Deutsch: Villa Dr. iur. Fritz Rathenau (1875–1949), Kronberger Straße 18, Berlin-Grunewald – Ansicht der Südseite, die parallel zur Hagenstraße ausgerichtet war. Linksseitig (westlich) war die Gebäudefront zur Kronberger Straße hin ausgerichtet, rechtsseitig (östlich) wies die Gartenseite mit Wintergarten in Richtung des direkt benachbarten Anwesens Hagenstraße 56, durch einen relativ schmalen Gartenstreifen erreichbar, als die Private Jüdische Waldschule Grunewald beide Grundstücke und Villen für ihren Schulbetrieb nutzte. Der Wintergarten (rechts im Bild) wurde für die schulische Nutzung während der Sommerferien 1936 zum Turnsaal umgebaut; in dieser Zeitspanne erfolgten auch die übrigen baulichen Anpassungen für die bevorstehende schulische Nutzung. Der (jüdische) Hauseigentümer, Dr. Fritz Rathenau, verkaufte die Villa im Rahmen der „Entjudung“ bzw. „Arisierung“ 1939 weit unter Wert an das auf dem Bauplan durch Stempel ersichtliche Ingenieurbau-Unternehmen und emigrierte im selben Jahr in die Niederlande. Die Villa blieb im Zweiten Weltkrieg unbeschädigt. Die auf diesem Bauplan von 1940 skizzierten Umbaumaßnahmen nach dem Zwangsverkauf wurden von dem Berliner Architekten-Brüderpaar Johannes Krüger und Walter Krüger geplant, die durch die Errichtung des Tannenberg-Denkmals bekannt geworden waren.