98.8 Kiss FM

deutscher Hörfunksender
(Weitergeleitet von Kiss FM Berlin)

98.8 Kiss FM ist ein privater Hörfunksender aus Berlin. Die zuständige Medienanstalt ist die MABB.

98.8 Kiss FM
Hörfunksender (Privatrechtlich)
Programmtyp CHR
Empfang terrestrisch, Kabel und Livestream
Empfangsgebiet Berlin Berlin
Brandenburg Brandenburg
Sendestart 1. Jan. 1993
Geschäftsführer Sebastian Cochois und Christopher Franzen
Programmchef York Strempel
Liste von Hörfunksendern

Programm Bearbeiten

98.8 Kiss FM richtet sich an die junge Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen. Die Station bezeichnet sich selbst als „Der Beat von Berlin“ und spielt in erster Linie Hip-Hop, Pop und RnB. Das Sendegebiet wird als Kiss Nation bezeichnet.

Kiss Cup Bearbeiten

Seit 2008 veranstaltet 98.8 Kiss FM jährlich den „Kiss Cup“, bei dem die Moderatoren des Senders in sportlichen Disziplinen, unterstützt von Prominenten und Hörern, gegeneinander antreten. 2008 fand der „Kiss Cup“ im Fußball, 2009 im Basketball in der Berliner Max-Schmeling-Halle statt. Der „Kiss Cup 2010“, sowie die folgenden Jahre fand erneut im Fußball statt. Neben Stars wie Stromae, Felix Jaehn und Die Atzen treten eine Vielzahl an lokalen Acts bei der wohltätigen Aktion an.

Sonstiges Bearbeiten

2006 gründete 98.8 Kiss FM zusammen mit den Berliner Hörfunksendern Berliner Rundfunk 91.4 und 94,3 rs2 das Tochterunternehmen Radio Service Berlin, das sich als Rundfunkdienstleistungsunternehmen versteht und Nachrichten, Musikprogramme sowie Aus- und Fortbildung anbietet.

Im Programm von 98.8 Kiss FM covern die Moderatoren ab und an bekannte Hits aus den Charts, beispielsweise Alors On Kiss oder Frank Zander[1], als Antwort auf den Charterfolg von Barbra Streisand eines Dancefloor-Duos.

Lieder älteren Datums, die gespielt werden, werden als Kiss Classics angekündigt.

Moderatoren Bearbeiten

Die Moderatoren von 98.8 Kiss FM duzen die Hörer und nennen meist nur ihre Vornamen.

aktuelle Crew:

  • Big Moe (Kiss FM Morningshow)
  • Karolina (Kiss FM Morningshow)
  • Franzi (Kiss FM Morningshow, Kiss FM Weekenders)
  • Luke (Kiss FM Morningshow, Kiss FM Weekenders)
  • Mille (Mittags mit Mille, Rap mich am Arsch)
  • Gianluca (Gianluca Live)
  • Josi (Die KISS FM Live Lounge)
  • Sophia (Social, Stars & Style)
  • Showmaster York (Oldschool HipHop Live)

Zu den ehemaligen Moderatoren zählt Sebastian Radke, der am 8. April 2015 während seiner laufenden Sendung Die Basty Show kollabierte und wenig später im Krankenhaus starb.[2]

Kontroversen Bearbeiten

2016 geriet der Sender in die öffentliche Kritik, nachdem er den jüdischen Autor Shahak Shapira in der Sendung Facetalk mit dem neonazistischen Rapper MaKss Damage konfrontierte. Nach der breiten kritischen Medienberichterstattung, gab es, wie in den Berichten beklagt, von Seiten des Senders eine Erklärung, aber keine Entschuldigung. Laut Daniel Fersch, Autor des Artikels in Die Welt, lobte die Radio-Moderatorin den Nazi-Rapper für seine „Toleranz“.[3][4][5][6][7][8][9]

Marktanteile Bearbeiten

Zum UKW-Sendegebiet gehören Berlin sowie Teile Brandenburgs. 98.8 Kiss FM erreicht laut der Media-Analyse 59.000 Hörer (Stand Juli 2021) in einer durchschnittlichen Sendestunde (Mo–Fr, 6–18 Uhr).[10]

Sendersitz Bearbeiten

Das Studio befand sich zunächst in einer alten Backstube in Berlin-Neukölln. Der heutige Sitz von 98.8 Kiss FM befindet sich im Gebäude des Einkaufszentrums „Das Schloss“ in Berlin-Steglitz, von wo auch der Berliner Rundfunk 91.4 und 94,3 rs2 gesendet werden.

Frequenzen Bearbeiten

Der Sender war anfangs nur über die Kabel-Frequenz 98,45 MHz zu hören. Via DAB+ (Digitalradio) war Kiss FM vom 1. August 2011 bis zum 31. März 2014[11] deutschlandweit in den jeweiligen Sendegebieten über Kanal 5C zu empfangen. Vom 29. Oktober 2021 bis zum 31. Oktober 2022 war Kiss FM auf Kanal 9D im Multiplex „Mein NRW DAB+“ landesweit in Nordrhein-Westfalen zu empfangen.[12]

Geschichte Bearbeiten

Kiss FM ist mit dem Slogan „Only Black Music“ am 1. Januar 1993 gestartet.[13] 1995 wurde Kiss FM in der Kategorie „Bester Radiosender“ mit dem Viva Comet ausgezeichnet. Ab 2013 bis Ende 2016 lief jeden Sonntag zwischen 21 und 0 Uhr die Talksendung Facetalk. Die Sendung hatte jeweils ein Thema, zu dem die Hörer anrufen und diskutieren konnten. Die Sendung wurde neben Kiss FM auch auf den Radiosendern Energy Sachsen und Delta Radio übertragen. 2015 gewann der Sender den Deutschen Radiopreis in der Kategorie „Beste Comedy“ für die Beitragsreihe „Prenzlauer Berg News“ der beiden Autoren Philipp Volksmund und Jochen Drechsler.[14]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Nach “Barbra Streisand” von Duck Sauce kommt nun “Frank Zander” (Memento des Originals vom 10. August 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rumsabbeln.de (rumsabbeln.de, 8. Dezember 2010)
  2. Uwe Mantel: Kiss-FM-Moderator Sebastian Radke ist gestorben. Nachruf auf DWDL.de vom 9. April 2015 (abgerufen am 9. April 2015).
  3. Radiosender lädt Neonazi-Rapper ein – und mich, einen Juden (vice.com). 13. Oktober 2016, abgerufen am 20. Oktober 2016.
  4. Nazirap zur besten Sendezeit, Störungsmelder 13. Oktober 2016
  5. Jude von Live-Diskussion ausgeschlossen: Neonazi-Eklat bei „Kiss FM“, Bild (Zeitung) 13. Oktober 2016
  6. Eklat wegen KissFM-Interview mit Shapira und Neonazi-Rapper - Jüdischer Autor nach Radio-Talkshow entsetzt, Rundfunk Berlin-Brandenburg 14. Oktober 2016
  7. Radio-Moderatorin lobt Nazi-Rapper für seine „Toleranz“, von Daniel Fersch, Die Welt 15. Oktober 2016
  8. Hörer entrüstet über Neonazi-Auftritt bei Radio KissFM, Berliner Morgenpost 16. Oktober 2016
  9. Shahak Shapira: Nein danke, lieber Herr Neonazi (Die Zeit). 20. Oktober 2016, abgerufen am 20. Oktober 2016.
  10. https://www.reichweiten.de/
  11. Daniel Kähler: KISS FM verlässt DAB+ am 31. März. Radioszene.de, 25. Februar 2014, abgerufen am 28. Februar 2014.
  12. KISS FM aus Berlin ab sofort auch in NRW via DAB+ zu hören (radioszene.de, 1. November 2021)
  13. Seite der Medienanstalt Berlin (Memento vom 28. Januar 2012 im Internet Archive)
  14. Eintrag auf der Website des Deutschen Radiopreises