Andamanen-Stachelweißzahnspitzmaus

Art der Gattung Weißzahnspitzmäuse (Crocidura)
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Die Andamanen-Stachelweißzahnspitzmaus (Crocidura hispida) ist eine seltene, kaum erforschte Spitzmausart aus der Gattung der Weißzahnspitzmäuse (Crocidura). Sie ist auf Middle Andaman Island in den Andamanen endemisch und nur vom Holotypus bekannt, der 1913 von Oldfield Thomas beschrieben wurde.

Andamanen-Stachelweißzahnspitzmaus
Systematik
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Insektenfresser (Eulipotyphla)
Familie: Spitzmäuse (Soricidae)
Unterfamilie: Crocidurinae
Gattung: Weißzahnspitzmäuse (Crocidura)
Art: Andamanen-Stachelweißzahnspitzmaus
Wissenschaftlicher Name
Crocidura hispida
Thomas, 1913

Merkmale Bearbeiten

Die Kopf-Rumpf-Länge des Typusexemplars beträgt 85 mm, die Schwanzlänge 103 mm, die Ohrenlänge 13 mm und die Hinterfußlänge 25,5 mm. Das Gewicht ist nicht beschrieben. Das Rückenfell ist grau mit einer bräunlichen Verwaschung. Es ist nahezu borstig mit mehreren verbreiterten und abgeflachten Haaren. Die Haare der Rückenmitte sind ungefähr 8 mm lang. Das Bauchfell ist grau. Der Schwanz ist 20 Prozent länger als die Kopf-Rumpf-Länge. Er ist lang, dünn und mit deutlich ausgeprägten, langen Borstenhaaren bedeckt. Seine Oberseite ist braun, seine Unterseite ist weiß. Die Hände und Füße sind weiß. Die Seitendrüsen sind gut ausgeprägt.

Verbreitung Bearbeiten

Die Terra typica befindet sich am nördlichen Ende von Middle Andaman Island. Die bekannte Gesamtfläche des Verbreitungsgebietes beträgt 42 km².

Lebensraum und Lebensweise Bearbeiten

Die Andamanen-Stachelweißzahnspitzmaus ist eine nachtaktive Art. Sie bewohnt das Laubstreu in tropischen, immergrünen Wäldern in Höhenlagen von 100 m. Über ihr Nahrungs- und Fortpflanzungsverhalten ist nichts bekannt.

Bedrohung und Schutz Bearbeiten

Die IUCN klassifiziert die Andamanen-Stachelweißzahnspitzmaus in die Kategorie „gefährdet“ (vulnerable). Für diese Art sind keine aktuellen Gefährdungen bekannt, jedoch könnte der Lebensraum beim Tsunami-Ereignis vom Dezember 2004 in Mitleidenschaft gezogen worden sein. Suchexpeditionen von Sujit Chakraborty und seinen Kollegen blieben bislang ergebnislos.[1]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Sujit Chakraborty, Chelmala Srinivasulu, Bhargavi Srinivasulu, Malhar S. Pradhan und P. O. Nameer: Checklist of insectivores (Mammalia: Insectivora) of South Asia. Zoos’ Print Journal 19(2), 2004, S. 1361–1371

Literatur Bearbeiten

  • Oldfield Thomas: LIII – A new Shrew from the Andaman Islands., The Annals and Magazine of Natural History; Zoology, Botany, and Geology, Volume 8, Series 8, Taylor and Francis Ltd., London, 1913, S. 468–469
  • Sujit Chakraborty: A new species of the genus Crocidura Wagler (Insectivora: Sorlcdae) from Wright Myo, South Andaman Island, India Bulletin of the Zoological Survey of India, Vol 1, 1978, S. 303–304
  • Sanjay Molur, C. Srinivasulu, Bhargavi Srinivasulu, Sally Walker, P. O. Nameer und Latha Ravikuma: Status of non-volant small mammals: Conservation Assessment and Management Plan (C.A.M.P) workshop report. Zoo Outreach Organisation / CBSG-South Asia., Comibatore, India, 2005.
  • Connor Burgin, Rudolf Haslauer, Kai He, Arlo Himckey, Stefan Hintsche, Rainer Hutterer, Paulina D. Jenkins, Masaharu Motokawa, Manuel Ruedi, Boris Sheftel und Neal Woodman: Soricidae (Shrews). Don E. Wilson und Russell A. Mittermeier (Hrsg.): Handbook of the Mammals of the World. Volume 8: Insectivores, Sloths, Colugos. Lynx Edicions, Barcelona 2018, ISBN 978-84-16728-08-4, S. 494

Weblinks Bearbeiten