Der Deutsche Schifffahrtstag (ehemals Deutscher Seeschifffahrtstag) (DST) ist ein Forum für die Schifffahrt, den Schiffbau, die Hafenwirtschaft und alle, die sich diesen Bereichen zugehörig fühlen. Er wird in der Regel alle drei Jahre an wechselnden Orten vom Deutschen Nautischen Verein in Zusammenarbeit mit den jeweils örtlichen Nautischen Vereinen ausgerichtet. Die Bedeutung der Deutschen Schifffahrtstage wird seit 1972 durch die Schirmherrschaft des jeweiligen Bundespräsidenten unterstrichen.

DST Jahr Ort
1. 1909 Berlin
2. 1910 Berlin
3. 1911 Berlin
4. 1912 Berlin
5. 1913 Berlin
6. 1914 Berlin
7. 1920 Bremen
8. 1921 Berlin
9. 1922 Berlin
10. 1923 Berlin
11. 1924 Berlin
12. 1925 Berlin
13. 1926 Lübeck
14. 1927 Berlin
15. 1928 Hamburg
16. 1959 Bremen
17. 1962 Lübeck
18. 1965 Oldenburg
19. 1968 Hamburg
20. 1971 Bremerhaven
21. 1974 Wilhelmshaven
22. 1977 Düsseldorf
23. 1980 Emden
24. 1983 Kiel
25. 1986 Cuxhaven
26. 1989 Husum
27. 1992 Bremerhaven
28. 1995 Kiel
29. 1998 Rostock
30. 2001 Elsfleth
31. 2004 Lübeck
32. 2007 Emden
33. 2010 Cuxhaven
34. 2013 Wilhelmshaven
35. 2016 Kiel
36. 2022 Bremen / Bremerhaven

Geschichte

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Der Grundstein für den ersten Deutschen Seeschifffahrtstag wurde 1909 durch einen gemeinsamen Verbandstag des Deutschen Nautischen Vereins und dem Verband Deutscher Seeschiffer-Vereine gelegt. Die bis 1914 jährlich in Berlin durchgeführten Veranstaltungen hatten schnell die Rolle eines „Nautischen Parlaments“ übernommen. Auf den zweitägigen Beratungen wurden alle anstehenden Themen der Seeschifffahrt in Kommissionen erörtert. Die Reichsregierung griff die erarbeiteten Vorschläge und Empfehlungen auf und beachtete sie weitgehend bei den Beratungen als Gesetzgeber. Der anfangs etwas abfällig bezeichnete „Deutsche Seeschifffahrtstag“ wurde schnell zu einem geachteten Synonym für die fachliche Beratung anstehender Themen im maritimen Bereich und zu Situationsdarstellungen in Schifffahrt, Schiffbau, Hafenwirtschaft sowie der in diesem Umfeld tätigen Personen und Organisationen.

Nach einer durch den Ersten Weltkrieg verursachten Zwangspause von sechs Jahren fand 1920 in Bremen ein Neubeginn statt. Bis 1928 fanden die Deutschen Seeschifffahrtstage weiterhin jährlich statt, jetzt jedoch an unterschiedlichen Orten. Dann wurde aufgrund wirtschaftlicher Zwänge die nächste Veranstaltung immer wieder um ein Jahr verschoben und auf Grund der politischen Umwälzung 1933 endgültig zu den Akten gelegt. Erst gegen Ende der fünfziger Jahre, nachdem der Deutsche Nautische Verein 1954 seine Arbeit wieder aufgenommen und der Verband Deutscher Reeder 1957 einen Seeschifffahrtstag durchgeführt hatte, wurde 1959 mit dem 16. Deutschen Seeschifffahrtstag wieder an die Tradition angeknüpft. Dieser Neubeginn startete wiederum in Bremen und seither wird die Veranstaltung in wechselnden Hafenstädten ausgerichtet.[1] Mit dem Ziel, das maritime Bewusstsein in Deutschland zu stärken, wurden die Deutschen Seeschifffahrtstage durch ein „Maritimes Schaufenster“ mit Schiffsbesuchen (Open Ship), Ausstellungen und weiteren Aktionen ergänzt.

Für die kommende Durchführung in Bremen und Bremerhaven kommen der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt und der Deutsche Marinebund als Partner dazu. Folgerichtig wurde der Deutsche Seeschifffahrtstag dadurch zum Deutschen Schifffahrtstag.[2]

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Schwerpunktthema 20. Deutscher Seeschiffahrtstag. In: Hansa (Zeitschrift). September 1971, ISSN 0017-7504.
  2. DST Hintergrund und Historie. Deutscher Nautischer Verein, abgerufen am 5. Januar 2022.