MeinProspekt

Online-Netzwerk für lokale Einkaufsprospekte
(Weitergeleitet von Meinprospekt)

MeinProspekt ist ein deutsches Online-Netzwerk für lokale Einkaufsprospekte mit Unternehmenssitz in München. Auf MeinProspekt kann sich der Besucher über aktuelle Angebote und Schnäppchen verschiedenster Marken und Geschäfte in der jeweiligen Stadt informieren. Dazu werden Prospekte gebündelt zur Verfügung gestellt.[1] MeinProspekt startete zunächst als reine iPhone-Applikation.[2] Inzwischen ist das Portal über sämtliche Mobile-Betriebssysteme sowie auch über das stationäre Internet erreichbar.

MeinProspekt
Prospekt-Portal
Sprachen Deutsch
Betreiber Bonial International GmbH
Online seit 2009
http://www.meinprospekt.de/

Geschichte und Finanzierung

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MeinProspekt wurde im Jahr 2009 von Ali Uluileri gegründet. Die iPhone-App „myProspekt Sale!“ war ab April 2009 erhältlich. Unterstützt wurde das Projekt anfangs von Walter Gunz, einem der Gründer von MediaMarkt/Saturn, und Christian Haidinger[3]. Uluileri war zuvor Marketingleiter von MediaMarkt/Saturn[4]. Neben Ali Uluileri gehört seit 2011 Michele Arcaro zur Geschäftsführung von MeinProspekt. Arcaro war zuvor Leiter Key Account von Yahoo! Deutschland, später Leiter Marketing und Sales der RTL Interactive GmbH[5].

MeinProspekt ist eigenen Angaben zufolge das erste Unternehmen, das in Deutschland eine mobile App zum Blättern von Prospekten auf dem Apple iPhone herausgebracht hat. Laut Eigendarstellung erreichte die Anwendung im Jahr 2009 Platz 1 aller kostenlosen Apps im Apple AppStore Deutschland und wurde seither inklusive aller Updates über fünf Millionen Mal heruntergeladen[6]. Mittlerweile wurde das Angebot für Anwendungen auf weitere mobile Endgeräte ausgeweitet.

Neben den Gründern waren unter anderem die Funke Mediengruppe (bis 2012 WAZ Mediengruppen) und Madsack über ihre gemeinsame Tochter TheMediaLab sowie die Südwest Medien Holding (SWMH) mit Verlagstiteln wie „Süddeutsche Zeitung“, „Stuttgarter Zeitung“, „Stuttgarter Nachrichten“ und „Schwarzwälder Bote“ an MeinProspekt beteiligt[7]. Medienberichten zufolge zahlte die SWMH-Gruppe 2011 für einen Minderheitsanteil eine mittlere sechsstellige Summe[8]. Bereits 2010 stieg der Gründer der Preissuchmaschine Billiger.de, Urs Keller, bei MeinProspekt ein[9]. Ebenfalls beteiligt waren die Beteiligungsgesellschaften Mountain Super Angel AG[10] und der High-Tech Gründerfonds (HTGF)[11].

Seit Juli 2014 ist die MeinProspekt GmbH eine 100%ige Tochtergesellschaft der Bonial International Group mit Sitz in Berlin[12]. Ali Uluileri schied als Geschäftsführer und Gesellschafter aus dem Unternehmen aus.

Funktionsweise und Reichweite

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Bei MeinProspekt können Nutzer Einkaufsprospekte von mehr als 300 unterschiedlichen Anbietern nach Städten sortiert durchsuchen. Dazu gehören zum überwiegenden Teil große Handelsketten, aber auch einige Einzelhändler[13]. Zudem bietet MeinProspekt weitere Informationen zu den Händlern, wie etwa Öffnungszeiten oder Standortanzeigen auf einem Stadtplan.

Mit Apps für iPhone/iPod, iPad, Android, MeeGo, Windows Phone oder Symbian können sich die Nutzer unterwegs über aktuellen Schnäppchen in ihrer Umgebung informieren[14]. 2012 hat MeinProspekt eine App für das neue Betriebssystem Windows 8 von Microsoft entwickelt[15]. In der von der Arbeitsgemeinschaft Online Forschung im September 2012 veröffentlichten Studie „mobile facts“ zu Mobile-Reichweiten erreichte MeinProspekt Platz 15 bei den Apps über alle Plattformen (Monatsreichweite)[16]. Laut Google Play Store zählte die Applikation von MeinProspekt 2013 zu den 15 beliebtesten Apps des Jahres.

Marktumfeld

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Als Vorteil der digitalen Abbildung von Werbeprospekten, so genannten E-Prospekten, wird häufig Papier-Ersparnis und eine damit einhergehende Schonung der Umwelt angeführt. Geschont werden soll nach Aussagen von MeinProspekt auch die Brieftasche der werbenden Unternehmen, die mit Streuverlusten ihrer gedruckten Prospekte zu kämpfen hätten: MeinProspekt schätzt, dass durchschnittlich nur die Hälfte aller gedruckten Werbeprospekte die Verbraucher erreicht und dann zumeist nicht zur Kenntnis genommen werden. Mit digitalen Prospekten könnten hingegen gezielt Endverbraucher erreicht werden, die sich überwiegend online oder mobil informieren[17].

Der Markt für die digitalisierten Wurfsendungen galt lange als umkämpft[18]. Seit der vollständigen Übernahme von MeinProspekt durch die Bonial International GmbH im Juli 2014 baut das mehrheitlich zum Axel Springer Verlag gehörende Unternehmen mit KaufDa und MeinProspekt seine marktführende Position als Werbelösung für den Einzelhandel im mobilen und stationären Internet weiter aus. 2012 startete das Internetunternehmen Google zudem den Dienst „Wochenangebote“[19].

Einzelnachweise

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  1. Gründerszene: Profil von meinProspekt bei Gründerszene, gruenderszene.de. Abgerufen am 31. Juli 2013 
  2. N-TV: Schnäppchen aufs Handy laden, 12. Februar 2010, n-tv.de. Abgerufen am 11. August 2013 
  3. myProspekt: Pressemitteilung vom 14. April 2009 (Memento des Originals vom 18. April 2013 im Internet Archive). Abgerufen am 31. Juli 2013 
  4. Werben und Verkaufen (W&V): Vgl.: Billiger.de-Gründer Urs Keller investiert in meinprospekt.de, 26. März 2010, wuv.de. Abgerufen am 31. Juli 2013 
  5. MeinProspekt: Pressemitteilung vom 28. September 2011 (Memento des Originals vom 24. August 2014 im Internet Archive). Abgerufen am 1. August 2013 
  6. Xing Unternehmensprofil von MeinProspekt (Memento des Originals vom 1. September 2012 im Internet Archive). Abgerufen am 1. August 2013 
  7. Deutsche-Startups.de: Großangriff auf kaufDa: SWMH steigt bei MeinProspekt ein, 31. Oktober 2011, deutsche-startups.de. Abgerufen am 31. Juli 2013 
  8. Frankfurter Allgemeine Zeitung: Medienholding SWMH steigt bei MeinProspekt ein, 31. Oktober 2011, Seite 15. Abgerufen am 1. August 2013 
  9. MeinProspekt: Pressemitteilung vom 25. März 2010 (Memento des Originals vom 11. August 2014 im Internet Archive). Abgerufen am 1. August 2013 
  10. Mountain Super Angel AG: Pressemitteilung vom 23. Juli 2010 (Memento des Originals vom 10. August 2014 im Internet Archive), www.super-angel.ch. Abgerufen am 1. August 2013 
  11. Gründerszene: MeinProspekt erhält HTGF-Finanzierung, 11. November 2010, gruenderszene.de. Abgerufen am 31. Juli 2013 
  12. Gründerszene: KaufDa übernimmt größten Wettbewerber MeinProspekt aus München, 29. Juli 2014, gruenderszene.de. Abgerufen am 21. August 2014 
  13. Welt am Sonntag: Vgl.: Der einfache Weg zum Schnäppchen um die Ecke, 3. Oktober 2010, Seite 77. Abgerufen am 1. August 2013 
  14. MeinProspekt: Mobile Apps, meinprospekt.de. Abgerufen am 1. August 2013 
  15. MeinProspekt: Pressemitteilung vom 24. Oktober 2012 (Memento des Originals vom 10. August 2013 im Internet Archive). Abgerufen am 1. August 2013 
  16. AGOF: Berichtsband zur AGOF mobile facts 2012-I (Memento des Originals vom 25. April 2013 im Internet Archive), agof.de. Abgerufen am 2. August 2013 
  17. Gründerszene: MeinProspekt erhält HTGF-Finanzierung, 11. November 2010, gruenderszene.de. Abgerufen am 31. Juli 2013 
  18. Handelsblatt: Vgl.: Das Rennen um den schnellen Profit, 17. Oktober 2010, handelsblatt.com. Abgerufen am 1. August 2013 
  19. Frankfurter Allgemeine Zeitung: Google betritt den Markt für Online-Prospekte, 6. März 2012, Seite 15, 17. Oktober 2010,. Abgerufen am 2. August 2013