Sessiles Tier

Tier, das nicht die Fähigkeit besitzt, seinen Aufenthaltsort zu wechseln
(Weitergeleitet von Hemisessil)

Sessile Tiere (lateinisch sessilis ‚festsitzend‘, ‚zum Sitzen geeignet‘) sind alle Tiere, die entweder überhaupt keine Fähigkeit zur Fortbewegung beziehungsweise Motilität besitzen oder diese im Laufe ihrer Entwicklung (Ontogenese) oder der Evolution (Phylogenese) verloren haben. Riffbildende Steinkorallen zählen zu den bekanntesten sessilen Tieren.[1]

Kolonien von Seepocken und Miesmuscheln an der galicischen Nordwestküste

Mit Ausnahme der Röhrenaale sind alle (bisher entdeckten) sessil lebenden Tiere Wirbellose und praktisch ausschließlich aus dem Meer und aquatischen Lebensräumen bekannt.

Das Gegenteil von „sessil“ ist „vagil“ als Bezeichnung für Organismen, die sich aktiv fortbewegen.

Allgemeines

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Dieser Querschnitt durch eine Steinkoralle lässt deutlich die Verankerung des sessilen Tieres im Untergrund erkennen.

Die den Wirbeltieren am nächsten stehenden sessilen Tiere sind die Manteltiere, die in ihrem Jugendstadium, das auch als Kaulquappenlarve bezeichnet wird, eine Chorda dorsalis aufweisen. Oft sind die Larvenstadien von sessilen Tieren, wie bei den Manteltieren, frei beweglich oder leben planktonisch.

Auch viele Parasiten verbringen einen Teil ihres Lebens sessil. Die Larven zahlreicher Arten heften sich als Larven an ihre Wirtstiere und wandeln sich in sessile Formen um. Sie sind dann nicht mehr in der Lage, den Wirt zu verlassen. Als Beispiel kann man die Walläuse aus der Familie der Flohkrebse (Amphipoda) nennen, die als Ektoparasiten auf der Haut von Walen leben.

Hemisessile Tiere

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Als halbsessil oder hemisessil bezeichnet man festsitzende Arten, die noch zum Ortswechsel in der Lage sind, diesen aber nur unter extremen Umständen, selten oder sehr langsam betreiben. Viele Arten der Muscheln und Krebstiere wie z. B. Entenmuscheln oder Blumentiere, wie Seeanemonen, sind halbsessil.

Einige Beispiele

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Federwürmer wie dieser Perkinsiana anodina verankern sich fest im Boden, um ihren empfindlichen Hinterleib zu schützen

Einzelnachweise

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  1. a b c Kompaktlexikon der Biologie: sessil Spektrum der Wissenschaft, abgerufen am 1. November2023
  2. A. I. Lavrov & I. A. Kosevich (2018): Stolonial Movement: A New Type of Whole-Organism Behavior in Porifera. Biologial Bulletin 2018 Feb;234(1):58-67. PMID 29694803 doi:10.1086/697113
  3. Mollusca Universität Basel, abgerufen am 1. November2023
  4. Helmut Schuhmacher: A hermit crab, sessile on corals, exclusively feeds by feathered antennae. 1977 Dec;27(4):371-374. doi:10.1007/BF00345570
  5. Krister Brood: Introduction to Marine Micropaleontology. 8 - Bryozoa ScienceDirect, abgerufen am 1. November2023
  6. Lexikon der Biologie: Brachiopoden Spektrum der Wissenschaft, abgerufen am 1. November2023