Rostkappen-Grundtyrann

Art der Gattung Grundtyrannen (Muscisaxicola)
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Der Rostkappen-Grundtyrann (Muscisaxicola albilora) oder manchmal auch Rotkäpchentyrann ist eine Vogelart aus der Familie der Tyrannen (Tyrannidae). Die Art hat ein großes Verbreitungsgebiet, das die südamerikanischen Länder Argentinien, Chile, Bolivien, Peru, Ecuador und Kolumbien sowie die Falklandinseln umfasst. Der Bestand wird von der IUCN als nicht gefährdet (Least Concern) eingeschätzt.

Rostkappen-Grundtyrann

Rostkappen-Grundtyrann (Muscisaxicola albilora)

Systematik
Unterordnung: Schreivögel (Tyranni)
Familie: Tyrannen (Tyrannidae)
Unterfamilie: Fluvicolinae
Tribus: Xolmiini
Gattung: Grundtyrannen (Muscisaxicola)
Art: Rostkappen-Grundtyrann
Wissenschaftlicher Name
Muscisaxicola albilora
Lafresnaye, 1855

Merkmale

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Der Rostkappen-Grundtyrann erreicht eine Körperlänge von etwa 17 bis 17,5 Zentimetern.[1] Die Stirn ist braun und hat am Hinterscheitel eine breite gelbbraune Färbung. Der Rücken ist graubraun bis braun. Die Unterseite ziert ein mattes bleiches Grau, welches am Steiß weißlich wird. Die Flügel sind nur schwach hell gesäumt. Der weiße Überaugenstreif wird hinter dem Auge grau.[2]

Bei Jungvögeln ist der gesamte Scheitel braun. Die Schirmfedern, die mittleren und großen Flügeldecken ziert ein dünner, matter, rötlicher Saum.[2]

Verbreitung und Lebensraum

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Rostkappen-Grundtyrannen brüten an steinigen, kargen, nahezu vegetationslosen Hängen in der Nähe von übersichtlichen, wasserführenden Tälern. Im Winter findet man sie oft in Sumpfgebieten und in der Nähe von Seen. Sie brüten im Sommer in Höhen von 1500 bis 2500 Metern auf der chilenischen Seite des Aconcagua bis in die Provinz Magallanes. Im benachbarten Argentinien brüten sie von der Provinz Neuquén bis Santa Cruz und isoliert in der Hochebene von Somuncurá in der Provinz Río Negro. Im Winter ziehen sie in Höhen zwischen 3000 und 4000 Meter nach Bolivien, Peru, Ecuador und bis ins Departamento Nariño in Kolumbien.[3] Besonders in Peru sind sie im Winter von April bis Oktober sehr häufig anzutreffen.[1] In Ecuador gelten sie eher als seltene Migranten, kommen aber bis Pichincha nahe dem Vulkan Pichincha vor.[4] Der Ornithologe Bernardo Ortiz von Halle hat sie 1990 erstmals auf der kolumbianischen Insel Gorgona nachgewiesen.[5]

Verhalten

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Die Rostkappen-Grundtyrannen sind Einzelgänger und schließen sich nur auf dem Zug zu losen Gruppen zusammen. Während der Balz in der Luft steigt sie mit baumelnden Füßen und gespreiztem Schwanz langsam auf und stürzen sich dann zu Boden. Das Ganze geschieht relativ ruhig. Während ihrer Revierkämpfe heben sie drohend einen oder beide Flügel, entfachen den Schwanz und stellen den Hinterscheitel auf. Gelegentlich biegen sie dabei auch ihren Körper durch. Wenn sie sehr aggressiv auftreten, dann sieht man sie flügelschlagend in der Luft, wobei der Schwanz ebenfalls aufgefächert ist.[3]

Etymologie und Forschungsgeschichte

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Frédéric de Lafresnaye hatte das Typusexemplar zu seiner Erstbeschreibung vom Naturalienhändler Charles Parzudaki (1806–1889) oder dessen Stiefsohn François Charles Émile Fauqueux-Parzudaki (1829–1899) gekauft.[A 1] Parzudaki hatte den Balg wiederum aus Chile erhalten.[6]

Das Wort Muscisaxicola setzt sich aus den lateinischen Worten »muscicapa« und »Saxicola« zusammen.[7] »Muscicapa«  setzt sich wiederum aus »musca« für »Fliege« und »capere« für »fangen« zusammen und bedeutet somit »Fliegenfänger«.[8] Auch »Saxicola« besteht aus den Worten »saxum« für »Stein, Fels« und »cola« für »Einwohner«.[9] Das Artepitheton albilora stammt ebenfalls aus dem Lateinischen und setzt sich aus »albus« für »weiß« und »lorus, lorum« für »Steifen«  zusammen.[10]

Literatur

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Commons: Rostkappen-Grundtyrann (Muscisaxicola albilora) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Thomas Schulenberg et al., S. 458.
  2. a b Jon Fjeldså et al., S. 511.
  3. a b Jon Fjeldså et al., S. 512.
  4. Robert S. Ridgely et al., S. 601.
  5. Bernardo Ortiz von Halle, S. 211.
  6. Frédéric de Lafresnaye, S. 59.
  7. James A. Jobling, S. 154.
  8. James A. Jobling, S. 153.
  9. James A. Jobling, S. 211.
  10. James A. Jobling, S. 6.

Anmerkungen

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  1. Aus dem Artikel ist nicht klar ersichtlich von welchem Paduzaki Lafresnaye das Typusexemplar erhalten hatte. Beide Personen kommen deshalb in Frage, da sie beide wohl zumindest einige Zeit gemeinsam in der rue du Bouloi, 2 in Paris einen Naturalienhandel führten.