Deutsch: Es sollte wohl ursprünglich ein Löwe werden, doch jetzt hängt er als blöder Affe bätschnass unten in der Kiste, Skulptur in
Marburg mit golden glänzendem Jüngling in der Winternacht, doch er sieht eher aus wie
Kilroy aus dem vorvorigen Jahrtausend, der am Glanz der Täuschung gescheitert ist. Die Figur steht auf dem
Marktplatz vor dem Rathaus der Oberstadt, die edle adelige Goldfrau schielt irgendwie hoch zum
Schloss (
Foto 2017-01-11, also im neblig-feuchten Januar, siehe auch das andere glibberige Foto ↓unten↓). Die kafkaeske Wandlung vom Löwen zum Affen lässt sich vermutlich nicht in einem Wikipedia-Artikel belegen, es sei denn ein namhafter Professor schreibt ein Buch, etwa "Die Marburger, die Studenten, der Affe und seine Immobilienbesitzer
oder warum die Universitätsstadt Marburg dann doch noch zum UNESCO-Weltkulturerbe wurde". Der mittelalterliche noch stark behaarte Affe im
Bild hier nebenan war jedenfalls auch schon kein Löwe mehr, eher ein Student nach längerer Wohnungssuche und einem wegen der Kälte zottelig lang gewachsenem Haarkleid, sowas wie ein Vorzeit-Kilroy. Dann erfand er zusammen mit den Buchdruckern die Massenherstellung von Papier (
artikelbezogene Disk. zur Papiermühle, der Rolle der Handwerker und des Grüner Wehrs als Grundlage für den Aufbruch der Stadt zur Unistadt Marburg in der Rennaissance), doch das ging irgendwie schief aus für den Kleinen da unten: Zuwenig Wasser im Fluss Lahn, zu eng das Tal für Fabriken, zuviele BaföG-Schulden. Dann zog er in den Affenfelsen neben der B3
und konnte fortan nicht weit vom Fluss hoch zum Landgrafenschloss gucken (bei gutem Wetter jedenfalls).