Feodoraheim

Bauwerk in Weimar, Thüringen
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Das Feodoraheim oder auch Feodorenheim (heute offiziell Wolfgang-Soergel-Haus) ist ein Gebäude und ein Kulturdenkmal in Weimar[1]. Es befindet sich in der Jakobsvorstadt von Weimar Am Jakobskirchhof 4 unweit des Jakobsfriedhofs. Benannt ist es nach Großherzogin Feodora von Sachsen-Meiningen, unter deren Schirmherrschaft es als Säuglingsheim errichtet wurde. Es wurde am 11. April 1912 eingeweiht, anstelle einer schon durch Maria Pawlowna erbauten Kleinkinderbewahranstalt, einer Art von Kindergarten. Der Umbau erfolgte 1913.[2] Den Entwurf für das Gebäude lieferte der Architekt August Lehrmann. Es war dann Kinderklinik und Kinderkrankenhaus der Stadt Weimar.[3]

Wolfgang-Soergel-Haus (Hauptgebäude des Senckenberg-Forschungsinstituts für Quartärpaläontologie in Weimar)
Detailansicht des Eingangsbereichs

Das Dach ist mit Gaupen versehen und weist in der Mitte einen Zwerchgiebel auf, der senkrecht in Achse zum Portal des mehrgeschossigen Hauses angeordnet ist.

Sowohl im Stadtarchiv Weimar als auch im Thüringischen Hauptstaatsarchiv Weimar gibt es zum Feodoraheim eine Aktenüberlieferung.[4]

Seit 2005 beherbergt das Feodoraheim die Senckenberg Forschungsstation für Quartärpaläontologie, die seit dem Jahr 2000 zum Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt gehört. Auf dem Portal aus Travertin befindet sich ein Tympanon mit einem Bronze-Relief, das Frauen und Kinder zeigt und damit auf den ursprünglichen Zweck des Gebäudes verweist. Darunter steht auf einer Edelstahlplakette der heutige offizielle Name des Gebäudes: Wolfgang-Soergel-Haus. Er ehrt den aus Weimar stammenden Paläontologen Wolfgang Soergel.[5]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Wolfgang-Soergel-Haus (Weimar) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Denkmalliste der Stadt Weimar, Stand 2019 (Memento vom 12. Mai 2021 im Internet Archive)
  2. Art. Feodoraheim, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 117.
  3. Art. Feodoraheim, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 117. In dem Artikel des Lexikons zur Stadtgeschichte, das 1998 erschienen war, wird das Gebäude noch als „jetzige Kinderklinik“ bezeichnet.
  4. Feodoraheim auf Archivportal Thüringen
  5. Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt/M. – Quartärpaläontologie – Weimar. (abgerufen am 18. November 2021)
  6. Viele Details, die die Autorin hier beschreibt, beziehen sich, wie auch die Fotos in ihrem Beitrag erkennen lassen, nicht auf das Feodoraheim Am Jakobskirchhof 4 von 1912, sondern auf das 1930 entstandene ehemalige Arbeitsamt und heutige Ärztehaus Rollplatz 10. Gemein ist ihnen nur die nachweisliche Nutzung als Kinderklinik und der gemeinsame Architekt August Lehrmann. Sie bezieht ihre Angaben aus der Festschrift zum Sophien- und Hufelandklinikum Weimar. Versäumt wurde aber hier zu erwähnen, dass das Gebäude Rollplatz 10 von 1930 bis 1945 Arbeitsamt war und zu erwähnen, dass das Feodoraheim das des Am Jakobskirchhof 4 war!

Koordinaten: 50° 59′ 1,6″ N, 11° 19′ 39,9″ O