GNS Gesellschaft für Nuklear-Service

Unternehmen mit Service zur kerntechnischen Entsorgung

Die GNS Gesellschaft für Nuklear-Service mbH (GNS) ist ein auf Produkte und Dienstleistungen im Bereich der Entsorgung und Stilllegung kerntechnischer Anlagen spezialisiertes Unternehmen. Ihr bekanntestes Produkt sind die Castor-Behälter für abgebrannte Brennelemente und hochradioaktive Abfälle. Daneben fertigt die Firmengruppe verschiedene Transport- und Lagerbehälter für schwach- und mittelradioaktive Abfälle sowie Anlagen zur Abfallkonditionierung. GNS entstand im Jahr 1977 aus der 1974 gegründeten GNT Gesellschaft für Nukleartransporte mbH.

GNS Gesellschaft für Nuklear-Service mbH

Logo
Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung
Gründung 1977
Sitz Essen Deutschland Deutschland
Leitung Daniel Oehr
Mitarbeiterzahl 1.000
Umsatz 250 Mio. Euro
Branche Kerntechnik
Website www.gns.de
Stand: 22. Dezember 2023

Die GNS ist mit mehreren Standorten national sowie international vertreten und hat ihren Hauptsitz in der Frohnhauser Straße 67 in Essen. Die Unternehmen der GNS-Gruppe haben zusammen rund 1.000 Mitarbeiter und erzielen einen Umsatz von über 250 Millionen Euro.[1]

Eigentümer Bearbeiten

Gesellschafter der GNS sind die E.ON-Tochter Preussenelektra (48 %), die RWE-Tochter RWE Nuclear (28 %), die EnBW-Tochter Südwestdeutsche Nuklear-Entsorgungs-Gesellschaft (18,5 %) und Vattenfall Europe (5,5 %).[2]

Hauptbeteiligungen Bearbeiten

GNS hält 100 % an den folgenden Firmen:

  • WTI Wissenschaftlich-Technische Ingenieurberatung GmbH in Jülich[3]
  • Höfer & Bechtel GmbH in Mainhausen[3]
  • Eisenwerk Bassum GmbH in Bassum[3]

Ehemalige Tochterunternehmen Bearbeiten

Im Rahmen der Neuordnung der Verantwortlichkeiten in der kerntechnischen Entsorgung[4] hat GNS 2017 ihren 75 %-Anteil an der Deutschen Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe[5][6] sowie die 100%ige Beteiligungen an dem Brennelemente-Zwischenlager Gorleben, dem Abfall-Zwischenlager Gorleben und dem Zwischenlager Ahaus[7][8] an den Bund abgegeben.

Bis zu ihrer Verschmelzung mit der GNS am 30. September 2004 bestand eine hundertprozentige Beteiligung an der Gesellschaft für Nuklear-Behälter mbH (GNB) – spezialisiert auf die Entwicklung und Herstellung von Nuklearbehältern (z. B. CASTOR-Behälter).[9]

Zurückgerufene CASTOR-Behälter Bearbeiten

2014 hat die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) den Einsatz von insgesamt 44 Behältern für kerntechnische Abfälle mit hoher Wärmeentwicklung untersagt. Der Grund ist eine eventuell unvollständige Überprüfung der Behälter bei der Auslieferung. Vier Castoren sind bereits beladen und stehen im Zwischenlager am Kernkraftwerk Unterweser im Landkreis Wesermarsch. Das Bundesumweltministerium sagt dazu: „Dass Qualitätsvorschriften für Castorbehälter nicht eingehalten werden, ist schlicht nicht akzeptabel.“[10]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. GNS - Unternehmen. Abgerufen am 22. Dezember 2023.
  2. GNS - Gesellschafter. Abgerufen am 22. Dezember 2023.
  3. a b c GNS - Beteiligungen. Abgerufen am 22. Dezember 2023.
  4. Gesetz zur Neuordnung der Verantwortung in der kerntechnischen Entsorgung - Gefahrstofflagerung & Gefahrguttransport - News - JURION. Abgerufen am 5. Oktober 2018.
  5. GNS - Verkauf der DBE an den Bund unter Dach und Fach. Abgerufen am 5. Oktober 2018.
  6. BGE - Organisation. Abgerufen am 5. Oktober 2018.
  7. GNS - Zwischenlageraktivitäten der GNS an den Bund abgegeben. Abgerufen am 5. Oktober 2018.
  8. Neue Zwischenlagergesellschaft in Essen gestartet – BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung mbH. Abgerufen am 5. Oktober 2018 (deutsch).
  9. GNB ist mit GNS verschmolzen. GNS, abgerufen am 26. November 2014.
  10. Sicherheitscheck fehlt: Castoren zurückgerufen. In: NDR. 5. September 2014, archiviert vom Original am 8. September 2014; abgerufen am 5. September 2014.