Bühnenkampf ist choreografierte Gewalt für Bühne oder Leinwand. Theaterfechten ist eine Unterkategorie davon.

Allgemein

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Schläge, Stockkampf und Fallen sind die Grundelemente, „das Fallen ist die Grundlage aller Kampfkünste.“[1] Körperliche Auseinandersetzungen, die als zu gefählrich für den üblichen schauspielerischen Auftritt eingestuft werden, fällt in den Bereich Stunt, der sich allerdings mit dem Bühnenkampf überschneidet. Oft arbeiten Bühnenkampfmeister und Stuntkoordinatoren zusammen oder sind beides in einer Person. Der Bühnenkampf gilt als besonders schwieriger Auftritt, denn er kombiniert oft Choreographie, Illusionsgestik und hochemotionale Sprache.

Der Bühnenkampf ist ein Teil der klassischen Schauspielausbildung.[2] In Deutschland gibt es mehrere Bühnenkampf Workshops und Kurse.[1] Kostüme, Bühnenbild und Musik sind weitere Elemente des überzeugenden Bühnenkampfes.[3] Die Sicherheit aller Beteiligten bleibt eine hohe Priorität.[4]

Kampf als Tanz bzw. Performance

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Im klassischen ostasiatischen Theater werden Kampfszenen oft stilisiert, als tänzerische Auftritte präsentiert.[5] In der Kabuki-Tradition gehen die zwei Gattungen besonders ineinander über.[6] Im Westen war der ritualisierte Kampf mancherorts auch mit Status und Ästhetik verbunden. In der europäischen Renaissance galt die körperliche Ertüchtigung als zentraler Bestandteil der Ausbildung von Rittern und Herren. In Schulen lehrten professionelle Waffenmeister die Fähigkeiten, die zum Überleben in einer Gesellschaft notwendig waren, wo Gewalt verbreitet und das Leben billig war. Prächtige Bilder von Dürer und Cranach schildern Kämpfe, Waffen und Rüstungen.[7]

Theaterfechten

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Fechttechniken und Waffen von der Antike bis zum 18. Jh. kommen zum Einsatz. Bei der Darstellung von Fechtszenen aus der Zeit des 17./18. Jahrhunderts (Mantel- und Degen-Stil) wird mit stumpfen historischen oder mit Sportwaffen gefochten. Zur akustischen Aufbereitung kann man noch Löcher oder Schlitze in die Glocke der Waffe schneiden.[8]

Das Sportfechten ist nicht auf die Schauspielerei übertragbar. Der Sport ist eine reglementierte Variante des Fechtens im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Es gibt außerdem inhaltliche und technische Unterschiede zwischen der klassischen, tanzbasierten Bühnenfechtkunst[9] und dem modernen, größtenteils auf asiatischen Kampfkünsten fußenden Filmfechten.[10]

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b Ulfried Kirschhofer: Unbändiger Mensch – bezwingbarer Körper? In: Schauspielen: Ausbildung (= Lektionen). Nr. 4. Verl. Theater der Zeit, Berlin 2010, ISBN 978-3-940737-96-0, S. 189.
  2. Bühnenkampf. In: Institut für Schauspiel, Drama und Film. Abgerufen am 1. September 2023.
  3. J. D. Martinez: Combat mime: a non-violent approach to stage violence. Nelson-Hall, Chicago 1982.
  4. Bertrand Daine, Lou Chavanis: "Combats scéniques”. In: abcd theatre. 10. Oktober 2021, abgerufen am 1. September 2023 (französisch).
  5. Josephine Huang-Hung: Das chinesische Theater. In: Heinz Kindermann (Hrsg.): Einführung in das ostasiatische Theater (= Maske und Kothurn Beihefte). Nr. 7. Böhlau, Wien 1985, ISBN 3-205-06055-5, S. 188.
  6. Stage: 'Martial Arts of Kabuki’. In: New York Times. 8. Oktober 1976, abgerufen am 9. August 2023 (englisch).
  7. Sydney Anglo: The Martial Arts of Renaissance Europe. Yale University Press, New Haven (Conn.) 2000, ISBN 0-300-08352-1.
  8. Claude D. Kezer: Principles of stage combat. Players Press, Studio City, California 1994.
  9. Le théâtre héroïque: ouvrage illustré de 126 gravures. 1914 (archive.org).
  10. Society of American Fight Directors: History of stage combat and the SAFD (Memento vom 8. April 2015 im Internet Archive) (englisch)