Liste der Münchner Polizeipräsidenten

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Die Liste der Münchner Polizeipräsidenten verzeichnet die Präsidenten und die Vorgängerbehörden des Polizeipräsidiums München.

Liste Bearbeiten

Amtsantritt Amtsende Name Bemerkungen
1788 1796 Benjamin Thompson, Graf von Rumford Kriegsminister und Polizeichef
1796 1799 Joseph Maria von Weichs (* 1756; † 1819)
1799 1805 Anton Baumgartner [1]
1805 25. Sep. 1823 Marcus von Stetten [2] Polizey-Direktor in München
1. Dez. 1812 1. Jan. 1813 Johann Baptist von Verger Zwischenzeitlich als General des Gendarmerie-Korps-Kommandos
1823 1830 Heinrich Gallus von Rinecker [2]
1831 1844 Carl Ritter von Menz [2]
1846 1846 Johann von Pechmann [2]
1846 17. März 1848 Xaver Mark [3]
17. März 1848 1850 Johann von Pechmann Polizeidirektor[4]
1850 1852 August Lothar von Reigersberg Polizeidirektor
1852 1860 Julius von Düring Polizeidirektor[5]
1862 1865 Sigmund von Pfeufer Polizeidirektor
1866 1867 Felix Friedrich von Lipowsky Polizeidirektor
1867 1873 Karl Alexander von Burchtorff Polizeidirektor[6]
1873 1879 Maximilian von Feilitzsch Polizeipräsident
1879 1887 Wilhelm von Pechmann Polizeidirektor
1887 1890 Ludwig August von Müller Polizeipräsident
1890 1897 Ludwig von Welser Polizeidirektor
1. Feb. 1898 1. Feb. 1901 Ludwig Ritter von Meixner ab 1901 Regierungspräsident von Niederbayern
1. Feb. 1901 1. Feb. 1906 Otto Ritter von Halder
1. Feb. 1906 1. Aug. 1913 Julius von der Heydte [A 1] Polizeipräsident
2. Aug. 1913 19. Okt. 1916 Ludwig von Grundherr zu Altenthann und Weyerhaus [A 2]
19. Okt. 1916 8. Nov. 1918 Rudolph Beckh Polizeipräsident
8. Nov. 1918 13. Apr. 1919 Josef Staimer [A 3] Polizeipräsident
13. Apr. 1919 15. Apr. 1919 Johann Dosch [7]
15. Apr. 1919 22. Apr. 1919 Johann Köberl Stellvertreter: Johann Dosch[A 4]
22. Apr. 1919 29. Apr. 1919 Ferdinand Mairgünther [A 5] Polizeipräsident, Stellvertreter: Karl Retzlaw, damals Karl Gröhl genannt[8]
30. Apr. 1919 3. Mai 1919 Karl Vollnhals [9]
3. Mai 1919 1. Okt. 1921 Ernst Pöhner Polizeipräsident
15. Okt. 1921 11. Mai 1923 Eduard Nortz Polizeipräsident
12. Mai 1923 28. Aug. 1929 Karl Mantel Polizeipräsident
1929 9. März 1933 Julius Koch (* 1881; † 1951)[10] Polizeipräsident
9. März 1933 13. Apr. 1933 Heinrich Himmler Polizeipräsident
13. Apr. 1933 30. Juni 1934 August Schneidhuber Polizeipräsident
4. Juli 1934 15. Apr. 1936 Otto von Oelhafen [A 6]
15. Apr. 1936 21. Okt. 1941 Friedrich Karl von Eberstein [A 7]
23. Okt. 1941 12. Mai 1943 Franz Mayr [A 8]
12. Mai 1943 30. Apr. 1945 Hans Plesch [A 9]
30. Apr. 1945 8. Mai 1945 Hans Kääb [A 10]
16. Juni 1945 15. Aug. 1945 Hans von Seißer Von der Militärregierung eingesetzter Polizeipräsident.
15. Aug. 1945 12. Aug. 1949 Franz Xaver Pitzer Von der Militärregierung eingesetzt. 1949 suspendiert und zum 1. Januar 1951 in den Ruhestand versetzt.
12. Aug. 1949 1. Jan. 1951 Ludwig Anton Weitmann geschäftsführend[A 11]
16. Juni 1952 15. Apr. 1963 Anton Heigl [A 12]
4. Nov. 1963 5. Mai 1983 Manfred Schreiber [A 13]
1. Aug. 1983 31. Dez. 1987 Gustav Häring [A 14]
1. Jan. 1988 31. Dez. 2002 Roland Koller [A 15]
1. März 2003 30. Juni 2013 Wilhelm Schmidbauer
2. Juli 2013 31. Okt. 2020 Hubertus Andrä [11]
1. Nov. 2020 Thomas Hampel [12]

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Julius Freiherr von der Heydte: Oberregierungsrat im königlichen Staatsministerium des Innern für Kirchen- und Schulangelegenheiten. Vor dem Münchner Zensor, Herrn von der Heydte, Macht nun auch Lessing Moralisch Pleite. Von Frank Wedekind als Herr von der Heydte besungen.
    Herr von der Heydte. in: Die Aktion 2, 1912, Nr. 8 vom 19. Februar 1912 Sp. 239
    Frank Wedekind, Werke: kritische Studienausgabe, J. Haüsser, 1994 - 782 S. S. 203
  2. Ludwig von Grundherr zu Altenthann und Weyerhaus: († 19. Oktober 1916). Führung durch das Polizeipräsidium – Zu Gast im Knast. In: Süddeutsche Zeitung, 10. Oktober 2007.
  3. Josef Staimer: (* 19. Oktober 1871; † 1941 im KZ Dachau), Staimer wurde beim Lotter-Putsch am 19. Februar 1919 gefangengenommen, von 1921 bis 1922 nordbayerischer Bezirkssekretär der KPD, später Vorsitzender des Gewerkschaft der Heizer und Maschinisten in Nürnberg, populärer Redner der KPD, von 1934 bis 1939 im Zusammenhang mit der Liquidierung der Gewerkschaften verhaftet und im Konzentrationslager Dachau interniert. Nach Klaus Schönhoven: Bayern in der NS-Zeit: Die Parteien KPD, SPD, BVP in Verfolgung und Widerstand. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. Johann Köberl: Revolutionärer Arbeiterrat Liste der Mitglieder des Provisorischen Nationalrats (Bayern)
  5. Ferdinand Mairgünther (* 1895 in Kolbermoor) Installateur, seit 1908 Mitglied der SPD und schloss sich nach der Spaltung der USPD an. Er bemühte sich im Dezember 1918 zusammen mit Levien, Landauer, Pessatti und Fister um die Organisation des Spartakusbundes, nahm am Münchner Zeitungsputsch teil. Mitbegründer der KPD in München. Anfang März 1919 bis Mitte April 1919 neben Levine Hauptschriftleiter der Roten Fahne. Nach Ausrufung der kommunistischen Räterepublik in der Nacht vom 14. April 1919 Mitglied des Aktionsausschusses der Räteregierung. Vernehmung durch die Staatsanwaltschaft München 5.-6. Juni 1919. nach: Kurt Eisner, Franz J. Bauer, Dieter Albrecht, Die Regierung Eisner 1918/19, Droste, 1987, S. 246 in der Google-Buchsuche; Nationalsozialismus, Krieg und Bevölkerung: Untersuchungen zur Lage, Volksstimmung und Struktur in Augsburg während des Dritten Reiches in der Google-Buchsuche
  6. Oelhafen hatte das Amt des Polizeipräsidenten vertretungsweise inne. Nominell waren Gauleiter Adolf Wagner (4. Juli 1934–August 1934), danach bis September 1934 Philipp Bouhler und schließlich erneut Heinrich Himmler (Oktober 1934–31. März 1936) mit der Amtsführung beauftragt.
  7. v. Eberstein, am 21. Oktober 1941 entbunden von dem Amt des Polizeipräsidenten, jedoch nominell bis 1. Oktober 1942 im Amt
  8. Franz Mayr war mit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt
  9. Hans Plesch übernahm das Amt zunächst kommissarisch und ab 12. Oktober 1943 offiziell
  10. Hans Kääb, siehe: Joachim Lilla: Kääb, Hans. In: ders.:. Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945, verwaltungshandbuch.bayerische-landesbibliothek-online.de (21. Januar 2013)
  11. Ludwig Anton Weitmann (* 23. August 1904 in Illertissen; † 1979), Neffe von Fritz Gerlich Dr. jur. et rer. pol., 1934-1938 Amtsgerichtsrat, 1938 Emigration in die Schweiz, Frankreich und England, verlangte 1947 in einem vertraulichen Schreiben an die Militärregierung „freieren Schußwaffengebrauch“ bei jüdischer „Bestialität“ und eine „endgültige Säuberung des Aufruhrortes“ in der Münchner Möhlstraße. (Die Sauhund' hau’n wir wieder 'naus. In: Der Spiegel. Nr. 47, 1980 (online). Polizei: Weitmanns Heil. In: Der Spiegel. Nr. 24, 1951 (online).)
  12. Anton Heigl (* 1905; † 15. April 1963 im Klinikum rechts der Isar) Unter Heigls Ägide reiste Hans Eisele nach Ägypten (München: Kollegen. In: Der Spiegel. Nr. 51, 1958 (online).) Heigl erlitt am 5. April 1963 bei einem Lkw-Unfall in Riederau einen Beinbruch und starb am 15. April 1963 im Klinikum rechts der Isar in München an den Unfallfolgen. Zur Biografie vgl. Anton Heigl  in: Internationales Biographisches Archiv 33/1963 vom 5. August 1963, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar) (etwas abweichende Lebensdaten)
  13. Manfred Schreiber war anfangs Polizeipräsident des (städtischen) Polizeiamtes München. Am 1. Oktober 1975 wurde die Bayerische Polizei endgültig verstaatlicht und die Stadtpolizei München in das Polizeipräsidium München eingegliedert.
  14. Gustav Häring, vorher Leiter der Bayerischen Grenzpolizei. Siehe Polizei: Mancher Recke. In: Der Spiegel. Nr. 4, 1980 (online).
  15. Roland Koller (* 1942 in München) Sohn von Karl Koller (General), 2003 bis 2006 Staatssekretär im niedersächsischen Innenministerium. Polizei: Mancher Recke. In: Der Spiegel. Nr. 4, 1980 (online).

Literatur Bearbeiten

  • Johannes Schwarze: Die bayerische Polizei und ihre historische Funktion bei der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit in Bayern von 1919-1933. R. Woelfle, 1977, S. 20.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Anton Baumgartner (* 4. September 1761 in München; † 30. März 1831 ebenda) (Memento vom 23. September 2010 im Internet Archive)
  2. a b c d Chronik der Münchner Polizei, Hirschkäfer Verlag, 2015, S. 303.
  3. Gedenkbuch des Corps Bavaria an der Universität München zur Feier seines Jubilaeums in Landshut 1867, S. 303
  4. Lola Montez, Memoiren in der Google-Buchsuche
  5. Hof- und Staatshandbuch für das Königreich Bayern, 1852 - 1861
  6. Karl Alexander von Müller: Aus Gärten der Vergangenheit. Erinnerungen 1882–1914. Stuttgart 1951, S. 23 und 47.
  7. Joachim Lilla: Dosch, Johann. In: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945; verwaltungshandbuch.bayerische-landesbibliothek-online.de (3. Dezember 2014)
  8. Joachim Lilla: Gröhl, Karl. In: ders.: Staatsminister, leitende Verwaltungsbeamte und (NS-)Funktionsträger in Bayern 1918 bis 1945; verwaltungshandbuch.bayerische-landesbibliothek-online.de (25. November 2015)
  9. 100 Jahre SPD-Ortsverein Garmisch-Partenkirchen 1907–2007. (Memento vom 20. Mai 2016 im Internet Archive; PDF; 6,8 MB)
  10. Julius Koch
  11. Hubertus Andrä neuer Münchner Polizeipräsident
  12. Das ist der neue Chef der Münchner Polizei. 30. Oktober 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. November 2020; abgerufen am 3. November 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.br.de