Österreich-Soldanelle
Die Österreich-Soldanelle (Soldanella austriaca), auch Österreichisches Alpenglöckchen genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Alpenglöckchen (Soldanella) innerhalb der Familie der Primelgewächse (Primulaceae).
Österreich-Soldanelle | ||||||||||||
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Österreich-Soldanelle (Soldanella austriaca) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Soldanella austriaca | ||||||||||||
Vierh. |
Beschreibung Bearbeiten
Vegetative Merkmale Bearbeiten
Die Österreich-Soldanelle ist eine zarte, ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 2 bis 10 Zentimetern.
Die einfache Blattspreite ist bei einer Breite von bis zu 1 Zentimetern rundlich und oft mit einer seichten Bucht an der Basis.
Generative Merkmale Bearbeiten
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli. Der Blütenstandsschaft ist locker drüsenhaarig und trägt nur eine Blüte.
Die zwittrige Blüte ist fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die meist blasspurpurfarbene bis weiße Blütenkrone ist bis zu 1/3 ihrer Länge in einen fransigen Saum zerschlitzt.
Vorkommen Bearbeiten
Die Österreich-Soldanelle ist ein Endemit der nördlichen Ostalpen. Sie kommt von den Chiemgauer Alpen an nach Osten vor, häufig dort in den Nördlichen Kalkalpen, selten in den Zentralalpen. Dort wächst sie in der alpinen Höhenstufe in Schneetälchen auf kalkreicher Unterlage. In Bayern gedeiht sie in Höhenlagen von 1700 bis 1800 Metern[1], in Österreich von 1500 bis 2300 Metern[2]. Die Art ist in Deutschland durch die BArtSchV besonders geschützt.[3]
Taxonomie Bearbeiten
Die Erstbeschreibung von Soldanella austriaca erfolgte 1904 durch Friedrich Karl Max Vierhapper in Urban & Graebner: Festschrift zur Feier des siebzigsten Geburtstages des . . . Dr. P. Ascheron S. 502. Ein Synonym für Soldanella austriaca Vierh. ist Soldanella minima subsp. austriaca (Vierh.) Lüdi.[4] Es wurde 2004 diskutiert, ob der Rang der 1927 veröffentlichten Unterart Soldanella minima subsp. austriaca (Vierh.) Lüdi statt dem der Art vorzuziehen ist.[5]
Literatur Bearbeiten
- Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9, S. 682.
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 741.
- ↑ Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1. Auflage, unveränderter Textnachdruck Band V, Teil 3, Verlag Carl Hanser, München 1966. S. 1827.
- ↑ Michael Koltzenburg: Soldanella. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage. Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024. ISBN 978-3-494-01943-7. S. 622.
- ↑ Karol Marhold, 2011+: Primulaceae.: Datenblatt Soldanella austriaca Vierh. In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.
- ↑ Li-Bing Zhang, Joachim W. Kadereit: Nomenclature of Soldanella L. (Primulaceae). In Taxon, Volume 53, Issue 3, 2004, S. 741–752. doi:10.2307/4135448
Weblinks Bearbeiten
- Soldanella austriaca Vierh., Österreichisches Alpenglöckchen. auf FloraWeb.de
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Österreich-Soldanelle. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Thomas Meyer: Alpenglöckchen Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben).
- Michael Hassler, Bernd Schmitt: Flora von Deutschland - Eine Bilder-Datenbank, Version 2.96.