Instrutsch

Quellfluss des Pregels
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Die Instrutsch (russisch Инструч), deutsch Inster, ist ein Fluss in Russland in der Oblast Kaliningrad im ehemaligen Ostpreußen.

Instrutsch
Инструч
Inster
Karte
Daten
Gewässerkennzahl RU01010000212104300009897
Lage Oblast Kaliningrad (Russland)
Flusssystem Pregel
Abfluss über Pregel → Ostsee
Quelle nordöstlich von Prawdino
54° 49′ 13″ N, 22° 38′ 10″ O
Quellhöhe 38 m
Zusammenfluss bei Tschernjachowsk mit der Angrapa zum PregelKoordinaten: 54° 38′ 52″ N, 21° 47′ 27″ O
54° 38′ 52″ N, 21° 47′ 27″ O
Mündungshöhe m
Höhenunterschied 29 m
Sohlgefälle 0,29 ‰
Länge 101 km[1]
Einzugsgebiet 1250 km²[1]

Geographie Bearbeiten

Die Instrutsch entspringt fünf Kilometer nordöstlich der Ortschaft Prawdino (Grumbkoweiten, 1938 bis 1946 Grumbkowsfelde) und bildet 1 Kilometer westlich von Tschernjachowsk (Insterburg) mit der Angerapp (Angrapa) den Pregel (Pregolja).

Das Flusstal der Instrutsch ist 1 bis 2 Kilometer breit. Der kleine langsam und kaum erkennbar dahinströmende Fluss mit seinen vielen Windungen verliert sich darin fast. Bei Hochwasser allerdings ist dieses von besonderer Bedeutung.

Name Bearbeiten

Der älteste Name des Flusses ist Instrut/Instrud.[2] Bei der Deutung sind sich die Linguisten nicht einig: Die wahrscheinlichste sei „Mündung/Einfluss“ (vgl. dazu litauisch: istras, intaka).

Nebenflüsse der Instrutsch Bearbeiten

Die Instrutsch hat mindestens 17 benennbare Nebenflüsse, von denen die längeren meist auf der linken Seite einmünden. Die meisten dieser kleinen Flüsse sind unbedeutend und im Sommer sogar ausgetrocknet. Bei starkem Regen aber werden sie wasserreich und tragen nicht selten dazu bei, dass die Instrutsch über die Ufer tritt. Durch eine Menge Schlick, die sie mit sich führen, erhöhen sie die Fruchtbarkeit der Instrutschwiesen.

Zufluss von Russischer Name Deutscher Name Name 1938–1945
links Gluboki Tisnite[3] Kurzbach
links Polewoi Renneckebach Renneckebach
rechts Bereska Berszuppe Karpfengraben
links Moskowka Buduppe Bärenfließ
links Serebrjanka Ackmenis Steinbach
rechts Browka Budup Bruchfließ
rechts Bykoje Stirtup Stirngraben
rechts Nagornaja Almonis Moorbach
links Uljanowka Eymenis Eimenfließ
rechts Pilupp Pilupp
links Sawitaja Kerschtuppe Kerbbach
links Buda Niebudies Kutte
links Polewaja Opelis o. Klein Niebudies Bärengraben
rechts Polnaja Pallach Pallach
links Sagorjanka Strius Strige
rechts Warup Blumenbach
links Serebrjany Hakups-Graben Hakengraben

Ortschaften an der Instrutsch Bearbeiten

Der Flusslauf der Instrutsch ist gesäumt von zahlreichen Ortschaften, die zu drei verschiedenen Rajonsbezirken gehören: Rajon Krasnosnamensk (Kreis Lasdehnen, 1938 bis 1946 Haselberg), Rajon Neman (Kreis Ragnit) und Rajon Tschernjachowsk (Kreis Insterburg). Einige dieser Ortschaften sind nach 1945 erloschen:

Russischer Name Deutscher Name Änderungsname 1938–1946
[4] Danilewskoje Laukehlischken Cäsarsruhe
Tolstowo Löbegallen Löbenau
[4] Lwowskoje Payszeln
1936–38: Payscheln
Insterwangen
Sabrodino Lesgewangminnen Lesgewangen
[4]Dorochowo Skaticken Katticken
[4]Laugallen
(Ksp. Kraupischken)
Insterweide
[4]Juschnoje Radischen Radingen
[4]Kraupischkehmen Insterhöh
Uljanowo Kraupischken Breitenstein
[4]Pleinlauken Insterbrück
Priosjornoje Stablacken
(Ksp. Pelleningken)
Pridoroschnoje Seßlacken
Sagorskoje Pelleningken Strigengrund
Priwolnoje Neunischken Neunassau
Priretschnoje Gillischken Insterblick
Majowka Georgenburg
Tschernjachowsk Insterburg

Literatur Bearbeiten

  • August Ambrassat, Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt am Main, 1978, S. 126f.
  • Bernhard Körnke: Geologische Untersuchungen über die hydrographische Entwicklung im nördlichen Ostpreussen : Unter besonderer Berücksichtigung des diluvialen Haupttales (Inster-Pregeltalzug). Hrsg. von der Preußischen Geologischen Landesanstalt, 1930.

Weblink Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Instrutsch im Staatlichen Gewässerverzeichnis der Russischen Föderation (russisch)
  2. Maria Biolok: Hydronymia Europaea. Zuflüsse zur Ostsee zwischen unterer Weichsel und Pregel, Stuttgart, 1989
  3. Gemäß https://townames.carto.com/
  4. a b c d e f g Ort ist nicht mehr existent.