Avions Fairey Tipsy Nipper

Sportflugzeug des belgischen Herstellers Avions Fairey
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Die Avions Fairey Tipsy Nipper ist ein von Ernest Oscar Tips konstruiertes einfaches, robustes, einsitziges Sportflugzeug des belgischen Herstellers Avions Fairey S.A. in Charleroi-Gosselies.

Tipsy Nipper
Tipsy Nipper
Typ Leichtflugzeug
Entwurfsland

Belgien Belgien

Hersteller Avions Fairey
Erstflug 2. Dezember 1957

Entwicklung Bearbeiten

Die Tipsy Nipper ist eine Weiterentwicklung der 1947 konstruierten Tipsy Junior und stellt den Endpunkt einer 1935 begonnenen Reihe von Leichtflugzeugen dar, die vom Direktor der Avions Fairey Tips konstruiert wurden. Der erste Prototyp der Tipsy Nipper mit der Zulassung OO-NP verfügte noch über ein offenes Cockpit und verwendete einen umgebauten Volkswagenmotor mit 30 PS. Der Erstflug erfolgte am 2. Dezember 1957. Der zweite Prototyp OO-NX von 1958 hatte bereits ein geschlossenes Cockpit und einen verlängerten Rumpf, verwendete aber noch das gleiche Triebwerk.

T. 66 Tipsy Nipper Mk. I
Das erste Serienflugzeug (OO-NIA) flog am 10. März 1959 und glich dem zweiten Prototyp, besaß jedoch einen luftgekühlten 4-Zylinder-Boxermotor Pollmann HEPU mit einer Leistung von 40 PS. Der Testpilot der Firma Fairey, Bernhard Neefs, demonstrierte unter anderem bei der ILA 1962 in Hannover die Kunstflugfähigkeit des kleinen Flugzeugs.
T. 66 Tipsy Nipper Mk. II
Die zweite Serienversion glich der Mk. I, jedoch wurde ein Stark-STAMO 1400 Triebwerk mit 45 PS eingebaut. Der erste Prototyp flog am 16. Februar 1959, das erste Serienmodell am 20. Oktober 1959.

Konstruktion Bearbeiten

Der Rumpf besteht aus einer Stahlrohrkonstruktion aus geschweißten Chrom-Molybdän-Rohren mit Stoffbespannung. Für die Motorhaube und Rumpfunterseite wird GFK verwendet. Die Vollsichtkabinenhaube besteht aus einem Stück. Das Flugzeug ist freitragender Mitteldecker. Die Tragfläche ist in Holzbauweise ausgeführt. Sie besitzt einen durchgehenden Kastenholm, eine Sperrholznase und ist mit Stoff bespannt. Das Leitwerk ist in freitragender Normalbauweise ausgeführt. Das Seitensteuer besteht aus Stahlrohr, das Höhensteuer aus Holz. Beide sind mit Stoff bespannt.

Das Flugzeug besitzt ein starres Bugradfahrwerk mit mechanisch betätigten Scheibenbremsen an den Haupträdern. Das Bugrad ist steuerbar. Am Rumpfende ist ein Notsporn angebracht.

Technische Daten Bearbeiten

Daten für Tipsy Nipper Mk. I:

Kenngröße Daten[1]
Besatzung 1
Länge 4,5 m
Spannweite 6,0 m
Höhe 1,9 m
Flügelfläche 7,2 m²
Flügelstreckung 4,8
V-Stellung 5°30′
Profil NACA 42012 A
Flächenbelastung 40,0 kg/m²
Leistungsbelastung 7,5 kg/PS (10,2 kg/kW)
Rüstmasse 165 kg
max. Startmasse 300 kg
Höchstgeschwindigkeit 158 km/h in Bodennähe
Reisegeschwindigkeit 145 km/h
beste Steiggeschwindigkeit 3 m/s bei 85 km/h
Abkippgeschwindigkeit 45 km/h mit Motor
54 km/h ohne Motor
Startgeschwindigkeit 70 km/h
Landegeschwindigkeit 68 km/h
Startrollstrecke 95 m
Landerollstrecke 110 m
Reichweite 400 km
Triebwerk ein luftgekühlter Boxermotor Pollmann KFM 40/350 mit 29 kW (ca. 40 PS),
Luftschraube Ø 1,33 m
Verbrauch 10,5 l/h bei Reiseleistung
Kraftstoffvolumen 34 l

Literatur Bearbeiten

  • Wilfried Kopenhagen, Rolf Neustädt Das große Flugzeugtypenbuch, Transpress, Berlin 1977.
  • Karlheinz Kens: Flugzeugtypen, 4. Ausgabe, 1963.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Tipsy Nipper – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Heinz A.F. Schmidt: Flugzeuge aus aller Welt: Fairey „Tipsy Nipper“. In: Flieger-Jahrbuch 1962. Transpress, Berlin 1961, S. 106