Millencolin

schwedische Band
(Weitergeleitet von Fredrik Larzon)

Millencolin ist eine schwedische Punkrock-Band, die im Oktober 1992[1] von Erik Ohlsson, Mathias Färm und Nikola Sarcevic in Örebro gegründet wurde.

Millencolin

Millencolin, 2008
Allgemeine Informationen
Herkunft Örebro, Schweden
Genre(s) Punk-Rock, Skatepunk, Melodycore, Pop-Punk
Gründung 1992[1]
Website www.millencolin.com
Aktuelle Besetzung
Nikola Sarcevic
Erik Ohlsson
Gitarre
Mathias Färm
Fredrik Larzon (seit 1993)

Die Band wird oft zu den typischen Vertretern eines punkigen, eingängigen und sehr harmonischen Melodycore-Sounds gezählt, der als sogenannter Skatepunk bekannt wurde.

Geschichte Bearbeiten

Alle vier Mitglieder begannen um 1987 mit dem Skateboarden, wodurch sie Gefallen an Bands wie Operation Ivy oder Descendents gewannen. Im Jahr 1992 gründeten sie die Band, ihr Name leitet sich vom Skatetrick und Wort Melancholie ab. Ihr erstes Demotape hieß Goofy und enthielt 10 Songs.

Fredrik Larzon schloss sich der Band Anfang 1993 an und war der Nachfolger des jetzigen Gitarristen Mathias Färm am Schlagzeug. Im Sommer 1993 wurde ihr zweites Demotape aufgenommen, welches Melack hieß. Mit diesem bewarben sie sich bei dem Label Burning Heart Records, bei welchem sie bis heute sind. Nachdem sie dort zwei Mini-Alben veröffentlichten, erschien ihr erstes Album Tiny Tunes (1994). Nach einer Klage von Warner Bros. musste der Albumname in Same Old Tunes umbenannt und das Cover geändert werden.

Ein Jahr später erschien Life on a Plate, welches in Schweden Platz 14 erreichte und sie international bekannt machte. Ende 1995 wurde die Band von Brett Gurewitz, dem Inhaber von Epitaph Records kontaktiert, der Life on a Plate in den USA veröffentlichen wollte. Er nahm die Band unter Vertrag, und Life on a Plate erschien in den USA im März 1996. Im selben Jahr spielte die Band fast 150 Shows auf verschiedenen Tourneen durch Japan und Australien, zwei USA/Kanada-Tourneen sowie diverse Europäische Festivals und eine Tournee durch Südeuropa.[2]

For Monkeys, das dritte Album, erschien 1997. Der Titel sollte zuerst Four Monkeys heißen, wurde jedoch auf Wunsch der Plattenfirma geändert. Nachdem 1999 die Compilation The Melancholy Collection herausgebracht wurde, erschien 2000 das Album Pennybridge Pioneers, für viele Kritiker das beste Album, in dem langsam ein etwas rockigerer Ton angeschlagen wurde, welcher in den beiden darauffolgenden Alben Home from Home (2002) und Kingwood (2005) stärker zu spüren ist. Auf dem Album ist auch der Song No cigar, welcher im Computer- und Konsolenspiel Tony Hawk’s Pro Skater 2 zu hören ist. Tony Hawk persönlich hatte den Titel in einer Coverversion eingesungen und wurde dabei von Millencolin-Bassist Nicola Sarcevic sowie dem professionellen Skater Steve Caballero und anderen Musikern instrumental unterstützt.[3] Der Titel des Albums bezieht sich auf ihre Heimatstadt, da Pennybridge die englische Bezeichnung für Örebro ist. Im November 2004 unterschrieben sie einen Plattenvertrag für zwei weitere Alben bei Burning Heart Records.

Mit Machine 15 erschien 2008 ein weiteres Studioalbum anlässlich des 15-jährigen Bandjubiläums. In den folgenden Jahren beschränkte sich die Band auf Live-Aktivitäten. 2012 erschien mit The Melancholy Connection eine weitere B-Seiten-Compilation als „Fortsetzung“ zu The Melancholy Collection. Erst Ende 2014 gab die Band die Arbeit an einem neuen Studioalbum bekannt. True Brew, das erste Studioalbum nach sieben Jahren, erschien Ende April 2015 und markiert eine Rückkehr zum schnellen Punkrock der ersten Alben der Band.

Am 15. Februar 2019 erschien das neue Album SOS[4] beim Label Epitaph Records, mit dem sie auf Welttournee gingen.

Diskografie Bearbeiten

Erschienen auf dem schwedischen Plattenlabel Burning Heart Records / in den USA auf Epitaph Records:

Studioalben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[5][6]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  SE   DE   AT   CH   UK
1994 Tiny Tunes SE21
(27 Wo.)SE
Erstveröffentlichung: 28. Oktober 1994
1998 wiederveröffentlicht als Same Old Tunes
1995 Life on a Plate SE4
 
Gold

(17 Wo.)SE
Erstveröffentlichung: 11. Oktober 1995
1997 For Monkeys SE17
(8 Wo.)SE
DE72
(1 Wo.)DE
Erstveröffentlichung: 20. April 1997
2000 Pennybridge Pioneers SE33
(3 Wo.)SE
DE32
(4 Wo.)DE
CH67
(4 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 22. Februar 2000
2002 Home from Home SE6
(5 Wo.)SE
DE29
(4 Wo.)DE
AT25
(6 Wo.)AT
CH31
(6 Wo.)CH
UK90
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 12. März 2002
2005 Kingwood SE2
(7 Wo.)SE
DE46
(3 Wo.)DE
AT41
(3 Wo.)AT
CH59
(3 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 30. März 2005
2008 Machine 15 SE9
(3 Wo.)SE
DE34
(2 Wo.)DE
AT63
(3 Wo.)AT
CH84
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 7. April 2008
2015 True Brew SE22
(4 Wo.)SE
DE28
(2 Wo.)DE
AT21
(2 Wo.)AT
CH27
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 22. April 2015
2019 SOS SE15
(1 Wo.)SE
DE19
(1 Wo.)DE
AT22
(1 Wo.)AT
CH21
(1 Wo.)CH
Erstveröffentlichung: 15. Februar 2019

Kompilationen Bearbeiten

  • 1999: The Melancholy Collection (Kompilation aus den ersten zwei EPs, allen Single-B-Seiten und einigen neuen Songs)
  • 2012: The Melancholy Connection (Kompilation aus B-Seiten seit Pennybridge Pioneers inkl. 2 neuer Songs Carry You und Out from Nowhere)

Demos Bearbeiten

  • 1993: Goofy
  • 1993: Melack

EPs Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[5]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  SE
1993 Use Your Nose SE22
(13 Wo.)SE
Erstveröffentlichung: 4. Dezember 1993
Charteinstieg in SE erst 1995
1994 Skauch SE32
(2 Wo.)SE
Erstveröffentlichung: 23. Juli 1994

Weitere EPs

  • 1998: And the Hi-8 Adventure (Soundtrack-EP mit Liveaufnahmen)
  • 2001: Millencolin / Midtown (Split-EP)

Singles Bearbeiten

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[5]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  SE
1994 Da Strike
Tiny Tunes
SE19
(8 Wo.)SE
Erstveröffentlichung: 16. Dezember 1994
1995 The Story of My Life
Life on a Plate
SE10
(15 Wo.)SE
Erstveröffentlichung: 20. September 1995
1996 Move Your Car
Life on a Plate
SE9
(8 Wo.)SE
Erstveröffentlichung: 26. Oktober 1996
1997 Lozin’ Must
For Monkeys
SE29
(5 Wo.)SE
Erstveröffentlichung: 6. April 1997
2000 Penguins & Polarbears
Pennybridge Pioneers
SE54
(2 Wo.)SE
Erstveröffentlichung: 24. Januar 2000
2002 Kemp
Home from Home
SE60
(1 Wo.)SE
Erstveröffentlichung: 18. Februar 2002
2003 Battery Check / E20 Norr
Home from Home
SE36
(5 Wo.)SE
Erstveröffentlichung: 3. Juli 2003
2005 Ray
Kingwood
SE21
(7 Wo.)SE
Erstveröffentlichung: 14. März 2005
Shut You Out
Kingwood
SE21
(1 Wo.)SE
Erstveröffentlichung: 24. Oktober 2005

Weitere Singles

  • 1997: Twenty Two
  • 1998: And the Hi-8 Adventure
  • 2000: Fox
  • 2001: No Cigar
  • 2002: Man or Mouse
  • 2008: Detox
  • 2008: Broken World
  • 2009: Örebro
  • 2015: Bring me Home

Videoalben Bearbeiten

  • Millencolin … and the Hi-8 Adventures (1999) - Ein 76 Minuten langes Heimvideo, auf dem Liveaufnahmen und weiteres Material von Millencolin-Touren sowie Skateboardaufnahmen enthalten sind. 2003 erschien das Video als DVD-Version inkl. einem zusätzlichen Videoclip zu Kemp und einem Trailer eines Nachfolgevideos.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Millencolin – SOS. (Memento des Originals vom 13. Februar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.millencolin.com Auf Millencolin.com (englisch), abgerufen am 11. November 2019.
  2. Biografie (Memento vom 13. August 2008 im Internet Archive), Offizielle Website.
  3. Watch Tony Hawk sing Millencolin ‘No Cigar’ cover from ‚Pro Skater 2‘ soundtrack. NME, 8. September 2021, abgerufen am 15. Oktober 2021.
  4. [1] Album Release Notiz. Offizielle Webseite. Abgerufen am 24. April 2019.
  5. a b c Chartquellen: SE DE AT CH UK
  6. Auszeichnungen für Musikverkäufe: SE

Weblinks Bearbeiten