Adelheid von Sulmetingen

deutsche Stifterin und Philanthropin

Adelheid von Sulmetingen, geborene Nieß (geboren 1330 in Ulm; gestorben 1400) war eine deutsche Stifterin und Philanthropin.

Leben Bearbeiten

Adelheid Nieß stammte aus dem Hause einer wohlhabenden Ulmer Bürgerfamilie; ihre Eltern waren Christian und Adelheid Nieß.[1] Ihre erste Ehe schloss sie mit dem Adligen Rudolf von Sulmetingen. Nach dessen Tod heiratete sie den Ulmer Patrizier Heinrich Krafft, einen Bruder von Ludwig Krafft, der Bürgermeister von Ulm war.[2]

Soziales Engagement Bearbeiten

Adelheid von Sulmetingen verfügte über zahlreiche gesellschaftliche und geschäftliche Beziehungen. Sie war großzügig und sozial engagiert, was sich durch zahlreiche Stiftungen nachweisen lässt:[3] Nach dem Tod ihres Vaters stiftete sie 1386 den sogenannten Sulmetinger Altar für das Ulmer Münster, der seinen Platz am vierten Nordpfeiler des Mittelgangs hatte, aber im Zuge des reformatorischen Bildersturms im Jahr 1531 entfernt wurde.[4]

Ein Jahr später erhielten 1387 die Geistlichen des Ulmer Münsters im Rahmen einer Stiftung Adelheids von Sulmetingen einen wertvollen Chormantel.[5] Im Jahr 1393 stiftete sie den Ulmer Beginen zur Versorgung von Kranken das „Sulmetinger Seelhaus“, in dem später bis zur Reformation 1531 Schwestern des Franziskanerordens beheimatet waren. 1398 schenkte sie zusammen mit ihrem zweiten Ehemann dem Kloster Blaubeuren das Dorf Machtolsheim. In einer 1848 publizierten Sammlung von Ulmischen Privatstiftungen belegen 13 Urkunden die großzügigen und sozial engagierten Stiftungen von Adelheid von Sulmetingen.[3]

Gedenken Bearbeiten

Im Jahr 2002 begann die Stadt Ulm mit der Aufstellung von Gedenkstelen für bedeutende Frauen der Ulmer Stadtgeschichte. Die Stele für Adelheid von Sulmetingen befindet sich an der Blaubrücke am Lautenberg in Ulm.[2]

Literatur Bearbeiten

  • Ilse Schulz: Verwehte Spuren. Frauen in der Stadtgeschichte. Ulm 2008, S. 77–80.
  • Handbuch Ulmer Stiftungen, Ulmer Bürgerstiftung, 2., überarbeitete Auflage 2007, S. 18–19.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ilse Schulz: Verwehte Spuren. Frauen in der Stadtgeschichte. Ulm 2008, S. 77–80.
  2. a b Stadt Ulm: Frauen in der Ulmer Stadtgeschichte. (Memento vom 8. August 2017 im Internet Archive) ulm.de, abgerufen am 8. August 2017 (PDF).
  3. a b Eva Noller, Ilse Schulz: Adelheid von Sulmetingen - Großzügige Stifterin (Memento des Originals vom 9. August 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.staatsanzeiger.de, Staatsanzeiger Baden-Württemberg, 18. Oktober 2010, staatsanzeiger.de, abgerufen am 8. August 2017.
  4. Frank Kressing: Konzept einer Stadtführungführung für die ehemalige Freie Reichsstadt Ulm. philhist.uni-augsburg.de, abgerufen am 8. August 2017.
  5. Gudrun Litz: Beispiele aus dem Ulmer Stiftungswesen. In: Geben und Gestalten: brauchen wir eine neue Kultur der Gabe?. Herausgegeben von Udo Hahn. LIT Verlag Münster, 2008, S. 70.