Gerippter Kielhalsrüssler

Art der Gattung Tropiphorus
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Der Gerippte Kielhalsrüssler (Tropiphorus elevatus), auch unter dem Synonym Tropiphorus carinatus bekannt, ist die in Mitteleuropa häufigste Art der Rüsselkäfer-Gattung Tropiphorus.[1]

Kielhalsrüssler

Gerippter Kielhalsrüssler (Tropiphorus elevatus)

Systematik
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Unterordnung: Polyphaga
Familie: Rüsselkäfer (Curculionidae)
Unterfamilie: Entiminae
Gattung: Tropiphorus
Art: Kielhalsrüssler
Wissenschaftlicher Name
Tropiphorus elevatus
(Herbst, 1795)

Merkmale Bearbeiten

Die Käfer haben einen plumpen, gedrungenen Körperbau und sind 3,5-7,5 mm groß. Der Rüssel ist für einen Vertreter der Entiminae recht lang, aber im Vergleich zu vielen anderen Rüsselkäfern kurz und dick. Der Halsschild ist in der Aufsicht von der Basis an zunächst parallelseitig, verengt sich dann jedoch zum Kopf hin plötzlich. Seitlich ist der Halsschild zum Kopf hin vorgezogen („mit Augenlappen“). Die Klauenglieder der Tarsen sind an der Basis verwachsen. Die Elytren und der Hinterleib sind oval und ohne ausgeprägte Schultern, was auf die Flugunfähigkeit der Käfer hinweist. Der Halsschild ist gekielt, die ungeraden Flügeldecken-Zwischenräume sind kielähnlich erhöht. In Mitteleuropa kommen noch mehrere weitere Arten der Gattung vor.[1]

Verbreitung Bearbeiten

Der Kielhalsrüssler ist in Europa mit Ausnahme einiger mediterraner Länder und weiter Teile Osteuropas sowie in Nordamerika verbreitet. Da nur von der Balkanhalbinsel sich geschlechtlich fortpflanzende Populationen bekannt sind, wird dort das eiszeitliche Refugium der Art vermutet.[1]

Lebensweise Bearbeiten

Im größten Teil seines Verbreitungsgebietes pflanzt sich der Kielhalsrüssler parthenogenetisch fort. Die ausgewachsenen Tiere fressen polyphag an krautigen Pflanzen. Die Käfer besiedeln feuchte Wälder und Hochstaudenfluren. Die Käfer sind das ganze Jahr über aktiv und überwintern im Imaginalstadium. Details zur Entwicklung sind unbekannt.[1]

Gefährdung Bearbeiten

Die Art ist in Deutschland mittelhäufig, aber mit gleichbleibendem Bestand und ungefährdet.[2]

Literatur Bearbeiten

  • Rheinheimer, Joachim & Hassler, Michael: Die Rüsselkäfer Baden-Württembergs. verlag regionalkultur Heidelberg, 2013, ISBN 978-3-89735-608-5
  • Dieckmann, L. 1983: Beiträge zur Insektenfauna der DDR: Coleoptera - Curculionidae (Tanymecinae, Leptopiinae, Cleoninae, Tanyrhynchinae, Cossoninae, Raymondionyminae, Bagoinae, Tanysphyrinae). - Beiträge Zur Entomologie = Contributions to Entomology 33(2): 257–381. online

Weblinks Bearbeiten

Commons: Gerippter Kielhalsrüssler (Tropiphorus elevatus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Rheinheimer, Joachim & Hassler, Michael: Die Rüsselkäfer Baden-Württembergs. verlag regionalkultur Heidelberg, 2013, ISBN 978-3-89735-608-5
  2. Sprick, P.; Behne, L. & Maus, C. (2021): Rote Liste und Gesamtartenliste der Rüsselkäfer (i. e. S.) Deutschlands (Überfamilie Curculionoidea; exklusive Anthribidae, Scolytidae, Platypodidae). – In: Ries, M.; Balzer, S.; Gruttke, H.; Haupt, H.; Hofbauer, N.; Ludwig, G. & Matzke-Hajek, G. (Red.): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands, Band 5: Wirbellose Tiere (Teil 3). – Münster (Landwirtschaftsverlag). – Naturschutz und Biologische Vielfalt 70 (5): 335-412 Download