Waterlow and Sons Limited war ein weltweit führender Hersteller von Banknoten, Briefmarken, Aktien- und Anleihezertifikaten mit Sitz in London, Watford und Dunstable in England. Das Unternehmen wurde 1810 als Familienunternehmen gegründet und wurde 1961 von De La Rue übernommen.
Waterlow and Sons | |
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Rechtsform | Private Limited Company |
Gründung | 1810 |
Auflösung | 1961 Übernahme 2009 Auflösung |
Sitz | London, Watford und Dunstable |
Branche | Banknoten, Briefmarken, Aktien- und Anleihezertifikate |
Waterlow and Sons wurde von James Waterlow gegründet, der mit der Herstellung von lithografischen Kopien von Rechtsdokumenten begann. 1852 wurde mit dem Druck von Briefmarken begonnen und die Söhne Alfred, Walter, Sydney and Albert traten in das Unternehmen ein. James Waterlow starb 1876 und das Unternehmen wurde in eine limited-liability company umgewandelt. 1877 trennte sich das Unternehmen und Alfred gründete mit seinen Söhnen Waterlow Bros. & Layton. 1920 fusionierten beide Unternehmen wieder.[1][2]
1924 druckte das Unternehmen für Persien 1, 5 and 10 Toman Banknoten mit dem Wasserzeichen des Löwen mit der Sonne.[3]
Portugiesische Banknotenkrise
BearbeitenWaterlow war in die portugiesische Banknotenkrise 1925 verwickelt. Waterlow druckte die Banknoten für die Banco de Portugal. Durch gefälschte Dokumente ließ sich Waterlow davon überzeugen auch Banknoten für Alves dos Reis zu drucken. Durch die erhöhte Geldmenge kam die portugiesische Wirtschaft ins Wanken und das Vertrauen in die Währung wurde erschüttert. Die Banco de Portugal verklagte Waterlow & Sons vor dem High Court in London wegen der Fälschung von Banknoten. Im Urteil 1932 wurde zugunsten der Bank entschieden.[4]
Banknoten für die Bank of England
Bearbeiten1921 erhielt Bank of England ein Monopol für die Ausgabe von Banknoten in England. Dieser Prozess begann mit dem Bank Charter Act von 1844, als andere Banken die Ausgabe von Banknoten einschränken mussten.
Am 22. November 1928 gab die Bank erstmals Banknoten mit den Werten 10 Schilling und 1 Pound. Zuvor wurde ihr die Verantwortung vom britischen Finanzministerium übertragen. Den Druck der Banknoten übernahm Waterlows. Der Verlust des Vertrages führte zur Schließung des Waterlowbetriebs in der Milton Street in Watford.[5]
Als De La Rue Tochter
BearbeitenWaterlows wurde 1961 von Purnell and Sons übernommen. Allerdings verkaufte Purnell das Segment, welche Banknoten, Briefmarken, Reiseschecks und Anleihen druckte, an De La Rue[6].
Im Dezember 2002 gab die Bank bekannt, dass sie beschlossen hatte, ihr Banknotendruckgeschäft zu verkaufen und mit De La Rue als bevorzugtem Käufer zu verhandeln. Die Bank hat im März 2003 den Verkauf dieser Geschäftsbereiche an De La Rue abgeschlossen.[7]
Im Januar 2009 fand die Auflösung der Waterlow and Sons Ltd statt.[8]
Galerie
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Dividendencoupon der Modderfontein B. Gold Mines Limited, etwa 1900
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Bolivianische Steuermarke
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Briefmarken Nordbormeo, 1911
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Garantie für Goldminenaktien von Durban Roodeport Deep Limited, etwas 1890er
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Waterlow and Sons Limited. In: NMSI. National Museums of Science & Industry, abgerufen am 10. März 2012.
- ↑ Waterlow and Sons: 1934 Review - Graces Guide. Abgerufen am 21. März 2021.
- ↑ Shargi, Ali (15. Dezember 1998), ESKENĀS, VIII/6, Encyclopædia Iranica, S. 615–624
- ↑ Henry Wigan: The Effects Of The 1925 Portuguese Bank Note Crisis. Department of Economic History, London School of Economics, Februar 2004, abgerufen am 26. März 2009.
- ↑ Nunn, JB (1987). The Book of Watford. Watford: Pageprint (Watford) Ltd. ISBN 0-9511777-1-0 S. 171
- ↑ Bloom, Murray Teigh (1966). The Man Who Stole Portugal. New York: Charles Scribner’s Sons.
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 3. Oktober 2006 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Failure Page. Abgerufen am 21. März 2021.
Literatur
Bearbeiten- Waterlow, Chris. The House of Waterlow: A Printer’s Tale. Matador, 2013.
- Williams, L. N. and M. A Century Of Stamp Production, 1852–1952. London: Waterlow & Sons, Limited, 1952 44p.