7-cm-Gebirgskanone M. 99

Feuerwaffe

Die 7-cm-Gebirgskanone M. 99 war ein Gebirgsgeschütz Österreich-Ungarns, welches im Ersten Weltkrieg zum Einsatz kam. Es war eines der ersten Geschütze der Streitkräfte von Österreich-Ungarn, welches Patronenmunition nutzte. Die Einführung wurde 1902 beschlossen und schließlich 1904 vollzogen. Die neue Gebirgskanone ersetzte die alte 7-cm-Gebirgskanone M. 75. Sie war schwerer als diese, wies aber die doppelte Schusswirkung auf.[1] Die Kanone war zu Beginn des Krieges die Hauptausstattung der Gebirgskanonenbatterien obwohl sie da schon als veraltet galt, weil sie über keinen Rohrrücklauf verfügte, welcher den Rückstoß neutralisieren könnte.[2]

7-cm-Gebirgskanone M. 99


7-cm-Gebirgskanone M.99 im Ersten Weltkrieg

Allgemeine Angaben
Militärische Bezeichnung 7cm Gebirgskanone M.99
Entwicklungsjahr 1897
Waffenkategorie Gebirgsgeschütz
Technische Daten
Ausstattung
Ladeprinzip Manuell
Munitionszufuhr Manuell

Die Kanone war in drei Teile, Waffenrohr und zwei Lafettenteile zerlegbar und so mit Tragtieren transportierbar. Es war ein Hinterlader mit exzentrischem Schraubenverschluss mit Spannabzug. Das Waffenrohr war ein Mantelrohr, das Kernrohr aus Schmiedebronze, der Mantel aus Stahlbronze. Die Lafette bestand aus Stahlblech. Das Ausrichten der Kanone geschah über eine Doppelschraubenrichtmaschine. Der Rückstoß wurde von einem federgelagerten Erdsporn gehemmt. Das Gewicht in Feuerstellung betrug 318 kg.

Als Munition standen Schrapnell mit 216 Kugeln aus Hartblei und eine Granate, beides mit Doppelzünder (Zeit- und Aufschlagfunktion), zur Verfügung. Das Geschossgewicht war etwa 4,7 kg. Die Mündungsgeschwindigkeit betrug 297 bis 306 m/s, die Reichweite 4 bis 5 km.[3][2][4]

Weblinks Bearbeiten

Commons: 7-cm-Gebirgskanone M. 99 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Manfred Reinschedl: Die Aufrüstung der Habsburgermonarchie von 1880 bis 1914 im internationalen Vergleich, Verlag P. Lang, 2001, ISBN 9783631369241 S. 116, 121
  2. a b Franz Kosar: Artillerie im 20. Jahrhundert, Teil 1., J. F. Lehmanns Verlag, 1971, S. 42, 210
  3. Handbuch der Waffenlehre für Offiziere, Band 3, Ausgabe 2, Verlag E. S. Mittler & Sohn, 1908, S. 426 [1]
  4. Eduard Marschner: Lehrbuch der Waffenlehre Tempsky Verlag, 1905 [2]