1-Iodnaphthalin

chemische Verbindung

1-Iodnaphthalin ist eine chemische Verbindung und ein Naphthalin-Derivat.

Strukturformel
Strukturformel von 1-Iodnaphthalin
Allgemeines
Name 1-Iodnaphthalin
Summenformel C10H7I
Kurzbeschreibung

klare, dunkelbraune Flüssigkeit[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 90-14-2
EG-Nummer 201-968-9
ECHA-InfoCard 100.001.790
PubChem 7004
ChemSpider 6738
Wikidata Q72484121
Eigenschaften
Molare Masse 254,07 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

1,74 g·cm−3 (25 °C)[1]

Siedepunkt
  • 163–165 °C bei 20 mbar[1]
  • > 300 °C bei Normaldruck[2]
Löslichkeit
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319
P: 264​‐​280​‐​302+352​‐​305+351+338​‐​332+313​‐​337+313[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung Bearbeiten

Die früheste Erwähnung in der Literatur geht auf Robert Otto und Gustav Möries zurück, welche es 1868 im Rahmen einer Untersuchung des Di-2-naphthylquecksilber aus demselben mit Iod gewannen. Dabei bemerkten sie, dass erst bei der Zusetzung von 2 Äquivalenten Diiod das 1-Iodnaphthalin entsteht und bei bloß einem Äquivalent ein Quecksilber(IV)-Komplex mit zwei Iod-Atomen und den beiden Naphthyl-Liganden aus dem Edukt, den sie isolieren und kristallisieren konnten.[2]

Etwas näherliegend ist der 1886 von Emilio Noelting berichtete Weg über eine Sandmeyer-Reaktion, also dem Kochen von Diazonaphthalinsulfat in saurer Lösung mit Kaliumiodid.[3]

Albert Edinger berichtete 1896 von einer Synthese aus unsubstituiertem Naphthalin mit Schwefel(I)-iodid und Salpetersäure. Hierbei war das Produkt nur in geringer Ausbeute und mit 1-Nitronaphthalin als Nebenprodukt zu erhalten.[4]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f Datenblatt 1-Iod-naphthalin bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 26. Februar 2022 (PDF).
  2. a b c d R. Otto, G. Möries: 54) Ueber das Quecksilbernaphtyl und einige Derivate des Naphtalins. In: Justus Liebigs Annalen der Chemie. Band 147, Nr. 2, 1868, S. 164–187, doi:10.1002/jlac.18681470207.
  3. E. Nölting: Notizen. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 19, Nr. 1, 1886, S. 135–137, doi:10.1002/cber.18860190135.
  4. A. Edinger: Ueber die Einwirkung von Halogenschwefel auf aromatische Amine. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 29, Nr. 3, 1896, S. 2456–2460, doi:10.1002/cber.18960290314.