Das Apfelkreuz, auch Kugelkreuz (oder Kugelstabkreuz), Ballenkreuz, ist in der Heraldik ein Kreuz, dessen Arme in Kreisen enden.

Apfelkreuz

Zu unterscheiden ist es vom Perlenkreuz , das sich auch unter denselben Bezeichnungen findet, hier bilden mehrere Kugeln die Arme.

Form und Verwendung

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Kugeln ist der allgemeine heraldische Name für Kreisformen, für die sich – auch je nach Farbe und Größe – diverse Spezialnamen finden. Von Apfelkreuz spricht man speziell in Bezug auf das ähnliche Kreuz auf der Weltkugel ♁ und den Reichsapfel, um Verwechslungen zu vermeiden.

Das vierarmige Kreuz ist an allen Enden besetzt. Man sagt auch Kreuz mit Ballenenden und ähnlich.[1] Wie bei vielen Kreuzen kann – besonders bei der lateinischen Hochform – das untere Ende variieren, so würde man von einem spitzen Apfelkreuz sprechen, wenn es unten angespitzt wäre. Die Grundform ist ein gemeines (griechisches) Kreuz mit gleich langen Armen, kann aber auch ein lateinisches (Hoch-)Kreuz sein.

Französische Bezeichnung ist Croix pommelée[2] oder Croix pommée (‚geapfeltes Kreuz‘, die englische Heraldik kennt cross pommee, cross pommé, cross pommelly, cross pommy, lateinisch crux globata).[3]

Gert Oswald[4] unterscheidet das Ballenkreuz (Kugelkreuz, Münzkreuz) vom Apfelkreuz im eigentlichen Sinne. Diese Kreuze müssen sich nach seiner Definition mit den auf den Kreuzenden sitzenden Kugeln berühren.

Diese Form heißt speziell auch Kugelstabkreuz
 
angesetzte Kugeln
 
kugelige Enden
Bei dieser Form geht das Apfelkreuz in das Kolbenkreuz (Knospenkreuz) über, für allgemein rundlich verdickte Enden, insbesondere dann, wenn die Kugel nicht scharf abgesetzt ist.

Varianten und ähnliche Formen

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Pilgerkreuz bzw. Pilgerstabkreuz,[5] Pilgrimstabskreuz[6] (Crux orbiculata): Kann speziell in dieser Form ausgeführt sein.
 
Ringkreuz: mit durchbrochenen Scheiben
 
Findet sich mehr als eine Kugel am Ende, spricht man von mit Kugeln besteckt (vgl. etwa das reich besteckte Tolosanerkreuz; französisch Croix pommetée oder Croix bourdonnée ‚geperltes Kreuz‘, was auch für Kolbenkreuze stehen kann).[3]
Ein mit drei Kugeln bestecktes Kreuz kann eine der Formen des Kleeblattkreuzes sein.

Beispiele

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Die Form war ein goldenes emailliertes Kreuz mit der Inschrift Amor proximi der Orden der Nächstenliebe (Ordre de l’amour du prochain), eine relativ kurzlebige österreichische gesellschaftliche Auszeichnung, die nur kurz „Apfelkreuz“ genannt wurde.[7]

Schriftzeichen

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🕂

In Unicode ist das Apfelkreuz im Block Verschiedene piktografische Symbole als U+1F542 cross pommee enthalten.[8]

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Commons: Apfelkreuz in der Heraldik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Jacob Heinrich Kaltschmidt: Vollständiges stamm- und sinnverwandtschaftliches Gesammt-Wörterbuch der Deutschen Sprache aus allen ihren Mundarten und mit allen Fremdwörtern. 5., wohlfeile Stereotyp-Ausgabe. C. H. Beck’sche Verlagsbuchhandlung, Nördlingen 1865, S. 86 (digitale-sammlungen.de).
  2. Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart. Band 1. Leipzig 1793, S. 411 (zeno.org).
  3. a b Croix pommetée in Le Dictionnaire orateur – François-Latin-Aleman. 2. Auflage (Frankfurt am Main, 1709), S. 249, Sp. 1 (Google, vollständige Ansicht).
  4. Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. Bibliographisches Institut, Mannheim u. a. 1984, ISBN 3-411-02149-7, S. 241.
  5. Apfelkreuz. In: Herders Conversations-Lexikon. 1. Auflage. Band 1. Herder, Freiburg im Breisgau 1854, S. 217 (Digitalisat. zeno.org).
  6. Adam Breysig: Wörterbuch der Bildersprache oder kurzgefaßte und belehrende Angaben symbolischer und allegorischer Bilder und oft damit vermischter konventioneller Zeichen. Friedrich Christian Wilhelm Vogel, Leipzig 1830, S. 45 (digitale-sammlungen.de).
  7. Realis (d. i.: Gerhard Robert Walter von Coeckelberghe-Dützele): Curiositäten- und Memorabilien-Lexicon von Wien. Band 1. Herausgegeben von Anton Köhler. s. l., Wien 1846, S. 75 (digitale-sammlungen.de).
  8. Code Tables – Miscellaneous Symbols and Pictographs. (PDF; 683 kB) Unicode Consortium, abgerufen am 2. August 2012.