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Beschreibung

Beschreibung
Deutsch: Artikel zum Hererokrieg mit Lageskizze in der Deutschen Kolonialzeitung Nr. 39 vom 29 September 1904
English: Article on the Herero war with description of the situation in Deutsche Kolonialzeitung (German colonial newspaper) No. 39 of September 29, 1904
Français : Article sur la guerre de Herero avec exposé de la situation dans le Deutschen Kolonialzeitung (journal colonial allemand) n° 39 du 29 septembre 1904
Datum
Quelle https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Virtuelle-Ausstellungen/Der-Krieg-Gegen-Die-Herero-1904/014__ganzlich-wasserloses-gebiet-lageskizze-aus-der-deutschen-kolonialzeitung-nr-39-vom-29-sept-1904.jpg?__blob=poster
Urheber Deutsche Kolonialgesellschaft
Text der Artikelseite
InfoField
(Ohne Verantwortung der Gesellschaft)

Zur Lage in Deutsch-Südwestafrika.

Langsam -— viel zu langsam für die Ungeduld des Kolonial-
freundes, der sehnsüchtig greifbare, durchschlagende Erfolge er-
hofft nehmen die Ereignisse in Südwestafrika ihren Gang.
Und doch sind —- dem Laien weniger bemerkbar, für den mit
den schwierigen Verhältnissen südwestafrikanischer Kriegsführung
Vertrauen aber rückhaltlos erkennbar — von den Kolonnen
Trothas bereits große und nachhaltige Erfolge errungen
worden. Vielleicht — oder besser: Allerdings stehen sie nicht

im Verhältnis zu den ungeheuren Mühen, Entbehrungen und
Strapazen, unter denen sie von den Truppen errungen worden sind.
Aber hierbei müssen wir die namenlosen Schwierigkeiten des Geländes, dessen
unheilvollen Einfluß auch die größte Hingabe der Soldaten
nicht wettmachen kann. Die Größe der zurückzulegenden Ent-
berunqen, die Unwegsamkeit und Unübersichtlichkeit des Ge-
ländes , seine Unerfoschtheit, der Mangel an auch nur einiger-
maßen brauchbaren Karten im Omaheke-Gebiet endlich aber
die Wasserlosigkeit dieser Landschaften und die Schwierigkeit
bei Proviant- und Munitionsersatzes – das alles sind schwer-
wiegende Faktoren. "die auf dem Kriegspfade" nicht von heut
auf morgen bewältigt werden können. Um wie viel leichter ist es
für die Herero, denen landeskundige Stammesbrüder für alle
Teile des Sandfeldes zu Gebote stehen, sich hier durchzuschlagen,
als für die Truppen, sich in einem Gebiete zurecht zu finden, daß

vor ihnen kaum ein Weißer, aber auch kein Bastard oder Witbooi
jemals betreten hat. Wenn man oft sagen hört, daß es für
den Verfolger doch verhältnismäßig leicht sein müsse, den
Spuren des Flüchtenden zu folgen, so trifft das für den Krieg
in Südwestafrika keinesfalls zu. Nicht eine Spur haben die
Verfolgenden hier vor sich liegen, sondern eine Menge regel-
loser, oft nach allen Himmelsrichtungen auseinanderlaufender
Fährten, aus denen die richtige, die Hauptspur herauszu-
finden, ihre unsagbar mühevolle Aufgabe ist: General von
Trothas Kolonnen sind aber bisher - trotz der oben geschil-
derten Schwierigkeiten des Geländes und der gegnerischen ver-
schlagenen Kriegsführung! — stets am Feinde geblieben. Das

ist ein unbestreitbarer und großer Erfolg, dessen Ergebnis für
den Verlauf des Feldzuges man aus seiner Einwirkung auf
den Gegner erkennt: Wenn mir bedenken, daß die am 11. und
12. v. Mts. am Waterberg geschlagenen und versprengten
Herero sich durch eine eilige Flucht nach Osten und dann nach
Südosten der ihnen durch die Truppen drohenden Ein-
schließung entziehen zu können, glaubten, daß ihnen dies
aber trotz der jetzt wochenlangen Winkelzüge der Flucht
und trotz des für den Verfolger so schwierigen Geländes
nicht gelang, so können wir mit Sicherheit annehmen,
daß der moralische Eindruck dieser Mißerfolge auf die
Herero ein sehr großer ist. Hierzu kommt noch, daß ihre
Verluste an Menschen und Vieh während dieser Wochen
der Flucht bedeutender gewesen sind; wahrscheinlich übrigens
noch weit bedeutenden, als man es zurzeit auf deutscher Seite
übersehen kann. In Erwägung all dieser Umstände und …

(Fortsetung auf der nächsten Seite)
… Vorgänge vermögen wir daher nicht uns denen anzuschließen
die den Stand der Dinge in Südwestafrika für ungünstig halten.
Wir sind vielmehr der Ansicht, daß das Abbrechen der bisher
nach Südosten gerichteten Flucht und das Ausbiegen nach
Norden —- Otjinene, Otjosondsou — ein volles Mißlingen
der ursprünglichen Pläne der Herero erkennen läßt. Für
sie heißt es jetzt einen neuen Ausweg zu ersinnen, der sie ans
ihrer höchst heiklen Lage zwischen der wasserlosen Omaheke
im Norden und den deutschen Truppen im südlichen Halbkreis —
zu führen vermag- Ob sie diesen Ausweg finden werden, ob
ein solcher Überhaupt möglich ist, wird die Zukunft lehren. -

Jedenfalls aber haben unsere braven Truppen alles erreicht-
was sie mit Aufbietung ihrer vollen Kraft und Hingabe er-
reichen konnten. Mehr zu fordern und an den bisherigen
Erfolgen Zu mäkeln zeugt lediglich von der Unkenntnis der
zahllosen Schwierigkeiten die von den Truppen in Südwest-

afrika täglich und stündlich zu überwinden sind. **


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