Abel Ferreira (Fußballspieler)

portugiesischer Fußballspieler und -trainer

Abel Fernando Moreira Ferreira (* 22. Dezember 1978 in Penafiel), auch kurz Abel, ist ein Fußballtrainer und ehemaliger portugiesischer Fußballspieler, der zuletzt bei Sporting Lissabon spielte. Seine vorherigen Vereine waren: FC Penafiel, Vitória Guimarães sowie Sporting Braga. Bei Sporting Braga brachte er es auf 43 Liga- und vier UEFA-Pokal-Spiele. Von 2006 bis 2011 stand er bei Sporting unter Vertrag. Nach verschiedenen Stationen als Trainer, ist er nun, seit Oktober 2020, Cheftrainer von Palmeiras São Paulo.

Abel Ferreira
Abel Ferreira (2022)
Personalia
Voller Name Abel Fernando Moreira Ferreira
Geburtstag 22. Dezember 1978
Geburtsort PenafielPortugal
Größe 178 cm
Position Außenverteidiger (rechts)
Junioren
Jahre Station
1989–1997 FC Penafiel
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1996–2000 FC Penafiel 62 (4)
2000–2004 Vitória Guimarães 80 (1)
2004–2005 Sporting Braga 43 (0)
2006–2011 Sporting Lissabon 111 (2)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2011–2013 Sporting Lissabon (Jugend)
2013–2014 Sporting Lissabon B
2015–2017 Sporting Braga B
2016 Sporting Braga (interim)
2017–2019 Sporting Braga
2019–2020 PAOK Thessaloniki
2020– Palmeiras São Paulo
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Karriere Bearbeiten

Spieler Bearbeiten

Abel Ferreira entstammt der Jugendakademie des FC Penafiels. Hier spielte er von 1989 bis 1997 in diversen Jugendmannschaften des Vereins. Vor der Saison 2000/01 wechselte er zu Vitória Guimarães in die Primeira Liga. Am 15. Oktober 2000 (7. Spieltag) debütierte er schließlich für die erste Mannschaft in der höchsten portugiesischen Spielklasse, als er gegen den FC Porto über die vollen 90 Minuten auf dem Platz stehen durfte. Bei einem 1:1-Unentschieden gegen den SC Farense schoss er Mitte Januar (17. Spieltag) sein erstes Tor im Profibereich. Später im Spiel sah er auch noch seine erste rote Karte im Profifußball. In seiner gesamten ersten Spielzeit auf professioneller Ebene lief er 19 Mal in der Liga auf und schoss zwei Tore als rechter Außenverteidiger. Zur Saison 2001/02 wurde er absoluter Stammspieler auf Vitórias rechter Abwehrseite. Er spielte in jener Saison 27 von 34 möglichen Partien in der Liga. Die Saison darauf lief vergleichsweise schlechter für Ferreira. Er kam nur in 14 Partien zum Einsatz und war oft nur auf der Bank. Er blieb allerdings bei Guimarães und lief in der Folgesaison 18 Mal in der Meisterschaft auf.

Daraufhin wechselte er im Sommer 2004 zum Spitzenteam Sporting Braga,[1] die in der Vorsaison Fünfter wurden.[2] Hier war er absolut gesetzt und spielte direkt am ersten Spieltag über die volle Spieldauer für seinen neuen Verein. Zweieinhakb Wochen später spielte er das erste Mal auf internationaler Ebene. Er spielte 90 Minuten in der ersten Runde des UEFA-Pokals gegen den schottischen Verein Heart of Midlothian, gegen den man in Hin- und Rückspiel scheiterte. Wettbewerbsübergreifend kam Ferreira 34 Mal für Braga in der damaligen Saison zum Einsatz. Auch in der Folgesaison war er dort gesetzt, schied jedoch mit seinem Team erneut in der ersten Runde des UEFA-Pokals aus.

Im Januar 2006 wechselte er zunächst auf Leihbasis bis zum Ende der Saison zu Sporting Lissabon, die bereits 23 Mal die Liga gewannen.[3] Auch hier war er gesetzt und kam im Pokal mit seiner Mannschaft bis ins Halbfinale des Pokals; in der Liga wurde man Zweiter hinter dem FC Porto. Nach dieser halben Saison wurde Ferreira fest verpflichtet. In der Folgesaison spielte er das erste Mal Champions-League-Fußball, als er direkt im ersten Gruppenspiel gegen Inter Mailand in der Startelf stand und sein Team 1:0 gewann. Dennoch war er in jener Saison nicht mehr kompletter Stammspieler. Er kam zu zwei Einsätzen in der Königsklasse und zu 18 von 30 möglichen in der Primeira Liga. Bevor die Folgesaison richtig begann, gewann Ferreira bereits den portugiesischen Supercup gegen Porto. In der dann begonnenen Saison 2007/08 qualifizierte Sporting sich erneut für die Champions League. Ferreira konnte dort gegen Manchester United seinen ersten Treffer auf internationalem Boden erzielen.[4] Nachdem man in der Gruppenphase den dritten Platz erreicht hatte, kam sein Team bis ins Viertelfinale des UEFA-Pokals, in dem man dann an den Glasgow Rangers scheiterte. Insgesamt war Ferreira wieder absolut gesetzt und spielte 28 von 30 möglichen Ligaspielen. Sporting wurde wieder Zweiter, scheiterte auch im Finale des Ligapokals, gewannen jedoch die Taça de Portugal, den Pokalwettbewerb. Im November dieser Saison wurde er zudem für die portugiesische Nationalmannschaft berufen, kam allerdings nicht zum Einsatz.[5] Auch in der Folgesaison gewann Sporting den Supercup. Diesmal kam man auch in das Champions-League-Achtelfinale, scheiterte jedoch in beiden Spielen zusammengenommen mit 1:12 am FC Bayern München. In der Liga wurde Ferreira wieder nur Zweiter mit seiner Mannschaft und scheiterte erneut im Ligapokal-Endspiel. Zudem verlor er seinen Stammplatz an Pedro Silva.[6] Nachdem sein Team in der Champions-League-Qualifikation scheiterte, spielten sie in der Europa League. Hier scheiterten sie im Achtelfinale knapp an Atlético Madrid. Ferreira spielte in der Saison nur in der Europa League dauerhaft, in der Liga kam er nur zu ungefähr 50 Prozent Einsatzzeit, ähnlich wie in den Pokalwettbewerben. Auch in der Saison 2010/11 spielte seine Mannschaft Europa League, kam jedoch wieder nur knapp über die Gruppenphase hinaus. In der Liga spielte er, durch die Verpflichtung von João Pereira nur noch zwölfmal,[7] konnte jedoch zwei Tore erzielen. Gegen Ende der Saison riss er sich zudem Bänder im Knie und musste deshalb seine aktive Profikarriere im Alter von 32 Jahren beenden.[1]

Trainer Bearbeiten

Nach seiner aktiven Laufbahn schlug Ferreira eine Karriere als Trainer ein. Er begann die Juniorenmannschaften seines letzten Vereins, Sporting Lissabon, zu trainieren. Im Sommer 2013 wurde er Trainer der zweiten Mannschaft in der Segunda Liga.[8] In seiner ersten Trainersaison im Profibereich führte er sein Team zum Tabellensechsten. In der Folgesaison wurde die zweite Mannschaft unter ihm bereits Fünfter in der Liga. Zur Saison 2015/16 wurde er Trainer der zweiten Mannschaft von Sporting Braga, wo er in seiner Spielerkarriere auch schon unter Vertrag stand.[9] In seiner ersten Saison bei Braga B wurde seine Mannschaft aber nur 16. Platz, sein Exverein aber auch nur noch Zehnter, ohne ihn als Trainer. Am 14. Spieltag der Folgesaison in der Primeira Liga wurde Ferreira als Interimstrainer bei der ersten Mannschaft eingesetzt.

Unter ihm gewann das Profiteam das Topspiel gegen Sporting Lissabon mit 1:0. Daraufhin wurde er am Ende der Saison zum Cheftrainer der ersten Mannschaft.[10] Unter seiner Leitung kam Braga bis in die Zwischenrunde der Europa League und wurde Vierter in der Liga. In der Saison 2018/19 schaffte er es nicht mit seinem Team sich für die Europa League zu qualifizieren, führte es aber erneut auf den vierten Platz in der Meisterschaft.

Nach der Saison zahlte PAOK Thessaloniki zwei Millionen Euro, um sich die Dienste des jungen portugiesischen Trainers zu sichern.[11] Nachdem PAOK in der Vorsaison noch Meister wurde, schaffte das Team es unter der Leitung von Ferreira nur auf den zweiten Platz. Im Pokal scheiterte er mit seinem Team im Halbfinale gegen Olympiakos Piräus gegen seinen portugiesischen Trainerkollegen.[12]

Ende Oktober 2020 wechselte er dann zum brasilianischen Klub Palmeiras São Paulo.[13] Wenige Monate später gewann er mit seinem Verein die Copa Libertadores 2020 und verteidigte den Titel am Samstag, 27. November 2021 im Finale gegen Flamengo Rio de Janeiro durch einen 2:1-Sieg in der Verlängerung. Das Finale fand in Montevideo, Uruguay statt.[14] Nachdem Palmeiras im März 2022 in der Recopa Sudamericana 2022 noch Athletico Paranaense besiegen konnte, unterlag man gegen diese im September des Jahres im Halbfinale der Copa Libertadores 2022. Im November 2022 konnte Ferreira mit Palmeiras deren elften nationalen Meistertitel feiern.[15]

Erfolge Bearbeiten

Als Spieler Bearbeiten

Sporting Lissabon

Als Trainer Bearbeiten

PAOK Thessaloniki

Palmeiras

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Abel Ferreira – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Conheça a história de Abel Ferreira, o técnico campeão da Libertadores com o Palmeiras In: globo.com, 31. Januar 2021, abgerufen am 19. November 2022
  2. Primeira Liga (Portugal) 2003/04 In: sport.de, abgerufen am 19. November 2022
  3. Loan signings strengthen Sporting In: uefa.com, 30. Dezember 2005, abgerufen am 19. November 2022
  4. Ronaldo underlines United authority In: uefa.com, 27. November 2007, abgerufen am 19. November 2022
  5. Chegou a minha hora In: cmjornal.pt, 15. November 2007, abgerufen am 19. November 2022
  6. Determinação de Pedro Silva premiada In: record.pt, 4. März 2009, abgerufen am 19. November 2022
  7. João Pereira, o novo menino bonito do Sporting In: expresso.pt, 14. Januar 2010, abgerufen am 19. November 2022
  8. Abel é o novo treinador da equipa B In: sapo.pt, 1. Juli 2013, abgerufen am 19. November 2022
  9. Abel Ferreira é o novo treinador da equipa B In: record.pt, 16. Februar 2015, abgerufen am 19. November 2022
  10. Abel Ferreira apresentado como novo treinador do Sporting de Braga às 18:30 In: dn.pt, 26. April 2017, abgerufen am 19. November 2022
  11. Greek champion PAOK signs Ferreira as new coach In: apnews.com, 2. Juli 2019, abgerufen am 19. November 2022
  12. Olympiacos de Pedro Martins elimina PAOK de Abel Ferreira e está na final da Taça In: observador.pt, 24. Juni 2020, abgerufen am 19. November 2022
  13. Palmeiras São Paulo, Bericht auf globo.com vom 31. Oktober 2020, Seite auf portug., abgerufen am 3. November 2020
  14. Palmeiras trifft in Minute 99 zum Gewinn der Copa Libertadores. spiegel.de, 30. Januar 2021, abgerufen am 31. Januar 2021.
  15. Palmeiras crowned 2022 Brasileirao champions In: si.com, abgerufen am 19. November 2022
  16. Bola de Prata 2022, Bericht auf espn.com.br vom 14. November 2022, Seite auf portug., abgerufen am 16. November 2022
  17. Bola de Prata 2023, Bericht auf espn.com.br vom 7. Dezember 2023, Seite auf portug., abgerufen am 13. Dezember 2023
  18. Prêmio Craque do Brasileirão 2022, Bericht auf cbf.com.br vom 10. November 2022, Seite auf portug., abgerufen am 16. November 2022