Berlin Brands Group

deutsches Online-Unternehmen
(Weitergeleitet von Chal-Tec)

Die Berlin Brands Group ist ein international agierendes E-Commerce-Unternehmen im Bereich Direct-to-Consumer, das insgesamt 14 Eigenmarken wie Klarstein, auna, Capital Sports und blumfeldt aus den Bereichen Home & Living, Unterhaltungselektronik, Sound & Light sowie Sport unter einem Dach vereint. Das Unternehmen wurde unter dem Namen Chal-Tec 2005 von Peter Chaljawski in Berlin gegründet und deckt die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktentwicklung, Konzeption und Design über Produktion und Vermarktung bis hin zum Kundenservice ab.

Berlin Brands Group GmbH

Logo
Rechtsform GmbH
Gründung 2005 (als Chal-Tec GmbH)
Sitz Berlin, Deutschland
Leitung Peter Chaljawski, Henrik Haenecke
Mitarbeiterzahl 900 (2020)[1]
Umsatz 334 Mio. (2020)[1]
Branche E-Commerce
Website www.berlin-brands-group.com

Vom Hauptsitz in Berlin steuert das Unternehmen den Markenaufbau und den Multi-Channel-Vertrieb von mehr als 3.000 Produkten in 28 Ländern.[2][3]

Seit Ende 2020 kauft BBG internationale E-Commerce-Marken mit einem Umsatz zwischen 500.000 und 100 Millionen Euro. BBG integriert die Marken dann auf der eigenen DTC-Plattform, um das Geschäft zu skalieren.[4]

An sieben Standorten der Berlin Brands Group in Berlin (Headquarters), Kamp-Lintfort (Logistikzentrum), Bratislava und Senec (beide Slowakei), Istanbul (Türkei), Hongkong und San Francisco (USA) arbeiten derzeit mehr als 900 Mitarbeiter.[1]

Marken Bearbeiten

Die wichtigsten Marken des Unternehmens sind:

Geschichte Bearbeiten

Über EBay verkaufte Chaljawski, geboren 1986, zunächst Veranstaltungstechnik und avancierte in kurzer Zeit zum Powerseller auf dem Online-Marktplatz. Dies führte 2005 zur Gründung von Chal-Tec und dem Launch des eigenen Webshops elektronik-star.de im darauffolgenden Jahr.[5]

Seit dem ersten Geschäftsjahr schreibt das Unternehmen schwarze Zahlen, ohne dabei auf Venture-Capital zurückgreifen zu müssen.[6] 2012 gründete Chaljawski unter electronic-star a.s. ein Joint Venture mit dem in Bratislava ansässigem eCommerce Unternehmen von Dominik Brichta und Peter Both. Damit erweiterte Chal-Tec das Geschäft auf acht zentral- und osteuropäische Länder.[7]

2019 ging aus Chal-Tec die Dachmarke Berlin Brands Group hervor, die alle Produktmarken sowie Tochtergesellschaften vereint. Im gleichen Jahr stieg Dr. Henrik Haenecke als weiterer Geschäftsführer und Finanzchef (CFO) ein.[8] Zum Führungsteam gehören außerdem Dominik Brichta und Peter Both (Co-Founder), Thomas Stanzl (CMO), Robert Hein (CIO), Stephan Thönnißen (CCO) und Ella Cheung (MD Fernost).

2017 eröffnete Berlin Brand Group ein Zentrallager in Kamp-Lintfort mit einer Kapazität von 58.000 Quadratmetern. Im folgenden dritten Quartal steigerte das Unternehmen seinen Umsatz um 80 Prozent.[9]

Wirtschaftszahlen Bearbeiten

Das Wachstum der heutigen Berlin Brand Group erfolgte zunächst ausschließlich ohne Fremdmittel.[2] Im Jahr 2020 erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von 334 Millionen Euro nach 216 Millionen Euro im Jahr 2019.[1] Im Jahr 2020 vertrieb die Berlin Brands Group etwa 3,4 Millionen Artikel an weltweit mehr als 2,8 Millionen Kunden.[3] Die Unternehmensbewertung von BBG stieg im Oktober 2021 auf 1 Milliarde Euro, was BBG zu einem europäischen Einhorn macht.[10][11]

Anteilseigner Bearbeiten

Im Juni 2015 übernahm Ardian 40 Prozent der Anteile am Unternehmen. Die restlichen Anteile verblieben im Besitz von Peter Chaljawski, der weiterhin Geschäftsführer und Mehrheitsgesellschafter ist.[5] Im Oktober 2021 übernahm der US-amerikanische Finanzinvestor Bain Capital die gesamten Anteile von Ardian. Im Zuge dessen erhielt BBG Eigen- und Fremdkapital in Höhe von 700 Millionen Dollar. Die Investition wird genutzt, um weitere E-Commerce-Marken zu erwerben, ein internationales Logistiknetz aufzubauen und die eigene Technologieplattform zu erweitern.[12][13] Im November 2021 entschied sich Ardian für einen Wiedereinstieg bei BBG und erwarb Anteile im Wert von 100 Millionen Euro.[14]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d "Geschäftszahlen im Newsblog" Artikel auf Handelsblatt.de, abgerufen am 8. März 2021.
  2. a b "Onlinehändler Berlin Brands Group geht volles Risiko – und wird zum Corona-Gewinner" Artikel auf Handelsblatt.de, abgerufen am 6. Dezember 2020.
  3. a b „Berlin Brands Group’s sales grew 54% to €335 million“ Artikel auf ecommercenews.eu (englisch), abgerufen am 8. März 2021
  4. Wir kaufen Marken weltweit (Memento des Originals vom 14. Dezember 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cash.ch Artikel in der FAZ vom 26. Juli 2021
  5. a b „Vom Ebay-Powerseller zur Marke“ Artikel auf Handelsblatt.de
  6. Mit 19 verkaufte der Chal-Tec-Gründer auf Ebay, heute setzt er 70 Millionen um Artikel auf Gründerszene.de, abgerufen am 6. Dezember 2020
  7. Ako vybudovať úspešný e-shop? Toto sú tipy spolumajiteľov holdingu Berlin Brands Group Artikel auf Forbes über die Gründung von Electronic-Star a.s. in Bratislava und Berlin Brands Group in Osteuropa (auf Slowakisch), abgerufen am 6. Dezember 2020.
  8. „Konzepte für Unternehmen zu entwickeln ist wie Scrabble spielen“ Interview auf Business Insider mit Henrik Haenecke und Peter Chaljawski
  9. Florian Kolf: E-Commerce: Onlinehändler Berlin Brands Group geht volles Risiko – und wird zum Corona-Gewinner. In: Handelsblatt. 12. November 2020, abgerufen am 26. März 2021.
  10. Berlin Brands Group raises $700 mln as Bain takes stake Meldung auf Reuters.com, abgerufen am 14. Dezember 2021
  11. Berlin Brands wird Einhorn Meldung auf Sueddeutsche.de, abgerufen am 14. Dezember 2021
  12. BBG wird mit günstigem Design zum Unicorn Meldung auf ntv.de, abgerufen am 14. Dezember 2021
  13. Bain invests 700 million in Berlin Brands Group as ardian exits Meldung auf Bloomberg.com, abgerufen am 14. Dezember 2021
  14. Florian Kolf: Berlin Brands Group bekommt weitere 100 Millionen Dollar für Zukäufe. In: Handelsblatt. Handelsblatt GmbH, 17. November 2021, abgerufen am 28. Dezember 2021 (deutsch).