AMF-Bruns

Unternehmen (Hubmatik und Förderanlagenbau) mit Sitz in Apen, Niedersachsen

Die AMF-Bruns GmbH & Co. KG ist ein norddeutsches, inhabergeführtes Familienunternehmen mit Hauptsitz in Apen, Landkreis Ammerland, Niedersachsen (Deutschland). Sie gliedert sich in die Kernbereiche Mobilität und Fördertechnik für Schüttgüter. Persönlich haftende Gesellschafterin ist die Bruns Management GmbH.

AMF-Bruns

Logo
Rechtsform GmbH & Co. KG
Gründung 1958
Sitz Apen, Deutschland
Leitung Jürgen Bruns, Gerit Bruns, Jan Woltermann
Mitarbeiterzahl 330
Branche Hubmatik und Förderanlagen
Website www.amf-bruns.de
Stand: 2023

Geschichte Bearbeiten

1958 wurde die heutige AMF-Bruns GmbH & Co. KG durch Gustav Bruns († 1993) als BRUNS KG in Apen gegründet. Geschäftszweck war zu Beginn die Herstellung von Landmaschinen. Ein Jahr nach der Gründung trat Erich Bruns († 2014), Sohn von Gustav Bruns, in das Unternehmen ein. Ab 1962 spezialisierte sich das Unternehmen auf Förderanlagen für Schüttgüter. Die Herstellung von Landmaschinen wurde eingestellt. Zu Beginn der 1970er-Jahre erweiterte AMF-Bruns seine Geschäftstätigkeit um den Bereich Mobilität und begann mit der Herstellung von Liftsystemen und Personenrückhaltesystemen für Menschen mit Behinderung. 1973 wurde das Zweigwerk Friesoythe gegründet, um das hohe Arbeitsvolumen zu bewältigen. In den 1980er-Jahren wurden die Kapazitäten durch Erweiterungsbauten und Investitionen in neue Maschinen an den Standorten Friesoythe und Apen mehr als verdoppelt. 1993 traten Jürgen Bruns und 1995 Gerit Bruns, die Söhne von Erich Bruns, in das Unternehmen ein. 2005 wurde zur Unterstützung sämtlicher Unternehmensprozesse das Enterprise-Resource-Planning-System „ProAlpha“ in beiden Betriebsbereichen eingeführt. Im selben Jahr wurde außerdem die Tochtergesellschaft AMF-Bruns UK Ltd. in Großbritannien gegründet. 2006 übernahm AMF-Bruns die niederländische Smartfloor B.V. Am 1. August 2012 firmierte die Gustav Bruns GmbH & Co. KG in AMF-Bruns GmbH & Co. KG um. Ein Jahr später wurde Jan Woltermann als weiterer Geschäftsführer neben Jürgen und Gerit Bruns berufen. 2016 eröffnete AMF-Bruns ein neues Büro in Breslau, Polen. 2018 feierte AMF-Bruns 60-jähriges Bestehen. 2020 wurde ein weiterer Produktionsstandort in Roman (Rumänien) eröffnet.

Unternehmen und Produkte Bearbeiten

Fördertechnik Bearbeiten

Im Geschäftsbereich Fördertechnik für Schüttgüter umfasst das Angebot von AMF-Bruns Planung, Konstruktion, Montage, Aufbau sowie Wartung und Instandsetzung, Ersatzteilservice und Produktschulungen. Dabei wird eine große Zahl verschiedener Fördertechniken angeboten. Je nach Aufgabenstellung werden zusätzlich Verfahrensschritte wie Dosieren, Mischen, Kühlen oder Heizen eingesetzt. Die Förderanlagen werden je nach Schüttgut und Kundenwunsch entwickelt und angepasst. AMF-Bruns ist damit als Lieferant in der Zucker-, Holz-, Abfall-, Chemie-, Papier-, Kraftwerks-, Hafen- und Baustoffindustrie aktiv. 1999 entwickelte AMF-Bruns ein neues System zur Entleerung von Silos. 2010 wurde Lean-Management eingeführt. 2016 wurde eine neue Entwicklungsabteilung gegründet. Es findet eine Entwicklung zu einem Industrieunternehmen statt.

Mobilität Bearbeiten

AMF-Bruns Mobilität ist europäischer Marktführer und Spezialist auf dem Gebiet der Behindertenfahrzeugtechnik. Das Unternehmen ist einerseits Hersteller, andererseits mit jährlich über 4.000 Fahrzeugen auch größter behindertengerechter Fahrzeugumbauer in Deutschland. AMF-Bruns arbeitet in den Bereichen Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von Hub- und Ladesystemen, Rollstuhlsicherungssystemen und behindertengerechten Fahrzeugumbauten.

Geprägt und geführt wurde der Bereich Mobilität durch Manfred Feldhoff († 2002). Die ersten Rollstuhl-Sicherheitssysteme von AMF-Bruns werden zu Beginn der 1970er entwickelt, damals mit Bajonette-Verschluss. Außerdem finden erste statische Tests statt. 1975 wird das weltweit erste 4-Punkt-Retraktor-Rollstuhlhalterunssystem erfunden, das in ersten Crashtests positive Ergebnisse zeigte. Darauf folgen 1977 Crashtests mit Volkswagen. Das AMF-Bruns Rückhaltesystem „Protektor“ besteht erste Tests mit 20G und wird am Markt eingeführt. 2007 wird die erste flexible Kopf- und Rückenstütze mit integriertem Schulterschräggurt für Kraftfahrzeuge „FutureSafe“ entwickelt und patentiert. Ein Jahr später wird eine eigene kalibrierte Zugtest-Anlage mit sechs Zylindern erbaut. 2011 wird die „schlanke Produktion“ eingeführt, womit Lifte und Fahrzeuge in einer Linie produziert werden. Zusätzlich wird 2012 der Bereich des Mobilität-Bürogebäudes ergänzt und vergrößert. Weiterhin wird die Hubmatik 2015 um den Neubau der Fahrzeuglinie für die Fahrzeuggröße „Caddy-Klasse“ ergänzt.

Zu den Produkten gehören unter anderem Auffahrrampen, Fahrtragen, Kopf- und Rückenstützen, Kraftknotenadapter, Liftsysteme, Rollstuhlsicherung, Sitzlösungen, Smartfloor und Trittstufen. Außerdem werden Vermietungen, Servicedienstleistungen und Schulungen angeboten.

Standorte Bearbeiten

AMF-Bruns ist weltweit an 13 konzerneigenen Standorten vertreten. Darüber hinaus ist das Unternehmen in rund 60 Ländern aktiv. Neben dem Stammwerk in Apen, Deutschland, ist AMF-Bruns an folgenden Orten vertreten:

Fahrdienst-Info Bearbeiten

Die „Fahrdienst-Info“ ist ein unternehmenseigenes Informationsblatt in gedruckter Ausgabe und erscheint quartalsweise. Inhaltlich geht es um Neuigkeiten im Bereich behindertengerechter Fahrzeugtechnik, Produktneuheiten, Unternehmensinformation, Recht und Normen.

Auszeichnungen und Preise Bearbeiten

  • 2004 Academie Preis für Verkehrssicherheit
  • 2005 Innovationspreis der Rehacare
  • 2017 Ausbildungsbetrieb des Jahres[1]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Ausgezeichnete Nachwuchsförderung: AMF-Bruns ist Ausbildungsbetrieb des Jahres 2017. openpr.de, 10. Juli 2018, abgerufen am 5. Juli 2023.

Koordinaten: 53° 13′ 23,6″ N, 7° 48′ 58,3″ O