war ein deutscher Sanitätsoffizier, zuletzt Generalarzt.

Leben Bearbeiten

Adolf Brodführer war Sohn des Superintendenten und Oberpfarrers Johann Heinrich August Brodführer (1810–1881).[1][2] Er ging ab 1858 auf das Gymnasium Georgianum (Hildburghausen), das sein älterer Bruder Max und ab 1860 auch sein jüngerer Bruder besuchten. Ihr Vater unterrichtete dort.[3]

Ab dem 22. April 1866 war Adolf Brodführer am Medicinisch-chirurgischen Friedrich-Wilhelms-Institut in Berlin. 1866 wurde er Mitglied des Pépinière-Corps Franconia.[5] Er schied am 15. Februar 1870 aus dem Friedrich-Wilhelms-Institut aus und wurde am 30. Juli 1870 mit Felix Marchand zum Dr. med. promoviert.[6] Er trat in die Preußische Armee ein und wurde am 3. Oktober 1871 (nach dem Deutsch-Französischen Krieg und der Deutschen Reichsgründung) zum Assistenzarzt 2. Klasse befördert. Ab Anfang Februar 1873 diente er beim 4. Badischen Infanterie-Regiment „Prinz Wilhelm“ Nr. 112.[7] Ende August desselben Jahres wechselte er zum Garde-Kürassier-Regiment.[8] Seit dem 31. Mai 1875 Assistenzarzt 1. Klasse, wurde er ab 1. März 1879 zur Verfügung des Preußischen Kriegsministeriums gesetzt.[9] Bis zum 6. Oktober 1881 kam er auf eine Stabsarzt-Stelle am Friedrich-Wilhelm-Institut.[10] Hier wurde er 1880 Stabsarzt[11] Vom 1. Oktober 1880 bis zum 1. April 1881 war er beurlaubt für eine wissenschaftliche Reise nach Frankreich, der Schweiz, Italien und Österreich.[12] 1881 kam er als Bataillonsarzt zum Infanterie-Regiment 83.[13] 1890 zum Oberstabsarzt befördert, war er Regimentsarzt beim Füsilier-Regiment „von Gersdorff“ (Kurhessisches) Nr. 80.[14] Ende 1897 kam er vom Füsilier-Regiment 80 als Divisionsarzt zur 29. Division[15] und wurde später als Divisionsarzt der 2. Garde-Infanterie-Division Generaloberarzt.[16] Am 18. August 1900 erfolgte mit Beförderung zum Generalarzt der Einsatz als Korpsarzt des IV. Armee-Korps.[16] 1906 wurde er, bereits erkrankt, Inspekteur der 1. Sanitäts-Inspektion in Posen.[4] Er schied am 22. März 1907 aus dem aktiven Dienst aus und starb wenig später mit 62 Jahren.[17]

Verheiratet war er seit dem 24. November 1884.

Auszeichnungen (Auswahl) Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Gesellschaft für Thüringische Kirchengeschichte: Thüringer Pfarrerbuch: Band 7: Herzogtum Sachsen-Meiningen. Evangelische Verlagsanstalt, 2017, ISBN 978-3-374-04615-7, S. 155 (google.de [abgerufen am 24. November 2021]).
  2. a b Paul Wätzold: Stammliste der Kaiser Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen: Im Auftrage der Medizinal-Abteilung des Königl. Kriegsministeriums unter Benutzung amtlicher Quellen. Springer-Verlag, 1910, ISBN 978-3-662-34483-5, S. 101 (google.com [abgerufen am 24. November 2021]).
  3. a b Karl Rittweger: Festschrift zur hundertjährigen Jubelfeier des herzoglichen Gymnasium Georgianum zu Hildburghausen. Band I. Gabow, S. 12 (google.com [abgerufen am 23. November 2021]).
  4. a b Beihefte zur Medizinischen Klinik. Urban & Schwarzenberg, 1908, S. 88 (google.com [abgerufen am 24. November 2021]).
  5. Kösener Corpslisten 1960, 60/40
  6. Thesen zur Erlangung der Doctorwürde in der Medicin und Chirurgie mit vorgelegt der Medicinischen Facultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin und öffentlich zu vertheidigen am 30. Juli 1870 (WorldCat)
  7. Baden: Staatsanzeiger für das Großherzogtum Baden: 1873. Malsch & Vogel, 1873, S. 43 (google.com [abgerufen am 24. November 2021]).
  8. Baden: Staatsanzeiger für das Großherzogtum Baden: 1873. Malsch & Vogel, 1873, S. 265 (google.com [abgerufen am 24. November 2021]).
  9. Deutsche militärärztliche Zeitschrift: Vierteljährliche Mitteillungen aus dem Gebiet des Militär-Sanitäts- und Versorgungswesens. ... . I.-49. Jahrgang. [1872–1920.] E. S. Mittler & Sohn, 1875, S. 39 (google.com [abgerufen am 24. November 2021]).
  10. Deutsche militärärztliche Zeitschrift. Band 8, Nr. 5. Mittler & Sohn, 1879, S. 20 (google.com [abgerufen am 24. November 2021]).
  11. Deutsche militärärztliche Zeitschrift: Vierteljährliche Mitteillungen aus dem Gebiet des Militär-Sanitäts- und Versorgungswesens. ... . I.-49. Jahrgang. [1872-1920.] Band 9, Nr. 1. E. S. Mittler & Sohn, 1880, S. 1 (google.com [abgerufen am 24. November 2021]).
  12. Willibald Schickert: Die Militärärztlichen Bildungsanstalten von ihrer Gründung bis zur Gegenwart: Festschrift zur Feier des hundertjährigen Bestehens des Medizinisch-Chirurgischen Friedrich Wilhelms-Instituts. Mittler, 1895, S. 263 (google.com [abgerufen am 24. November 2021]).
  13. Deutsche militärärztliche Zeitschrift. Band 10, Nr. 1. Ernst Siegfried Mittler und Sohn, 1881, S. 63 (google.com [abgerufen am 24. November 2021]).
  14. Deutsche militärärztliche Zeitschrift: Vierteljährliche Mitteillungen aus dem Gebiet des Militär-Sanitäts- und Versorgungswesens. ... . I.-49. Jahrgang. [1872-1920.] Band 21, Nr. 2. E. S. Mittler & Sohn, 1892, S. 17 (google.com [abgerufen am 24. November 2021]).
  15. Militär-Wochenblatt. E.S. Mittler., 1897, S. 2893 (google.com [abgerufen am 24. November 2021]).
  16. a b Militär-Wochenblatt. E.S. Mittler und Sohn, 1900, S. 1889 (google.com [abgerufen am 24. November 2021]).
  17. Militär-Wochenblatt. E.S. Mittler, 1907, S. 889 (google.com [abgerufen am 24. November 2021]).
  18. Militär-Wochenblatt. E.S. Mittler., 1906, S. 3423 (google.com [abgerufen am 24. November 2021]).