Hochneujahr bezeichnet traditionell den 6. Januar, vor allem im süddeutschen und alpinen Raum, aber auch im thüringisch-sächsischen Kulturraum, und entspricht einer Neujahrsvorstellung, die sich durch Brauchtum und Volksglauben überliefert hat. Weitere Begriffe sind Hohneujahr, Großes Neujahr, Großneujahr, Oberster oder Öberster.

Konzert zum Hochneujahr 1906 in Dresden

Der Ursprung dieser Neujahrsvorstellung wurde gemeinhin auf christliche Wurzeln zurückgeführt oder in einem christlichen Zeitraum angesetzt. Dieser christliche Ansatz für die Vorstellung des 6. Januar als Neujahrstag wird mittlerweile angezweifelt, da er durch keine christliche Tradition gestützt wird und zeitlich in keinem Zusammenhang mit den Kalenderumstellungen und Anpassungen des 16. bis 18. Jahrhunderts steht.

Dieser Artikel dient daher sowohl der Gegenüberstellung christlicher und vorchristlicher Deutungen, wie der Darstellung des damit verbundenen Brauchtums.

Christliche Herleitungen des Neujahrscharakters

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Es gibt verschiedene Ansätze, den Neujahrscharakter des 6. Januar aus einer christlichen Tradition zu erklären, oder ihr Entstehen zumindest in christlicher Zeit anzusetzen.

Im frühchristlichen Rom selbst wurde der 6. Januar zum Neujahr erklärt

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Diese These gründet sich auf zwei Behauptungen:

  • Mit der Einführung des Christentums als Staatsreligion (390/394 n. Chr. durch Kaiser Theodosius I.) wäre der Neujahrstag auf Grund des heidnischen Charakters des alten römischen Neujahrs vom 1. Januar auf den christlichen Epiphanias-Tag (Tag der Erscheinung des Herrn) des 6. Januar verlegt worden. Ein Beispiel beschreibt das evangelisch-lutherische Lexikon der Kirchengeschichte: „Im römischen Kalender wurde der 1. Januar im Jahr 46 vor Chr. offiziell zum Jahresbeginn erkoren. An diesem Tag fanden ausschweifende Feierlichkeiten mit Eßgelagen, Trinkgelagen und Opfergaben statt. Von den Christen wurde dieses heidnische Treiben abgelehnt, mit der Einführung des Christentums als Staatsreligion der Neujahrstag auf den 6. Januar, den Tag der Taufe Jesu, verlegt und der 1. Januar zum Fastentag erklärt.“[1]
  • Im Verständnis der frühchristlichen Gemeinden innerhalb des Imperium Romanum hätte sich das Datum des 6. Januar – dem Tag der Erscheinung des Herrn – zum christlichen Neujahrstag entwickelt, der als Volksglauben überdauert hat. Als Beispiel führt das Österreichische Kultur Informationssystem an: „Dreikönig (6. Jänner), Fest der Heiligen Drei Könige, auch Fest der Erscheinung des Herrn; galt bis ins 4. Jahrhundert als Tag der Taufe Christi (der eigentlichen Geburt) und wurde als Jahresbeginn angesehen (Hochneujahr)“.[2]

Tatsächlich wurde das offizielle Römische Neujahrsdatum 1. Januar auch nach der Erhebung des Christentums zur Staatsreligion durch Kaiser Theodosius I. und dessen Nachfolger beibehalten, eine Änderung dieses Neujahrsdatum auf Grund christlicher Einflüsse ist in keiner Urkunde der Spätantike erkennbar. Mehr noch wurde dieses Datum – analog zu anderen römischen Traditionen (z. B. Titel Pontifex Maximus) – auch vom römischen Papsttum übernommen, womit der heidnisch-römische Festcharakter dieses Datums für die Kirchenführung evident wurde. Erste deutliche Distanz zu den nach wie vor praktizierten heidnischen Ritualen wird in den Sermones des Augustinus (wahrscheinlich um 418 n. Chr.) deutlich, verbunden mit ersten Versuchen dieses Datum stärker mit christlichen Inhalten zu verbinden.[3]

Eine bewusste Verlegung des römischen Neujahrsdatums auf ein christlich besetztes Datum wie Epiphanias lässt sich jedoch weder durch Augustinus noch durch spätere christliche Autoren begründen – im Gegenteil, wird bei aller Verurteilung des heidnischen Hintergrundes offensichtlich nicht an dem Neujahrsdatum gerüttelt.[4]

Sehr deutlich wird dieser Umstand durch den Themenbereich des Konzils von Tours im Jahr 567, auf dem neben einem Verbot des heidnisch-römischen Festes zu Ehren des Gottes Janus das Neujahrsdatum des 1. Januar durch das Fest der Beschneidung des Herrn mit einem christlichen Inhalt versehen wurde – auch hier ist keine Rede von einer Verlegung des traditionellen Neujahrstages auf ein anderes Datum. Das Problem blieb jedoch während der kommenden 200 Jahre weiter bestehen – so musste sich das Konzil von Toledo um 636 n. Chr. erneut mit der Frage beschäftigen.[5]

Noch in den Briefen des Bonifatius an Papst Zacharias im Jahr 742 n. Chr. wird das Problem der nach wie vor praktizierten heidnischen Bräuche deutlich, wobei hier explizit mit Calendae Januarii der 1. Januar genannt wird.[6]

Im Weströmischen Reich bzw. in der römisch-katholischen Kirche bildete der 1. Januar, also bis in die Missionszeit des Bonifatius und damit in die Zeit der eigentlichen Christianisierung des Süddeutschen Kulturraumes, die Neujahrsvorstellung der päpstlichen Kirche, und kann somit auch nicht die Quelle des in Süddeutschland verbreiteten Volksglaubens vom 6. Januar als Neujahrstag darstellen.

Unter anderem wird dies noch für den offiziellen kirchlichen Jahreswechsel 999 / 1000 n. Chr. deutlich, für den der amtierende Papst Silvester II. den Weltuntergang verkündet hatte – ein christlicher Weltuntergang zu einem als heidnisch verpönten Datum also.

Auch ein christlicher Volksglaube, der innerhalb des Römischen West-Reiches zwischen dem 3. und 4. Jahrhundert abweichend von der offiziellen kirchlichen Linie ausdrücklich die Vorstellung des 6. Januar als Neujahrstag in sich trug, erscheint in keiner Quelle – seine Übertragung auf Regionen völlig anderer, religiöser, kultureller und geographischer Zusammenhänge, die zudem erst 300 Jahre später überhaupt christianisiert wurden, scheint daher ausgeschlossen.

Die Vorstellung des 6. Januar als Neujahrstag entstand seit dem 9. Jahrhundert

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Diese These fußt auf der Behauptung, dass der 6. Januar einer jener offiziellen Neujahrsdaten wurde, die sich wohl seit dem 9./10. Jahrhundert in Europa mit unterschiedlichen Begründungen auf einzelne christliche Datierungen verselbständigten.[7]

Gesichert ist, dass seit dem 10. Jahrhundert der Neujahrsgedanke in Europa mit zahlreichen Daten des christlichen Jahreskreises verbunden wurde – weder auf dem Gebiet des Heiligen Römischen Reiches, noch überhaupt in Europa wird dabei jedoch in einer Quelle der 6. Januar als christlicher Neujahrstag genannt. Auf dem Gebiet des Reiches waren dies dagegen nachweislich vier christliche Jahrestage, die in den einzelnen territorialen Kanzleien Verwendung fanden – 1. Januar – 25. März – Osteranfang – 25. Dezember.[8] Dabei beherrschte seit den Karolingern der 25. Dezember als Weihnachtsbeginn die Neujahrstradition so sehr, dass man von einem „deutschen Neujahr“ im Mittelalter sprechen könnte.[9]

Eine Quelle für die Behauptung, das Neujahrsverständnis des 6. Januar sei in Deutschland aus einem offiziellen früh- oder hochmittelalterlichen, christlichen Neujahrsdatum entstanden, gibt es somit nicht.

Die Vorstellung des 6. Januar als „Neujahr“ verbindet sich mit der Dreikönigsverehrung

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Die Verehrung der Heiligen Drei Könige in Deutschland beginnt mit der Überführung der Reliquien im Jahr 1164 von Mailand nach Köln durch Kaiser Friedrich Barbarossa, wo seither das Fest dieser Überführung am 23. Juli 1164 gefeiert wurde. Seit dem 13. Jahrhundert verstärkt im 14. Jahrhundert entstand daraus eine Reliquienverehrung, die den Dreikönigenschrein zu Köln zu einem der wichtigsten Pilger- und Wallfahrtsstätten machte. Aufgrund dieser Reliquienverehrung trat in der mittelalterlichen Volksfrömmigkeit im deutschsprachigen Raum allmählich die Verehrung der Heiligen Drei Könige so stark in den Vordergrund, dass bis heute in den katholischen Gebieten Deutschlands der Begriff „Dreikönigsfest“ oder „Dreikönigstag“ der vorherrschend gebrauchte Name für den 6. Januar ist und als Grund für die Entstehung des mit diesem Tag verbundenen Neujahrsgedankens gedeutet wird.[10]

Tatsache ist jedoch, dass diese Verehrung der Heiligen Drei Könige und das damit zusammenhängende Brauchtum sich anhand der Quellen erst im 16. Jahrhundert voll ausbildete, und das Nennungen des 6. Januar als Dreikönigstag erstmals ab Mitte des 14. Jahrhunderts einsetzen, zu einem Zeitpunkt also, da die Neujahrsbegriffe bereits volkstümlich arriviert sind – so muss Hermann von Fritzlar in seinem Buch von der Heiligen Leben um 1349, den Menschen noch erklären, dass der (allseits bekannte) Oberste Tag andern Orts auch Drei König genannt wird, selbst in späteren Quellen, wird dieser Oberste Tag nicht mit Drei König, sondern mit Epiphanias gleichgesetzt.[11]

Die Vorstellung des 6. Januar als „Neujahr“ verbindet sich mit der Kalenderreform von 1582

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Diese These fußt auf der Behauptung, dass es durch die unterschiedliche Handhabung des neuen Gregorianischer Kalender, der seit dem Jahr 1582 den alten Julianischer Kalender ersetzen sollte, vor allem in den süddeutschen Kleinterritorien zwischen katholischen Herrschaften (welche die Umstellung sofort nachvollzogen) und protestantischen Herrschaften (welche die Umstellung erst im 17. Jahrhundert nachvollzogen) zu Kalenderdifferenzen kam, die vor allem zum Jahreswechsel als Zeit Zwischen den Jahren wahrgenommen wurde, also mit einem früheren katholischen Neujahrstag und einem 10 Tage späteren protestantischen Neujahrstag.

Ohne hier auf all die sonstigen Ungereimtheiten dieser These einzugehen, genügt es, dass die quellenmäßig erschlossenen Erstnennungen des 6. Januar als im Volksglauben überlieferter Neujahrstag bis ins 14. Jahrhundert zurückreichen, also in keinem Fall mit den Kalenderumstellungen und Anpassungen des 16.–17. Jahrhunderts in Zusammenhang stehen.[12]

Fazit christlicher Deutung des 6. Januar als Neujahrstag

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Die einzelnen Thesen, die zur Herleitung eines christlichen Ursprungs des Neujahrsgedankens am 6. Januar herangezogen werden, können durch Quellen nicht belegt werden, oder werden selbst durch die Quellenlage widerlegt.

Die Vorstellung des 6. Januar als Neujahrstag ist demnach ein ausschließlich im Volksglauben verankertes Datum, das nach heutiger Quellenlage zu keinem Zeitpunkt einen offiziellen christlichen oder kalendarischen Charakter besaß und sich daraus nicht erzeugen konnte. Eine Deutung des Neujahrsverständnisses vom 6. Januar als Teil eines ursprünglich vorchristlichen Jahreskreises kann daher nicht mehr ausgeschlossen werden.

Die vorchristliche Herleitungen des Neujahrscharakters

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Eine vorchristliche Herleitung der süddeutschen Neujahrsvorstellungen, die sich mit dem 6. Januar verbinden, befasst sich zunächst mit dem kulturhistorischen Hintergrund der betreffenden Regionen.

Historisch und archäologisch haben in diesem Raum fünf Kulturgruppen in einer Weise Spuren hinterlassen, die für die Entstehung eines vorchristlichen Volksglaubens bis in die Zeit der christlichen Mission des 7. und 8. Jahrhunderts wirksam sein konnten

  • die keltische („gallische“) Kultur (bis 15 v. Chr. südlich der Donau wirksam) [ Kelten, Gallier ]
  • die römische Kultur (seit 15. v. Chr. südlich der Donau wirksam, was zur Ausbildung einer gallo-römischen Kultur führte)
  • die suebisch-elbgermanische Kultur (seit 100 v. Chr. in Südwestdeutschland, sowie nördlich und östlich der Donau wirksam)
  • die alemannisch-elbgermanische Kultur (seit 250 n. Chr. in Südwestdeutschland und dem Alpenvorland wirksam)
  • die bajuwarisch-elbgermanische Kultur (seit dem 6. Jahrhundert in Bayern und der Alpenregion wirksam)

All diese kulturellen Einflüsse waren im süddeutschen Brauchtum bis ins 8. Jahrhundert in unterschiedlicher Ausprägung noch gegenwärtig.[13]

Vorchristliche Herleitung eines Hochneujahr aus gallo-römischer Tradition

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Für die gallo-römische Kultur wie sie seit dem Jahr 15 v. Chr. für das Gebiet südlich der Donau bzw. des obergermanisch-Rätischer Limes als Teil des Römischen Reiches bezeugt ist, sind zwei Kalendersysteme überliefert.

  • der offizielle Römische Kalender mit dem 1. Januar als Neujahrstag
  • die keltische Kalendertradition wie sie u. a. im Kalender von Coligny überliefert ist, deren Jahreswechsel im November stattfindet, und der bis Heute noch in der Nacht vor dem 1. November als Halloween/Semhain begangen wird.[14]

Die gallo-römischen Kulturgruppen kommen kulturhistorisch also nicht für eine überlieferte Neujahrsdatierung des 6. Januar in Frage, umso mehr, als sich das Gebiet dieser Neujahrsvorstellung auch weit nördlich der römischen Reichsgrenzen und damit auch außerhalb der gallo-römischen Kulturgrenzen entwickelt hat.

Vorchristliche Herleitung eines Hochneujahr aus elbgermanischer Tradition

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Neben den gallo-römischen Kulturelementen wurden in den Regionen, die eine solche Volksüberlieferung tradierten, vor allem elbgermanische Kulturelemente wirksam (Elbgermanen). Dabei steht „elbgermanisch“ als archäologischer Begriff für jene germanische Kulturgruppe, die bei antiken Autoren wie Tacitus als „Suebisch“ oder „Herminonische Kulturgruppe“ historisch fassbar wird – die archäologischen Fundmerkmale, die als elbgermanisch identifiziert werden, decken sich also mit der regionalen Verbreitung der Völker die sich selbst als „Sueben“, oder als Teil der „Suebischen Kult- und Stammesgemeinschaft“ verstanden.[15]

Dies sind um 100 v. Chr. zunächst Gebiete in Schleswig-Holstein, Mecklenburg, Brandenburg, östl. Niedersachsen und Sachsen-Anhalt mit Schwerpunkt beiderseits der Elbe.

Im Zuge der 1. elbgermanischen (suebischen) Völkerwanderung im 1. Jahrhundert v. Chr. dehnte sich dieses Kulturgebiet nach Thüringen, Hessen, Franken, Böhmen und Baden-Württemberg aus, wobei letztere Region ihre gallo-römische Dominanz beibehielt, soweit sie Teil der römischen Provinzen wurde.

Im Zuge der 2. elbgermanischen (alemannischen) Völkerwanderung seit 250 n. Chr. wurden dann auch diese Regionen der ehemals römischen Provinzen, Germania superior, Agri decumates, und Rätien in den elbgermanischen Kulturraum einbezogen.

Zuletzt erfolgt seit 500 n. Chr. mit der Einwanderung der bajuwarischen Stämme (Bajuwaren) nach Bayern und in den Alpenraum die dritte und letzte elbgermanische Landnahme, wobei nun erstmals auch Gebiete der gallo-römischen Provinz Noricum betroffen wurden.

Vergleicht man den damit seit 500 n. Chr. entstanden Kulturraum, der archäologisch und historisch als elbgermanisch betrachtet wird, so zeigt sich, dass er sich weitgehend mit den Regionen deckt, in denen seit dem frühen Mittelalter für den 6. Januar eine Neujahrsvorstellung im Volksglauben weitergetragen wurde, wobei sich diese Vorstellung für Baden-Württemberg, Bayern, Südost-Hessen und Thüringen und die Alpenregion massiert feststellen lässt – im Kulturraum jener drei Völkerschaften Alemannen, Bajuwaren und Thüringer also, die zugleich auch als letzte Träger der elbgermanischen Kultur im deutschsprachigen Raum betrachtet werden, die Langobarden bewegten sich außerhalb dieses Kulturraumes.

Auch sprachwissenschaftlich wird dieser Raum als „Oberdeutschland“ umrissen, in dem die „oberdeutschen Dialekte“ ihre elbgermanische Gemeinsamkeit bekunden, zu der sprachwissenschaftlich auch das ausgestorbene Langobardisch gehört.

In jenen nördlichen Regionen dagegen, in denen die elbgermanische Kultur auf Grund historischer Abwanderungsbewegungen ab einem gewissen Zeitraum archäologisch nicht mehr nachweisbar ist, sind nur noch spärliche und ausschließlich „frühe“ Einzelnachweise eines Neujahrsverständnisses vom 6. Januar überliefert.

Quellen eines vorchristlichen germanischen Festes am 6. Januar

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Süddeutsche Quellen: Zunächst gibt es für den alemannischen Kulturraum einige wenige frühmittelalterliche Quellen, deren christliche Autoren nicht implizit einen direkten „Neujahrscharakter“ benennen, jedoch den 6. Januar als Festtag mit heidnischem Hintergrund beschreiben.

Am Rande der Vita Sancti Galli des Notker I. (Balbulos) aus der Zeit 883–890 n. Chr. entnehmen wir, dass zu Epiphanias die Menschen den Tag noch immer mancherorts mit allerlei verderblichem Zauber, heidnischem Brauch, Wahrsagerei, und üblen Umzügen begingen – wie zu Zeiten des ehrwürdigen Gallus –, was im Grunde ein Angriff auf die Nachlässigkeit mancher christlichen Landesherren sein sollte. Gallus wirkte zu Beginn des 7. Jahrhunderts am Bodensee und in der Nordschweiz.

Notker sagt uns zwar nicht explizit, dass dies Neujahrsbräuche gewesen seien, immerhin lässt sich ein solches als „heidnisch“ beschriebenes Treiben nicht auf den christlichen Charakter der Epiphanias zurückführen.

Vergleicht man diese Stelle nun mit jenem Text aus dem Brief 50 des Bonifatius an Papst Zacharias, in dem er um Rat in der Angelegenheit heidnischer Neujahrsbräuche bat (die er wiederum leider nicht datierte), so fallen verblüffende Parallelen auf – Notker beschreibt also für den 6. Januar ein heidnisches Treiben, das Bonifatius für den Neujahrsbrauch beschreibt.

Nordische Quellen: Dass es in germanisch-heidnischer Zeit ein Fest gab, das sich mit dem 6. Januar verband, wird auch durch einen Bericht von Thietmar von Merseburg gestützt, der von einer Kultfeier bei den Dänen berichtet, die „Am Tage, an dem wir des Herrn Erscheinung feiern“, stattfand.[16] Ob sich in diesem Fest dabei ältere nordsuebische Strukturen in Holstein auch unter frühdänischer Herrschaft erhalten haben, oder ob sich darin ein grundsätzlich germanisches jahreszeitliches Festverständnis verbirgt, bleibt sich im Ergebnis gleich – bringt jedoch weitere jahreszeitliche Verbindungen ins Spiel.

Jul und seine Neujahrszeitlichen Brauchtumselemente: Im Bericht des Thietmar verbinden sich mit dem geschilderten Festcharakter Elemente des alten Julfestes, wie sie auch in anderen schriftlichen Überlieferungen zum Teil mit „jahresendzeitlichen“ Ritualen verbunden sind. Nach Snorris Erzählungen in der Saga über Håkon I. den Guten fand das Julfest zur Zeit des zunehmenden Mondes nach der Wintersonnenwende statt, einem Zeitraum also, der das Ende jenes Julmonats Mitte Januar markiert.[17]

Nach der altwestnordischen Zeitrechnung fiel die Mittwinternacht auf die Mitte des Winterhalbjahres, um den 14. Januar, war also nicht das Fest der Wintersonnwende. Auch aus anderen vorchristlichen Quellen geht hervor, dass das alte Mittwinterfest nicht der Wintersonnwende entsprach. Mittwinter- und Mittsommerfest markierten früher in den antiken mitteleuropäischen Kalendern mit zwei Jahreszeiten (Winter und Sommer) jeweils die Mitte dieser Halbjahre, die im Januar/Februar bzw. Juli/August lagen. Aus den Zeitangaben dieser Quellen kann geschlossen werden, dass sich das Fest an einem vergleichbaren Sonnenstand orientierte, der von Norden nach Süden desto früher ausfiel, je früher dieser Sonnenstand erreicht war – das konnte dies in Mittel- und Süddeutschland gegenüber Westnorwegen durchaus schon Anfang Januar der Fall sein.

Als dieses alte Julfest in Norwegen im Jahre 940 vom norwegischen König Håkon dem Guten auf den Tag des Christfestes am 25. Dezember verlegt wurde, wurden dabei auch einige wesentliche Bräuche transformiert, die ihren jahresendzeitlichen Charakter dort beibehielten, und die große Ähnlichkeit mit süddeutschen Bräuchen an Hochneujahr aufweisen. [Siehe im Einzelnen unter Brauchtum.]

Deutung des Dodekahemeron als Mittel zur Christianisierung und Fixierung der Rauhnächte

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Bedeutsamer als die Indizien durch die frühen christlichen Missionare erscheinen die Umstände, die zur Einführung des erweiterten Weihnachtsoktav auf die 12 Tage des Dodekahemeron führten. Bis zur offiziellen Einführung des 25. Dezember als „Geburtstag Jesu“ um 354 n. Chr. durch Papst Liberius wurde der 6. Januar als Tag der „Erscheinung des Herrn – Epiphanias“ im Sinn einer Art „Geburtstag“ gefeiert. Vor allem in den Gemeinden der Ostkirche erhielt sich dieses Verständnis auch weiter hartnäckig, so dass schon früh nach Möglichkeiten einer „Versöhnung von Altem und Neuem Weihnachten“ gesucht wurde. Erste Ansätze dazu soll es folgerichtig denn auch bereits vor 373 in Syrien durch Ephräm der Syrer gegeben haben, die jedoch durch die päpstliche Westkirche nie wirklich zur Kenntnis genommen wurden.

Auf der fränkischen Synode von Tours im Jahr 567, die auf Einladung des fränkischen Königs ganz überwiegend „fränkische“ Fragen erörtern sollte, wurde diese Idee nach fast 200 Jahren plötzlich wieder aufgegriffen und als Dodekahemeron ins offizielle Kirchenjahr eingeführt. Zum einen darf durchaus vermutet werden, dass hinter der Erweiterung des üblichen Weihnachtsoktavs auf 12 Tage bis Epiphanias, auch die Entmachtung des römischen Neujahrsdatums stand, das ausgerechnet am Ende des alten Oktavs stand. Das Problem einer notwendigen „Versöhnung von Altem und Neuem Weihnachtsgedanken“ war dagegen in der westlichen Kirche gar nicht präsent.

Zum anderen fällt aber auf, dass diese 12 Tage in den germanisch-heidnischen Reichsteilen des Frankenreiches, die zu diesem Zeitpunkt mit Ost-Hessen, Thüringen, Alemannien und Bajuwarien nahezu ausschließlich elbgermanisches Kulturgebiet umfassten, von Beginn an durch den typischen dämonisch-heidnischen Rauhnacht-Charakter überlagert wurden, wie er dort bis heute in zahlreichen Begriffen verinnerlicht wird.

Die Annahme, dass die Einführung des Dodekahemeron als explizit „Höchste Heilige Christliche Zeit“ im Jahr 567 zur Herausbildung einer damit verbundenen heidnischen Dämonenvorstellung dieses Zeitraums geführt hat, erscheint widersinnig. Es erscheint daher einzig der umgekehrte Schluss als logische Konsequenz, dass jene 12 Heiligen Tage einer bereits vorhandenen heidnischen Vorstellung der Rauhnächte als klar umrissener Zeitraum einen christlichen Inhalt verleihen sollte, dass ihre Einführung auf jener fränkischen Synode also auch explizit diesen Hintergrund hatte.[18]

Daher bleibt es auch unerheblich, ob sich dieses vorchristliche Verständnis der „Rauhnächte“ bis zum Jahr 567 an einem beweglichen Zeitraum nach bestimmten Mondphasen orientierte, oder bereits auf Grund der römischen Kultureinflüsse Kalendarisch fixiert war – spätestens jetzt wurde dieser vorchristliche Zeitraum durch das Dodekahemeron an die Zeit zwischen 25. Dezember und 6. Januar geknüpft – das damit zusammenhängende Neujahrsverständnis also an den 6. Januar bzw. Epiphanias gebunden.

Fazit vorchristlicher Deutung des 6. Januar als Neujahrstag

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Es kann festgestellt werden, dass sich mit dem 6. Januar germanisch-vorchristliche Feiern verbinden, deren Charakter jahresendzeitliche Elemente aufweisen, die sich im süddeutschen Brauchtum bis Heute mit der Vorstellung eines „Hochneujahr“ verbinden und die zudem verwandtschaftliche Züge mit dem Festcharakter des nordischen Julfestes aufweisen, das vor seiner Verlegung auf das christliche Weihnachtsdatum ebenfalls im Januar gefeiert wurde.

Brauchtum

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Mit einer vorchristlichen Vorstellung des 6. Januar als Neujahrstag verbinden sich weiter Elemente des Volksglaubens und ein zum Teil umfangreiches regionales Brauchtum.

Rauhnächte und Hochneujahr

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Die Rauhnächte (auch Raunacht oder Rauchnacht) oder zwölf Nächte (fälschlich auch „Zwölfte“) oder Glöckelnächte sind einige Nächte um den Jahreswechsel, denen im süddeutschen Brauchtum besondere Bedeutung zugemessen wird. Meist handelt es sich um die zwölf Nächte, zwischen Weihnachten (25. Dezember) und Erscheinen des Herrn (6. Januar). Wahrscheinlich bildeten diese Nächte ursprünglich die jährlichen 11 Schalttage nach der Wintersonnwende, mit denen ein uns unbekannter (elbgermanischer ?) Mondkalender mit dem Sonnenjahr synchronisiert wurde, und die man sich als „stillstehende“ Zeit dachte, mit der zahlreiche endzeitliche Vorstellungen verbunden waren. Nach diesem Volksglauben war dies die Zeit, in der dämonische Kräfte der Mittwinterzeit die nächtliche Welt erfüllten um sich in der Nacht auf den 6. Januar wieder zurückzuziehen, „die wilde Jagd“ begab sich am Ende der Rauhnächte zur Ruhe. Vor allem jene letzte Nacht vor Hochneujahr – die „Oberstnacht“ oder „obrist Tag“ – war in diesem Volksglauben von besonderer Bedeutung.[19]

Das wichtigste Motiv der Rauhnächte und vor allem der letzten „Oberstnacht“ im überlieferten Brauchtum sind daher Schutz und Abwehr des eigenen Heims gegen „böse Mächte“, dessen wichtigste Mittel das Räuchern mit Substanzen darstellt, denen abwehrende Kräfte zugesprochen werden, sowie den Gebrauch von Abwehrzeichen, oft mit weißer Kreide, da die Farbe Weiß apotropäische Funktion besitzt. Sich nächtlich außerhalb dieses „Schutzes“ zu bewegen, musste notwendig mit großer Gefahr verbunden sein und unterlag restriktiven Bestimmungen.

Zugleich bildeten die Rauhnächte als Zeit zwischen den Zeiten ein Moment der „Transparenz“ der beiden Welten „Diesseits“ und „Jenseits“, wie sie für viele kalendarische „Umbruchssituationen“ der antiken Kulturen überliefert sind und die damit immer besondere Lostage bilden. Die letzte dieser Nächte, die „obriste Nacht“, gehörte demnach zu den wichtigsten Orakel-Nächten, da sie mit ihrem „Blickfenster“ dem neuen Jahr und damit der Zukunft am nächsten stand.

Ebenso stark ist in den überlieferten Motiven der Rauhnächte das Motiv der „Vorbereitung auf das neue Jahr“ präsent, im Sinne der inneren (persönlich) und äußeren Ordnung (Haus und Hof). Vor allem die äußere Ordnung des Hauses unterstand dabei in zahlreichen Überlieferungen der Aufsicht der Perchten-Gestalt, welche die Rauhnächte in diesem Sinn als eine Art Hüterin begleitete.

Der Perchtentag

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Nach alter Überlieferung wird der 6. Januar auch als Perchtentag (in zahlreichen Wortvariationen auch oft mit „B“ geschrieben), manchmal in seiner mit den Rauhnächten verbundenen Bedeutung als Perchten-Nacht bezeichnet. Die Bedeutung ist sehr alt (erste Quellen aus dem 13. Jahrhundert) und eigenständig. Der Perchtentag wurde zum besseren Verständnis oft mit den weiteren Bedeutungen genannt wird, die sich mit dem 6. Januar verbinden. Beispiele:

  • der Perchtentag was da ist der Oberste,
  • der Perchtentag oder auch Driu Könige genannt,
  • die Perchtennacht vor Epiphanias.

Dies bedeutet zugleich, dass die Perchtennacht regional nicht überall bekannt ist, also mit den bekannteren Bedeutungen erklärt wird, und dass sie sich aus keiner der anderen Bedeutungen ableitet – ihre Bedeutung ist originär.[20]

Der Perchtentag steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Gestalt der Perchta und zwar überwiegend in einer Bedeutung als „Lichtgestalt“ (ahd. peraht ‚hell, glänzend‘, womit ‚die Glänzende‘), die in diesem Motiv das neue Jahr „Hochneujahr“ begrüßt. Zugleich ist ihre Gestalt jedoch auch an die gesamte Zeit der Rauhnächte zwischen dem 25. Dezember und dem 6. Januar geknüpft, hier mit Motiven einer vorchristlichen richtenden Gottheit, die Nachlässigkeiten bestraft und Fleiß belohnt – es spiegelt sich darin also offensichtlich der Volksglaube einer Art Hüterin der Rauhnächte wider, die in diesem Sinne einen stark vorbereitenden Charakter auf das neue Jahr hin erhalten.[21] Dazu ausführlich unter dem Artikel Perchta.

Die Möglichkeit, dass sich die Gestalt der Perchta dabei im Zuge der alemannisch-bajuwarischen Landnahme aus ansässigen keltischen und eingeführten elbgermanischen Motiven gebildet hat, ist insoweit wahrscheinlich, da sich über das gallo-römische Kulturgebiet hinaus der Name Perchta selbst kaum nachweisen lässt und im ebenfalls elbgermanischen Thüringen wie im benachbarten Hessen das Motiv der Frau Holle mit nahezu identischem Inhalt deren Platz einnimmt.

Dabei wird der Name „Perchta“ noch älter überliefert als der Perchtentag selbst. Der früheste sichere Schriftbeleg stammt aus dem 13., ein wahrscheinlicher Beleg aus dem 12. und ein erwägenswerter aus dem 11. Jahrhundert.[22]

Das Motiv der Perchtenläufe bildet dagegen bereits eine „Dämonisieruing“ der einstigen „Lichtgestalt“ im Zuge spätmittelalterlicher christlicher Umdeutung und Verdammung. Sie sind erst seit dem 16. Jahrhundert überhaupt belegt, und überlagern die alte Bedeutung.

Schutz und Segen an Hochneujahr

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Einige christliche Bräuche an Drei König / Hochneujahr spiegeln uralte, vorchristliche Glaubenselemente wider: Im katholischen Deutschland wurden ganz generell nach altem Brauch früher die Häuser gesegnet, vor allem aber in Süddeutschland erhielt sich dieser Vorgang mit dem ausdrücklichen Aspekt einer Reinigung für das kommende Jahr. Dabei werden auch Weihwasser, Kreide, Weihrauch und Salz für den Hausgebrauch des kommenden Jahres geweiht. Der Bauer räucherte mit dem Weihrauch Haus und Hof, das zusätzlich auch mit Weihwasser besprengt werden kann, um sich dem Heiligen zu unterstellen, alle böse Gefahr abzuwehren und alles Unreine abzuwaschen.

Auf den Türsturz zeichnet man mit der geweihten Kreide das jahresbezogene Zeichen CMB, die Heute in christlichem Kontext verstanden werden – CMB bezeichnet demnach wohl seit dem 16. Jahrhundert die Heiligen Drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar, andererseits deutet man es auch als das sehr viel ältere Christus Mansionem Benedicat.

Wie bei der „Räucherung“ des Hauses birgt auch dieser Brauch vorchristliche Elemente. Nach altem Volksglauben hat die weiße Kreide, mit der die Haustür bezeichnet wird, apotropäische Funktion. Alles Weiße ist den Dämonen nicht sichtbar, und deshalb „trifft“ sie der Segen umso heftiger, weil sie die Gefahr vorher nicht erkannt haben. Das christliche Türkreuz adaptiert dabei nach volkskundlicher Meinung wahrscheinlich ältere Vorgänger-Zeichen.

Auf den Bauernhöfen wurde und wird ein Teil des geweihten Salzes gleich dem Vieh gegeben, um es vor Krankheiten für das kommende Jahr zu bewahren.[23]

Stärk’ antrinken

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Das „Stärk’ antrinken“ oder Stärk’ Antrinken (hochdeutsch „Stärke antrinken“) ist ein alter Brauch der am Vorabend des 6. Januar vor allem in Oberfranken und den angrenzenden Regionen (in Bierfranken) verbreitet ist. „Stärk’“ oder „Stärke“ steht dabei für Kraft und Gesundheit, und trägt damit einen rituellen Schutzcharakter vor den Gefahren des kommenden Jahres in sich, indem man sich gegen die möglichen Widrigkeiten wappnet. Dazu trinkt man sich im Kreise von Familie oder Freunden Kraft und Gesundheit – die „Stärk“ – an. Gefeiert wird oft in Gaststätten, in denen ein von vielen Brauereien speziell hergestelltes Starkbier, insbesondere Bockbier,[24] ausgeschenkt wird, das für das „Stärk’ antrinken“ besonders geeignet sein soll. In manchen Gegenden ist es aber auch durchaus üblich, sich die Stärke erst am Abend des 6. Januar anzutrinken.[25]

Daneben erscheinen in diesem Brauch aber auch alte vorchristliche Vorstellungen vom Rausch als „Gottesnähe“, die vor allem an heidnischen Hochfesten rituellen Bestand hatten. Auch hier werden Verbindungen von Neujahrsbrauch und Jul-Brauchtum deutlich. Aus der Saga „Haraldskvædi“, die um etwa 900 n. Chr. entstanden ist, wird ein nahezu gleichartiger vorchristlicher Julbrauch beschrieben. Dort heißt es in der 6. Strophe: „Der König will das Jul draußen (auf dem Meer) trinken und das Spiel Freyrs beginnen.“ Die Formulierung „Jultrinken“ deutet darauf hin, dass das Trinken ein wesentlicher Bestandteil des Julfestes war, das ehedem fast zeitgleich ebenfalls im Januar gefeiert wurde. Zahlreiche Quellen hierzu siehe unter Julfest.

Siehe auch

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Literatur

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  • Hugo Kehrer: Die Heiligen Drei Könige in Literatur und Kunst. Band 1. Seemann, Leipzig 1908 (Nachdruck: Olms, Hildesheim u. a. 1976, ISBN 3-487-06088-4).
  • Snorri Sturluson: Heimskringla. Sagen der nordischen Könige. Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Hans-Jürgen Hube. Marix, Wiesbaden 2006, ISBN 3-86539-084-6.
  • Michael Tangel (Hrsg.): Die Briefe des heiligen Bonifatius und Lullus. 2. unveränderte Auflage. Weidmann, Berlin 1955 (Monumenta Germaniae Historica Epistolae 4, 1, ISSN 0343-1274).
  • Die Chronik des Thietmar von Merseburg. Nach der Übersetzung von Johann Christian Moritz Laurent, Johannes Strebitzki und Wilhelm Wattenbach. Neu übertragen und bearbeitet von Robert Holtzmann. Mit 48 Illustrationen von Klaus F. Messerschmidt. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2007, ISBN 978-3-89812-513-0.
  • Erika Timm: Frau Holle, Frau Percht und verwandte Gestalten. 160 Jahre nach Jacob Grimm aus germanistischer Sicht betrachtet. Hirzel, Stuttgart 2003, ISBN 3-7776-1230-8 (Germanistik).
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Anmerkungen und Einzelnachweise

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  1. Ev-Luth. Kirchenkreis Schleswig-Holstein: Lexikon der Kirchengeschichte
  2. AEIOU – Österreichisches Kultur Informationssystem
  3. Theologische Realenzyklopädie, Band 29: Religionspsychologie – Samaritaner, S. 325. Augustinus, Sermones: „Jene geben Geschenke, Ihr sollt Almosen geben. Jene werden durch Gesänge des Schwelgens herbeigerufen, Ihr sollt euch durch die Reden der Schriften herbeirufen, Jene rennen zum Theater, ihr zur Kirche, jene schmausen, ihr aber sollt fasten.“
  4. Gerhard Rohlfs: Die Anniculae bei Caesarius von Aries. In: Studia Neophilologica, Band 21. In seinen Aniculae verdammt Caesarius von Arles um etwa 500 n. Chr. jene lärmenden Umzüge, die in der traditionellen römischen Neujahrsnacht abgehalten wurden.
  5. Theologische Realenzyklopädie: Religionspsychologie – Samaritaner, Band 29, Seite 325: „Im 6. Jahrhundert wird mit Gallien als Ausgangsregion ein christlicher Inhalt in Anschluss an Lukas 1,21 gesucht, denn der Neujahrstag war die Weihnachtsoktav. So wird der Neujahrstag zum Fest der Beschneidung Jesu, womit auch Jesu Namensgebung neu in ins Blickfeld trat […] Dementsprechend verbot das Konzil von Tours die Teilnahme an Festen zu Ehren des Gottes Janus […] ähnlich äußerte sich die Synode von Toledo (636).“
  6. Tangel: Die Briefe des hlg. Bonifatius & Lullus. Weidmann, Berlin 1955, 2. Unveränderte Auflage. – Brief 50 / Punkt 6: „Rat bezüglich der heidnischen Umtriebe zum Neujahrsfest.“
  7. Zu den im Internet am häufigsten kopierten Zitaten dieser Art gehört die Aussage: „Bis zur Festsetzung des Neujahrstages im Jahr 1691 durch Papst Innozenz XII. auf den 1. Januar galt in weiten Teilen Europas der 6. Januar als Jahresbeginn.“ Sie geistert aber auch durch die Vorträge deutscher Universitäten, vgl. Hans Dieter Huber: Die Rede vom Ende und der Begriff der Geschichte. Vortrag im Rahmen des Symposiums Computer als Medium: „Hyperkult 10002. Endzeit/Endspiel“. Universität Lüneburg, 19.–21. Juli 1999. In Deutschland setzte sich der Jahresbeginn am 1. Januar dagegen erst im 16. Jahrhundert durch, vielerorts galt der 6. Januar lange als „Groß- oder Hochneujahr“.
  8. Grotefend in Manuscripta-Medievalia (Stichwort Jahresanfang): Es finden sich im Ganzen sechs verschiedene Jahresanfänge: 1. Januar; 1. März; 25. März; Ostern; 1. September; 25. December. Die specielle Darlegung des Gebrauchs des Jahresanfangs mit dem 1. Januar siehe unter Circumcisionsstil, 1. März siehe unter Vorcaesarischer Jahresanfang, 25. März siehe unter Annunciationsstil, Ostern siehe unter Osteranfang, 1. September siehe unter Byzantinischer Jahresanfang, 25. December siehe unter Weihnachtsanfang.
  9. Grotefend in Manuscripta-Medievalia (Stichwort Weihnachtsbeginn): „Deutschland ist als der eigentliche Sitz des Weihnachtsanfangs zu betrachten. Ausser Trier, das mit seinen Suffragandiöcesen bei Annunciationsstil behandelt ist, datirte nach dem Vorbilde von Mainz, der alten kirchlichen Metropole, im Mittelalter beinahe ganz Deutschland nach dem 25. December-Anfange. Auch Köln und die Suffragane (ausser Münster, das den 1. Januar annahm) wandten sich im Beginn des 14. Jahrhunderts, anstatt ihres bisherigen Osteranfanges, dem Weihnachtsanfang zu (s. Osteranfang). Minden hatte denselben wohl von jeher gehabt.“
  10. Internetportal der Diözese Linz: http://www.dioezese-linz.at/: „Die Verehrung der Drei Könige war so stark, dass der Dreikönigstag am 6. Jänner zum Großneujahr, zum volkstümlichen Neujahrstag am Beginn der Reise durch das neue Jahr wurde, wenngleich der Kalender einen anderen Neujahrstag nennt. Darum wird am Ende des Festgottesdienstes feierlich der Festkalender des neuen Jahres verkündet.“
  11. Grotefend in Manuscripta-Medievalia: Nach dem obristen tage der weihennachten den man in latin nennet epiphania domini 1404 (Mon. Zoll. VI.); Heidelberg am donnerstag dem obersten epiphania domini zu latin 1409 (Helwig aus dem H. A.); 1432 afftermentag nach dem obrostentag ze wyhenachten (Schriften des Ver. für Gesch. des Bodensees, 18).
  12. Hugo Kehrer: Die heiligen Drei Könige in Literatur und Kust. 1. Band. Seemann, Leipzig 1908, S. 49: In einer Urkunde des Klosters Fürstenfeld aus dem Jahr 1325 ist zu lesen: »Am obersten«, im Cod. germ. 504 der Hof-Staatsbibliothek München aus dem fünfzehnten Jahrhundert: »an dem obrosten tag«. Hermann von Fritzlar in seinem Buch von der Heiligen Leben um 1349: »In anderen landen heizet iz der oberste tag […] driu kunigen […]«.
  13. http://www.obib.de/ /Schriften/AlteSchriften/Europa/Germanen/Semnonen/Semnonen.html#_1
  14. Heinrich Tischner: Der Keltische Kalender Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 15. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.heinrich-tischner.de
  15. Tacitus, Germania 38–45 (Darstellung der Sueben).
  16. Die Chronik des Thietmar von Merseburg. Nach der Übersetzung von Johann Christian Moritz Laurent, Johannes Strebitzki und Wilhelm Wattenbach. Neu übertragen und bearbeitet von Robert Holtzmann. Mit 48 Illustrationen von Klaus F. Messerschmidt, mdv Halle 2008.
  17. Snorri Sturluson: Heimskringla. Sagen der nordischen Könige. Kommentiert von Hans-Jürgen Hube. Wiesbaden (Marix) 2006. – Hákonar saga góða (Aðalsteinsfóstra).
  18. Jan Hirschbiegel: Etrennes. Oldenburg 2003, S. 42 ff.; Odette Pontal: Synoden im Merowingerreich. Paderborn 1986.
  19. Manfred Becker-Huberti: Lexikon der Feste und Bräuche. Herder, Freiburg i. Br., Sonderausgabe 2007: „Der Vorabend des Dreikönigstages spielte im Volksglauben eine besondere Rolle. Als letzter Abend der Zwölf Rauhnächte, der als der schlimmste galt und deshalb Oberstnacht hieß, traten noch einmal Jahresendbräuche auf: Dämonenglauben und Christentum waren hier bemerkenswert miteinander verknüpft.“
  20. Grotefend in Manuscripta Mediaevalia: Perchtag, perchtentag, perhtentag, perchttag, perichtag, prechtag, prechentag, prehentag, perchtnachten [Auch in den Schreibformen Berchtag, Berhtag, Berchtentag, Berchtnacht, Berichtnacht] – 6. Jan., Epiphania domini. Montags nach dem prechentag das ist nach dem oberisten 1337 (Helwig aus dem H. A.). Auch mit dem Zusatz heilig: 1367 des naechsten freytages nach dem heyllingen prechentag (Font. rer. Austr. II, 10, 421); an dem heiligen perihttag 1328 (ebd. II, 16, 118). Dass auch perchtnachten den 6. Jan. selbst bedeutet, nicht etwa die Vigilie, zeigt das Datum: an der dreyer chunige tag ze perchnahten 1331 (Steyermärk. Archiv). 1298 an dem achtem tag der perichtnacht (Font, rer, Austr. II, 6, 211) ist die Octava epiphanie. Der Abend (Vigilie) wird daher stets besonders ausgedrückt: an dem abende des heiligen prehemtags 1376 (Helwig aus dem H. A.). S. Schmeller/Frommann: Bayrisches Wörterbuch, S. 269.
  21. Jacob Grimm: Deutsche Mythologie. Olms-Weidmann, Hildesheim 2003, S. 220 ff.
  22. Erika Timm: Frau Holle, Frau Percht und verwandte Gestalten. 160 Jahre nach Jacob Grimm aus germanistischer Sicht betrachtet. Hirzel, Stuttgart 2003, S. 55.
  23. Manfred Becker-Huberti: http://www.heilige-dreikoenige.de/lexikon/index.html
  24. Vgl. Martin Droschke: Ganz Bierfranken. In: Franken 2024. Franken-Wissen für das ganze Jahr. Emons Verlag, Köln 2023, ISBN 978-3-7408-1797-8, Blatt 6. Januar.
  25. Bericht der Tageszeitung „Frankenpost“ auf marlesreuth.de (Memento vom 27. September 2007 im Internet Archive)
    Siehe auch unter Artikel „Stärk’ antrinken“ unter Erscheinung des Herrn.