Syndese (von altgriechisch σύνδεσις syndesis, deutsch ‚Verbindung‘; Adjektiv: syndetisch) heißt in der Sprachwissenschaft eine durch syntaktische Funktionswörter (Konjunktionen) hergestellte Verkettung sprachlicher Ausdrücke derselben grammatischen Kategorie, also zum Beispiel von Wörtern, Syntagmata, Satzgliedern oder Sätzen. Beispiel: „Das sind alte und müde und besiegte Gestalten.“ Wird wie hier für die Reihung dasselbe Funktionswort verwendet, so bezeichnet man die Verbindung als polysyndetisch.

Das Gegenteil ist Asyndese (Adjektiv: asyndetisch; Beispiel: „Das sind alte, müde, besiegte Gestalten.“). Hier wird in der Schreibung das Satzzeichen Komma eingesetzt. In den Kommaregeln wird ein solcher Fall unter dem Stichwort Aufzählung behandelt.[1] Wird an Stelle des Kommas ein anderes Aufzählungszeichen verwendet, gelten die im Abschnitt „Interpunktionsregeln“ des Artikels Aufzählungszeichen aufgeführten Regeln.[2]

Eine Verkettung, bei der nur das letzte Element durch Konjunktion verbunden wird, ist monosyndetisch (Beispiel: „Das sind alte, müde und besiegte Gestalten.“). Ein sehr bekanntes Beispiel ist: „Ich kam, sah und siegte.“ Das Zitat ist im Deutschen monosyndetisch, im lateinischen Original dagegen asyndetisch: „Veni, vidi, vici“.

Der Gebrauch asyndetischer bzw. polysyndetischer Reihung als rhetorisches Stilmittel wird als Asyndeton bzw. Polysyndeton bezeichnet.

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Auch in der amtlichen Fassung, siehe § 71 (2) in: Deutsche Rechtschreibung : Regeln und Wörterverzeichnis. Aktualisierte Fassung des amtlichen Regelwerks entsprechend den Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung 2016. – Mannheim 2018
  2. Dazu auch § 71 E2 in: Deutsche Rechtschreibung : Regeln und Wörterverzeichnis. Aktualisierte Fassung des amtlichen Regelwerks entsprechend den Empfehlungen des Rats für deutsche Rechtschreibung 2016. – Mannheim 2018