Die Faszination der Gestik und Mimik der Figuren und deren subtile ausdrucksstarke malerische Modellierung aus unmittelbarer Nähe war Anlaß für mich neben meiner objektrestauratorischen Tätigkeit den prägnanten Ausdrucksstil des Kunstmalers Friedrich Stummel auch im Vergleich zur 2. Ausmalphase von 1926 unter dem Aspekt der Porträtkunst aus der Sicht des eigenen künstlerischen Schaffens als Fotograf und Maler zu betrachten und die Begeisterung weiterzugeben und damit neue Impulse für die Wertschätzung, Bewahrung und Auseinandersetzung mit der Raumausmalung der Herz-Jesu-Kirche anzustoßen. Im Unterschied zum gegebenen Standortabstand des Betrachters entstanden von nahezu allen Figuren der Apsis, der Vierung, der Pendentifkuppel, den Querhausarmen und zum Teil vom Mittelschiff dokumentarisch subjektive interpretative Detailaufnahmen, die eine beabsichtigte mimische Kommunikation, den individuellen Charakter der Figuren, vielleicht auch die Empfindungen des Kunstmalers zu seinen Modellen, die Berücksichtigung der Tageslichteinflüsse bezüglich der Figurenmodellierung, den Duktus der Malerei, die Materialität der Malschicht und des Malschichtträgers und den Charme der Alterungsästhetik weitestgehend spüren lassen. Die Bildausschnitte der Einzelfiguren, der Figurengruppen oder deren Positur zum Betrachter sind daher bewusst gewählt.