Barans Viper

Art der Gattung Echte Ottern (Vipera)
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Barans Viper (Vipera barani), auch Barans Otter, ist eine Art der Echten Ottern (Vipera) innerhalb der Vipern (Viperidae), die der Kreuzotter sehr nahe steht und die lange Zeit wissenschaftlich nur durch ein einziges Individuum nachgewiesen war. Der Lebensraum der Schlange liegt nördlich der Stadt Adapazarı im Bereich der türkischen Küste des Schwarzen Meeres. Die Art ist nach dem türkischen Herpetologen İbrahim Baran (* 1940) benannt.[1]

Barans Viper
Systematik
ohne Rang: Toxicofera
Unterordnung: Schlangen (Serpentes)
Familie: Vipern (Viperidae)
Unterfamilie: Echte Vipern (Viperinae)
Gattung: Echte Ottern (Vipera)
Art: Barans Viper
Wissenschaftlicher Name
Vipera barani
Böhme & Joger, 1983

Merkmale

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Das ursprünglich einzige Exemplar von Barans Viper hatte eine Länge von 54 cm. Es handelt sich dabei um ein vollständig schwarzes Tier (Melanismus), wobei die Oberlippenschilde auffällige weiße Flecken trugen. Die Unterseite des Schwanzes ist zitronengelb.[1]

Der Kopf ist deutlich vom Rest des Körpers abgesetzt. Die Augen besitzen vertikal geschlitzte Pupillen. Im Vergleich zu anderen Arten springt die Schnauzenregion kantig hervor. Mit Ausnahme der Überaugenschilde sind alle Schilde der Kopfoberseite in kleine Einzelschuppen aufgelöst. Das Nasale ist beinah so groß wie das Auge und beherbergt das Nasenloch in der Mitte. Unterhalb der Augen befinden sich zwei Reihen von Unteraugenschilden (Supraocularia), darunter liegen 10 Oberlippenschilde (Supralabialia). Die Körperschuppen sind gekielt. Um die Körpermitte liegen meistens 21 bis 23 Schuppenreihen. Die Unterschwanzschilde (Subcaudalia) sind wie bei allen Arten der Gattung geteilt.[1]

Verbreitung und Lebensraum

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Verbreitungsgebiet

Der Fundort der ersten beschriebenen Schlange liegt nördlich der Stadt Adapazarı im Bereich der türkischen Küste des Schwarzen Meeres.[1] Dabei handelt es sich um Hügelland in etwa 400 Metern Höhe. Weitere Exemplare wurden 1999 in der Schwarzmeerregion der östlichen Türkei bei Giresun und Rize in Höhen zwischen 500 und 650 m gefunden[2]. 2003 wurde ein Weibchen in der Provinz Adapazarı in 1.100 Metern Höhe gefangen.[3]

2001 wurden Exemplare, die fehlerhaft als Pontische Vipern (Vipera pontica) ausgezeichnet wurden, dieser Art zugeschlagen.[4]

Lebensweise

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Über die Lebensweise dieser Schlange, von der nur sehr wenige Exemplare bekannt sind, ist nur sehr wenig bekannt. Baran et al. 2005 berichten von einem lebend gefangenen Weibchen, das im Terrarium zwei Jungtiere mit einem Gewicht von 6,03 und 7,05 Gramm Geburtsgewicht zur Welt brachte; alle drei Exemplare starben jedoch wenige Tage nach der Geburt ohne Nahrungsaufnahme.[3] Entsprechend liegen bis heute keine Lebendbeobachtungen aus dem Freiland und nur sehr wenige Beobachtungen aus dieser kurzen Terrarienhaltung vor.

Schlangengift

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Über die spezifische Zusammensetzung und Wirkung des Giftes der Schlange ist nichts bekannt. Wie das aller Vipera-Arten wird es wahrscheinlich vor allem hämotoxisch sein. Ein gefangenes Individuum tötete eine Hausmaus (Mus musculus) im Terrarium durch einen Biss.[3]

Bedrohung und Schutz

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Über die Populationsgröße und das genaue Verbreitungsgebiet von Barans Viper liegen keine Informationen vor. Die Art ist nach der Berner Konvention (Übereinkommen über die Erhaltung der europäischen wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume) strikt geschützt und auf den Anhang II aufgenommen.[5] In der Roten Liste der gefährdeten Arten der International Union for Conservation of Nature (IUCN) wird Barans Viper als Art der Vorwarnliste geführt.[6]

Einzelnachweise

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  1. a b c d Ulrich Gruber: Die Schlangen Europas. Franckh’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1989; Seiten 198–199. ISBN 3-440-05753-4.
  2. Franzen, Michael, Heckes, Ullrich: Vipera barani Böhme & Joger, 1983 aus dem östlichen Pontus-Gebirge, Türkei: Differentialmerkmale, Verbreitung, Habitate (Reptilia, Serpentes, Viperidae). In: Spixiana. Band 23, Nr. 1. München 2000, S. 61–70.
  3. a b c Ibrahim Baran, Yusuf Kumlutas, Çetin Ilgaz: Geographical distributions and taxonomical states of Telescopus fallax (Fleischmann 1831) and Vipera barani Böhme-Joger, 1983. Turkish Journal of Zoology 29, 2005; S. 217–224.
  4. David Mallow, David Ludwig, Göran Nilson: True Vipers. Natural History and Toxicology of Old World Vipers, Krieger Publishing Company, Malabar (Florida) 2003, S. 285–287, ISBN 0-89464-877-2.
  5. Convention on the Conservation of European Wildlife and Natural Habitats, Appendix II am Council of Europe.
  6. Vipera barani in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2009.2. Eingestellt von: Varol Tok, Ishmail Ugurtas, Murat Sevinç, Wolfgang Böhme, Pierre-André Crochet, Ulrich Joger, Yakup Kaska, Yusuf Kumlutaş, Uğur Kaya, Aziz Avci, Nazan Üzüm, Can Yeniyurt, Ferdi Akarsu, 2008. Abgerufen am 31. Dezember 2009.

Literatur

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  • David Mallow, David Ludwig, Göran Nilson: True Vipers. Natural History and Toxicology of Old World Vipers, Krieger Publishing Company, Malabar (Florida) 2003, S. 285–287, ISBN 0-89464-877-2
  • Ulrich Gruber: Die Schlangen Europas. Franckh’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1989; Seiten 198–199. ISBN 3-440-05753-4.
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