Aschberg (Schleswig-Holstein)

Berg in Schleswig-Holstein

Der Aschberg (dänisch: Askbjerg; Askebjerg) ist eine 98 m ü. NN hohe Erhebung im Naturpark Hüttener Berge in Schleswig-Holstein. Er liegt in der Gemeinde Ascheffel. Bei gutem Wetter reicht die Sicht bis zur Ostsee. Über den Aschberg verläuft der Naturparkweg, der fünf Naturparke in Schleswig-Holstein für Wanderer verbindet.

Aschberg

Aschberg von Nordosten

Höhe 98,4 m ü. NN
Lage Kreis Rendsburg-Eckernförde, Schleswig-Holstein
Gebirge Hüttener Berge
Koordinaten 54° 25′ 2″ N, 9° 41′ 29″ OKoordinaten: 54° 25′ 2″ N, 9° 41′ 29″ O
Aschberg (Schleswig-Holstein) (Schleswig-Holstein)
Aschberg (Schleswig-Holstein) (Schleswig-Holstein)

Geschichte Bearbeiten

Der Aschberg entstand während der Weichselvereisung. In dieser Zeit teilte sich der weichseleiszeitliche Ostseegroßgletscher in Schleswig-Holstein in einen „Holsteiner Lobus“ und einen „Eckernförder Lobus“.

Der „Eckernförder Lobus“ wiederum teilte sich im heutigen Eckernförder Gebiet unter Ausnutzung einer (nach Ansicht einiger Geologen schon vor der Eiszeit angelegten) Tiefenlinie der Eckernförder Bucht in eine nördliche („Windebyer Noor-Zunge“) und eine südliche („Wittensee-Goossee-Zunge“) Teileiszunge. Die Windebyer-Noor-Zunge formte unter anderem die Hüttener Berge und damit auch den Aschberg.

Auf dem Aschberg steht seit 1930 das 7 m hohe Bismarck-Standbild, das nach dem Entwurf des Bildhauers Adolf Brütt von dem Berliner Metallbildhauer Gustav Lind in Kupfertreibarbeit hergestellt wurde. 1919 war es auf Veranlassung der Knivsberg-Gesellschaft aus der Nische des Bismarckturmes auf dem Knivsberg bei Apenrade in Nordschleswig geborgen worden. Im Vorfeld der Volksabstimmung in Schleswig befürchtete man dort seine Zerstörung oder Beschädigung.

Ende des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Aschberg erstmals ein Aussichtsturm aus Holz errichtet, der nach wenigen Jahren erneuert wurde. Dieser ca. 10 Meter hohe Turm wurde Kaiser-Wilhelm-Turm genannt. Er existierte bis ca. 1918.[1]

Ein Findling mit Inschrift erinnert auf dem Aschberg an Johann von Bruyn.

Umgestaltung des Areals 2012/13 Bearbeiten

In den Jahren 2012 und 2013 wurde das etwa 10 Hektar große Areal auf dem Aschberg für 11 Millionen Euro umgestaltet. Nach drei Jahren Planung und 18 Monaten Bauzeit entstanden ein Hotel mit 30 Doppelzimmern, ein Seminargebäude mit Gastronomie und ein rund 20 Meter hoher Aussichts- und Kletterturm. Die Freigabe des Kletterturms, das Herrichten einer angrenzenden Multifunktionsfläche und die Eröffnung eines Jugendgästehauses erfolgten 2014.[2][3] Unumstritten war die Umgestaltung des Areals nicht; nach Angaben der ehemaligen Betreiber waren 2.800 Unterstützerunterschriften für den Erhalt der bisherigen Bebauung mit den Aschberg-Stuben gesammelt worden.[4]

Aschbergfest Bearbeiten

Das Aschbergfest fand mit Unterbrechungen seit 1921 statt, ab 1922 unter Regie der Aschberggesellschaft. Nach der Abtretung Nordschleswigs an Dänemark veranstalteten abgewanderte Nordschleswiger das erste Fest 1921 – in jenem Jahr unter dem Namen Nordmarkfest – als Ersatz für das Knivsbergfest.[5] Im Rahmen des Aschbergfestes 1930 wurde das Bismarck-Denkmal, das ein Jahrzehnt zuvor noch auf dem Knivsberg stand, eingeweiht.[6] Das Fest entwickelte sich zu einer jährlichen Veranstaltung mit Folklore-, Tanz-, Sport-, Theater- und weiteren Programmpunkten auf dem Aschberg und unterhalb des Aschbergs (u. a. in Baumgarten) sowie zeitweise auch mit nationalistischen Elementen. In manchen Jahren lockte das Aschbergfest Besucher im fünfstelligen Bereich an. So wird aus dem Jahre 1951 berichtet, dass zu beiden Veranstaltungstagen (25. und 26. August) jeweils 10.000 Besucher kamen; einer Heimatkundgebung wohnten 8.000 Besucher bei[7], einem Fußballspiel des Eckernförder SV (ESV) gegen den Eckernförder Männerturnverein (EMTV) 7.000.[8] Aschbergfeste fanden zumindest noch in den 1980er Jahren statt.[9]

Visuelle Impressionen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Aschberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Denkmal- und Namenstürme in Schleswig-Holstein. kultfeinwerk.de, archiviert vom Original am 4. August 2012; abgerufen am 8. Mai 2015 („Kaiser-Wilhelm-Turm“ unter „Nicht mehr existente Namenstürme /Denkmaltürme in Schleswig-Holstein“ (zweite Tabelle)).
  2. Achim Messerschmidt: Neuer Glanz auf dem Aschberg. Schleswig-Holsteinische Landeszeitung, 3. November 2013, abgerufen am 15. November 2013.
  3. Achim Messerschmidt: Speedklettern auf dem Aschberg: In Sekundenschnelle die Wand hoch. Eckernförder Zeitung, 7. August 2014, abgerufen am 17. Januar 2015.
  4. Aschberg-Stuben
  5. Erich Krambeck: Vierzig Jahre Aschberggesellschaft 1922–1962 in: Jahrbuch der Heimatgemeinschaft des Kreises Eckernförde 1962, Eckernförde 1962, Seiten 149 ff., 149
  6. Achim Messerschmidt: Über Umwege auf den Aschberg, In: Eckernförder Zeitung vom 18. April 2018 online
  7. Erich Krambeck, Seite 186
  8. Chroniken des Eckernförder SV von 1973 und 1998
  9. Über das Aschbergfest 1983 existiert ein Filmbericht von Franz Lehmer, der im OK Kiel am 27. Aug. 2002 ausgestrahlt wurde.