Deutsch: Schülerzahlen zu Beginn von drei Schuljahren mit relativ großem Zuwachs, mitgeteilt von Oberstudiendirektor i. R.
Kurt Landsberg anlässlich der Festveranstaltung zum 25. Jubiläum der
Lessler-Schule. Begonnen hatte es 1912 als Familienschule in der Uhlandstraße 161 in Berlin-Wilmersdorf mit 3 Knaben und wuchs dort und in einem Nebengebäude auf bis zu 60 Schülerinnen und Schüler an. Der Erfolg motivierte
Toni Lessler zur Gründung einer Privatschule im mehr vorstädtischen Berlin-Grunewald, zunächst als
Privatschule für Mädchen ab 1930 in der Manasse-Villa Brahmsstraße 19 direkt an der Ecke zur Hubertusbader Straße. Aufgrund des durch große Nachfrage schnell eintretenden Raum- und Platzmangels zog die gesamte Schule 1932 um in die nahe gelegene Ginsburg-Villa Hagenstraße 56, Ecke Teplitzer Straße. Aus einer Familienschule für das Miteinander christlicher und jüdischer Schüler vertrieben die NS-Behörden am Freitag, 22. Dezember 1933 (am Tag der schulischen Weihnachtsfeier), die 121 „arischen“ Schüler und zusätzlich auch die „arischen“ Lehrer, um die renommierte Privatschule künftig in eine rein jüdische Bildungseinrichtung umzuwandeln. Ab Oktober 1936 wurde nach Umbau zusätzlich die Rathenau-Villa in der angrenzenden Kronberger Straße 18 genutzt. Alle drei genutzten Villen waren in jüdischem Besitz. Auf NS-behördliche Anweisung wurde die Schule 1939 geschlossen. Aus diskriminierten und ausgegrenzten jüdischen Schülern und Lehrern wurden dann Vertriebene, Zufluchtsuchende, Emigrierte und auch Holocaust-Opfer.