Pilocerein ist ein Alkaloid aus der Gruppe der Kaktus-Alkaloide und der Tetrahydroisochinolinalkaloide. Strukturell ist es ein Trimer von Lophocerin, wurde bei seiner Entdeckung aber zunächst für ein Dimer gehalten.[2]

Strukturformel
Strukturformel von Pilocerein
Allgemeines
Name Pilocerein
Summenformel C45H65N3O6
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 2552-47-8
PubChem 228285
ChemSpider 198667
Wikidata Q27107946
Eigenschaften
Molare Masse 744,00 g·mol−1
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorkommen Bearbeiten

Lophocerin kommt in Lophocereus schottii[3] und Lophocereus marginatus[4] vor.

Biosynthese Bearbeiten

Durch Experimente mit Tritium-Markierungen konnte nachgewiesen werden, dass Pilocerein durch eine Trimerisierung von Lophocerin entsteht.[2]

Synthese Bearbeiten

Lophocerin-Hydrogensulfat kann mit Kaliumhexacyanidoferrat(II) in Ammoniumacetat-Puffer zu Pilocerein umgesetzt werden.[5]

Eigenschaften Bearbeiten

In Versuchen mit Hunden, Katzen, Ratten und Hähnen konnte Pilocerein den Blutdruck beeinflussen. Ob dieser gesteigert oder gesenkt wurde, hing dabei sowohl von der Tierart als auch von der Dosis ab.[6]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. a b D. G. O’Donovan, H. Horan: Oxidative coupling of phenols. The biosynthesis of pilocereine. In: Journal of the Chemical Society C: Organic. Nr. 13, 1969, S. 1737, doi:10.1039/j39690001737.
  3. Carl Djerassi, T. Nakano, J.M. Bobbitt: Alkaloid studies—XX. In: Tetrahedron. Band 2, Nr. 1-2, Januar 1958, S. 58–63, doi:10.1016/0040-4020(58)88023-0.
  4. Horst Robert Schütte, Gerald Seelig: Zur Biosynthese von Pilocerein und Lophocerin. In: Justus Liebigs Annalen der Chemie. Band 730, Nr. 1, 31. Dezember 1969, S. 186–190, doi:10.1002/jlac.19697300119.
  5. J.M. Bobbitt, R. Ebermann, Marcelle Schubert: Synthesis of isoquinoline alkaloids - III pilocereine and “isopilocereine”. In: Tetrahedron Letters. Band 4, Nr. 9, Januar 1963, S. 575–577, doi:10.1016/S0040-4039(01)90676-8.
  6. D. G. O’Donovan, H. Horan: Oxidative coupling of phenols. The biosynthesis of pilocereine. In: Journal of the Chemical Society C: Organic. Nr. 13, 1969, S. 1737, doi:10.1039/j39690001737.