Ein Schreibtelegraf ist ein Telegrafengerät, welches einen Schreibvorgang nachbildet. Dazu wird ein Stift, Rad oder eine Schreibspirale mit Tinte über Papier geführt. Üblicherweise wird dabei ein Papierstreifen unter dem Schreibgerät bewegt. Im einfachsten Fall schreibt der Schreibtelegraf dabei einen technischen Code auf. Der erste brauchbare Schreibtelegraf wurde 1836 von Carl August von Steinheil vorgestellt. Der als Morseapparat bezeichnete Schreibtelegraf von Samuel Morse fand weltweite Verbreitung. Die Patenterteilung durch das United States Patent and Trademark Office erfolgte am 20. Juni 1840.

Schreibtelegraf nach Morse, etwa 1880

Funktionsweise Morseapparat

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Mechanismus im Innern eines Schreibtelegrafen
 
Diese Schreibtelegrafen von G. Hasler waren bei der Gotthardbahn im Einsatz
 
Telegrafen-Relais von G. Hasler. Diese Relais wurden für das Schreibtelegrafen-Netzwerk der Gotthardbahn um 1900 eingesetzt.
 
Schreibtelegraf im Zweiten Weltkrieg
 
Hell Morseschreiber, ca. 1960

Der Morseapparat besteht aus einem Elektromagneten mit beweglichem Anker, dessen Hebel auf einem durch ein Uhrwerk vorübergeführten Papierstreifen Punkte und Striche erzeugt. In den Reliefschreibern geschah dies durch einen an dem freien Ende des Ankerhebels befestigten stählernen Stift, welcher, sobald der Anker von dem Elektromagnet angezogen wurde, sich gegen den zwischen zwei Walzen des Laufwerkes durchgezogenen Papierstreifen anlegte und in demselben kürzere oder längere Eindrücke hinterließ, je nachdem, ob die zum Schließen des Stromkreises dienende Taste nur einen Augenblick oder längere Zeit niedergedrückt wurde.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts finden die Morseapparate vorzugsweise als Farbschreiber Verwendung, in welchen die Hebelbewegung des Ankers benutzt wird, um den Papierstreifen gegen ein Farbrädchen oder umgekehrt ein Farbrädchen gegen den Papierstreifen anzudrücken. Als Erfinder werden Matthäus Hipp und Gustav Adolf Hasler genannt.[1]

Um größere Distanzen zwischen Telegrafen zu überbrücken, wurden Telegrafen-Relais eingesetzt.

Literatur

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  • Karl Friedrich Jordan: Grundriss der Physik nach dem neuesten Stande der Wissenschaft. Verlag von Julius Springer, Berlin 1898.
  • Arthur Wilke, Willi Hechler: Die Elektrizität ihre Erzeugung und ihre Anwendung in Industrie und Gewerbe. Springer Verlag Berlin Heidelberg GmbH, Berlin Heidelberg 1914.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Elsbeth Heinzelmann: Hasler Werke: Schrittmacher in innovativer Technik. Hasler-Stiftung, Bern 2006, S. 10. ISBN 978-3-033-00681-2