Deutsch: Stamm Ägypten – Koppeltragegestell M39. Um die historischen Originale zu schonen, wurden 1994 in einer stammesinternen Produktion nach dem vorhandenen Vorbild eines 1939 hergestellten Koppeltragegestells M39 möglichst authentische Kopien in aufwendiger Handarbeit von einem handwerklich geschickten Stammesangehörigen angefertigt. Neben hochwertigem Kernleder wurde traditionelles Nähmaterial aus Naturdarm verwendet. Wie beim Original sind die Nähte am Ende nicht verknotet, sondern durch Abnähen gesichert. Einige Übung erforderte das Schlagen historisch korrekter Nieten, da allein ein solches Nietmaterial auch bei alten Sattlern nicht mehr aufzutreiben war. Aus Mangel an Originalstücken verwendeten wir bei den verwendeten D-Ringen und bei dem großen ringförmigen Gurtverteiler auf der Rückseite modernes Material. Es hatte sich zudem gezeigt, daß insbesondere die aus Aluminium gefertigten Teile an historischen Ausrüstungsgegenständen, allen vorran die D-Ringe an den Koppeltragegestellen, aber auch die an den Brotbeuteln verwendeten Ringe, die starken Belastungen ausgesetzt waren, nach jahrelangem Gebrauch deutliche Nutzungsspuren zeigten. Alle weiteren Metallteile wurden von kaputten oder unbrauchbar gewordenen historischen Ausrüstungsgegenständen entfernt und in der korrekten Weise wiederverwendet. Vor dem Zusammenbau des Gestells wurden die meisten Metallteile – entsprechend den Originalvorgaben – neu nach RAL lackiert, dieser Lack ist an vielen beanspruchten Stellen bereits wieder verschwunden, was aber auch an den Originalen der Fall war. Da es dem Stammesangehörigen, der die Faksimilie herstellte, außerdem gelungen war, historisch Ziffern und Buchstaben zum Beschlagen der ledernen Werkstücke zu organisieren, wurden auch die vorderen Träger entsprechend der Orignalvorlage an den Löchern nummeriert. Durch das Einhämmern der Anfangsbuchstaben seines Namens "MM" sowie der Jahreszahl "94" auf der Rückseite von beiden vorderen Trägern wird jedem halbwegs versierten Kenner klar, daß dieses Tragegestell eine Kopie ist. Der Ausschnitt von der Rückseite eines Tragriemens in der Mitte des Fotos zeigt den Namensbeschlag mit der Jahreszahl. Dieses Tragegestell wurde nach seiner Herstellung jahrelang getragen und befindet sich seit 2018 wieder in täglicher beruflicher Dauerverwendung auf archäologischen Ausgrabungen.

Das Vorbild für diese Replik ist dieses 1942 hergestellte Original: