Lazio Rom

italienischer Fußballverein aus Rom

Die Società Sportiva Lazio, kurz S.S. Lazio oder einfach Lazio, im deutschsprachigen Raum bekannt als Lazio Rom, ist ein 1900 gegründeter Sportverein aus der italienischen Hauptstadt Rom.

Lazio Rom
Vereinswappen von Lazio Rom
Basisdaten
Name Società Sportiva Lazio S.p.A.
Sitz Rom, Italien
Gründung 9. Januar 1900
Farben weiß, himmelblau
Präsident Claudio Lotito
Website sslazio.it
Erste Fußballmannschaft
Cheftrainer Igor Tudor
Spielstätte Olympiastadion Rom
Plätze 72.698
Liga Serie A
2022/23 2. Platz
Heim
Auswärts
Ausweich

Bekannt ist Lazio Rom vor allem durch seine professionelle Fußballabteilung. Weitere Bezeichnungen sind Le Aquile („Die Adler“) und I Biancocelesti („Die Weiß-Himmelblauen“).

Die Società Sportiva Lazio ist siebenfacher Italienischer Pokalsieger, zweifacher Italienischer Meister, fünffacher Italienischer Supercupsieger, sowie einmaliger Gewinner des Europapokals der Pokalsieger und des UEFA Super Cups.

S.S. Lazio, benannt nach der italienischen Bezeichnung der Region Latium, ist einer von drei an der Borsa Italiana notierten italienischen Fußballklubs. Heimspielstätte des Sportvereins ist das Olympiastadion, das man sich mit dem Lokalrivalen AS Rom teilt.

Geschichte Bearbeiten

Lazio Rom wurde am 9. Januar 1900 von Luigi Bigiarelli gegründet. Große Erfolge blieben aber zunächst selten. 1958 konnte man den italienischen Pokal gewinnen. In der Saison 1973/74 das erste Mal die italienische Meisterschaft.

 
Gedenktafel zum 100. Jahrestag der Gründung der Società Sportiva Lazio auf der Piazza della Libertà

1980 wurde der Klub im Sog eines Wettskandals zusammen mit der AC Mailand in die Serie B zwangsversetzt, bis dahin das unrühmlichste Kapitel in der über hundertjährigen Vereinsgeschichte. Nach drei Spielzeiten gelang zwar der Wiederaufstieg, doch schon 1984/85 musste Lazio als Tabellenletzter erneut den Gang in die Serie B antreten. Es dauerte bis zur Saison 1988/89, dass Lazio wieder erstklassig spielte.

Ab der Saison 1992/93 konnte sich Lazio aber unter den Spitzenmannschaften der Serie A festsetzen und die nächsten Spielzeiten beendete man nie schlechter als auf Rang fünf. 1997 übernahm der Schwede Sven-Göran Eriksson den Trainerposten bei Lazio Rom. Seine erste Saison, die Spielzeit 1997/98, schloss man zwar nur auf dem siebten Tabellenplatz ab, dafür konnte aber erneut der italienische Pokal gewonnen werden. Außerdem konnte Lazio Rom im UEFA-Pokal das Finale erreichen, wo sich die Biancocelesti allerdings Inter Mailand mit 0:3 geschlagen geben mussten.

In der Saison 1998/99 investierte der Verein die enorme Summe von insgesamt 126,4 Millionen Euro in neue Spieler. Christian Vieri, Marcelo Salas, Siniša Mihajlović und Dejan Stanković waren nur einige der namhaften Neuverpflichtungen dieser Saison. Der Erfolg gab der Vereinsführung aber zunächst Recht, denn mit einem 2:1-Sieg über den RCD Mallorca gewann Lazio den Europapokal der Pokalsieger 1998/99, was zugleich den größten Erfolg der bisherigen Vereinsgeschichte bedeutet. Mit einem 1:0-Erfolg über Champions-League-Sieger Manchester United sicherte sich Lazio außerdem den UEFA-Super-Cup.

Nach dem Double bestehend aus Meistertitel und Pokalsieg im Jahre 2000 kam Lazio aufgrund millionenschwerer Spielertransfers ihres damaligen Vereinspräsidenten in finanzielle Schwierigkeiten, obwohl zu Beginn der Saison Stürmer Christian Vieri für die damalige Rekordsumme von 45 Mio. Euro an Inter Mailand verkauft wurde.

In der Saison 2000/01 wurden dennoch 77,7 Mio. Euro in neue Spieler investiert, darunter unter anderem die Rekordablösesumme von 55 Mio. Euro für den Argentinier Hernán Crespo. Auch Angelo Peruzzi, der die nächsten Jahre das Tor von Lazio hütete, wurde in dieser Saison verpflichtet. Zur Saison 2001/02 wurden Leistungsträger wie Juan Sebastián Verón, Pavel Nedvěd und Marcelo Salas für insgesamt über 100 Mio. Euro abgegeben, aber für eine noch höhere Summe wurden neue Spieler verpflichtet: Jaap Stam für fast 26 Mio. Euro, Stefano Fiore für 25 Mio. Euro und vom spanischen Verein FC Valencia Mittelfeldspieler Gaizka Mendieta für 48 Mio. Euro. Mendieta konnte die in ihn gesteckten Erwartungen allerdings nicht erfüllen und fand nie wirklich seine Form.

Über die Jahre hinweg hat sich Lazio durch seine fußballerische Rivalität mit der AS Rom und im Streben um die Vorherrschaft in der Stadt mit immer teureren Spielereinkäufen an den Rande des Ruins getrieben. Schon 2002/03 war der Verein durch die massiven Schulden gezwungen, wichtige Spieler zu verkaufen: Alessandro Nesta für 30 Mio. Euro zur AC Mailand und Hernán Crespo für 36 Mio. Euro zu Inter Mailand. Dennoch konnte 2003/04 noch einmal der italienische Pokal gewonnen werden. Doch auch 2004/05 mussten mit Jaap Stam (10,5 Mio. Euro, AC Mailand) und Stefano Fiore (17 Mio. Euro, FC Valencia) weitere Schlüsselspieler verkauft werden.

 
Staatspräsident Giorgio Napolitano überreicht Lazio-Kapitän Rocchi die Coppa Italia (2009)

Wie Juventus Turin war auch Lazio in den Manipulationsskandal in der Serie A rund um Luciano Moggi verwickelt, der 2006 bekannt wurde. Als Strafe wurde gegen Lazio zunächst der Abstieg in die Serie B (zweithöchste Spielklasse) und der Abzug von sieben Punkten für die Saison 2006/07 verhängt. Lazio ging gegen dieses Urteil zweimal erfolgreich in Revision: Im ersten Revisionsurteil wurde der Zwangsabstieg in einen 11-Punkte-Abzug abgemildert, im zweiten Urteil wurden diese elf Zähler nochmals auf drei Punkte reduziert.

Sportlich gesehen waren die letzten Jahre für Lazio ein stetes Auf und Ab: Die Saison 2006/07 schloss man trotz Punkteabzug als Tabellendritter ab und erreichte damit die Champions-League-Qualifikation. In dieser konnte Lazio sich gegen Dinamo Bukarest durchsetzen und sich somit für den Hauptbewerb qualifizieren, in welchem man hinter Real Madrid, Olympiakos Piräus und Werder Bremen aber nur Gruppenletzter wurde. In der Liga lief es in den folgenden Jahren ebenfalls relativ enttäuschend und Lazio kam nie über einen Platz im Tabellenmittelfeld hinaus. Mit einem Sieg im Elfmeterschießen über Sampdoria Genua konnte 2009 aber zum fünften Mal der italienische Pokal gewonnen werden.

In der Saison 2010/11 erreichte Lazio Platz 5 und qualifizierte sich mit zwei Siegen von 6:0 und 3:1 gegen Rabotnički Skopje für die UEFA Europa League 2011/12. Dort wurde man mit Sporting Lissabon, dem FC Vaslui und dem FC Zürich der Gruppe D zugelost, wo man mit neun Punkten den zweiten Platz erreichen konnte. Das Sechzehntelfinale gegen den späteren Sieger Atlético Madrid verlor man mit zwei Niederlagen von 1:3 und 0:1 aber deutlich. In der Coppa Italia erreichte Lazio das Viertelfinale, das man mit 3:1 gegen den AC Mailand verlor.

Die Saison 2011/12 beendete Lazio auf dem vierten Platz, damit war man erneut zur Teilnahme an der Europa-League-Qualifikation berechtigt. Dort schaltete man den NŠ Mura mit 2:0 und 3:1 doppelt aus und nahm mit Tottenham Hotspur, Panathinaikos Athen und dem NK Maribor in Gruppe J Platz. Mit zwölf Punkten wurden die Biancocelesti Gruppensieger und bewiesen sowohl in der K.O.-Runde der Europa League als auch in der Coppa Italia ein ordentliches Durchhaltevermögen. In Letzterem schaltete man Juventus nach einem 1:1 im Hinspiel mit 2:1 im Rückspiel aus und zog somit ins Finale ein. Dort gewann man im Derby della Capitale gegen die AS Rom mit 1:0. Damit holte Lazio seinen sechsten Pokalsieg.[1] In der Europa League setzte sich der Klub gegen zwei deutsche Teilnehmer in Folge durch. Gegen Borussia Mönchengladbach gewann man nach einem 3:3 im Hinspiel mit 2:0. Den VfB Stuttgart schlug man mit 2:0 und 3:1 sogar doppelt. Erst im Viertelfinale war gegen Fenerbahçe Istanbul Endstation. Das Hinspiel in der Türkei ging mit 2:0 verloren, im Rückspiel holte Lazio nur ein 1:1 heraus.

Die Saison 2012/13 beendete Lazio nur auf Platz 7, die Teilnahme an der UEFA Europa League 2013/14 war aber durch den Pokalsieg gesichert. Zum Saisonauftakt gab es ein 0:4-Debakel im Supercup gegen Juventus. In der Europa League wusste sich Lazio mit zwölf Punkten in Gruppe J gegen Apollon Limassol und Legia Warschau durchzusetzen. Den Gruppensieg musste man aber Trabzonspor überlassen. In der Coppa Italia musste sich Lazio im Viertelfinale mit 0:1 gegen den SSC Neapel geschlagen geben. Anschließend war im Sechzehntelfinale auch in der Europa League Schluss. Gegen Ludogorez Rasgrad verlor man im Hinspiel mit 0:1 und kam im Rückspiel – trotz zwischenzeitlicher 2:1-Führung im Gesamtscore – nicht über ein 3:3 hinaus. Die Saison 2013/14 endete für Lazio auf einem verhältnismäßig enttäuschenden neunten Platz.

Die Saison 2014/15 schloss Lazio Rom als unterlegener Pokalfinalist (1:2 gegen Juventus) und auf dem dritten Tabellenplatz ab und sicherte sich somit die Möglichkeit zur Qualifikation für die UEFA Champions League 2015/16. Diese misslang jedoch, da man trotz 1:0-Hinspielsieg gegen Bayer Leverkusen im Rückspiel mit 0:3 verlor. Immerhin durfte Lazio in der Europa League mitspielen und erreichte in Gruppe G gegen die AS Saint-Étienne, den FK Dnipro und Rosenborg Trondheim 14 Punkte und den ersten Platz. In der Coppa Italia scheiterte man im Viertelfinale einmal mehr an Juventus mit 0:1. In der Europa League konnte sich Lazio im Sechzehntelfinale gegen Galatasaray Istanbul durchsetzen, nachdem man im Hinspiel mit 1:1 unentschieden spielte und im Rückspiel mit 3:1 gewonnen hatte. Auch das Achtelfinal-Hinspiel gegen Sparta Prag endete mit einem 1:1. Diesmal ging aber das Rückspiel mit 0:3 verloren.

Lazio wurde in der Saison 2015/16 nur Achter und verpasste damit erneut das europäische Geschäft. Auch den Supercup gegen Juventus konnte man nicht gewinnen und unterlag mit 0:2. In der anschließenden Saison erreichten die Biancocelesti aber erneut das Finale der Coppa Italia. Dabei gelangen auch kleinere Achtungserfolge, so schlug man Inter Mailand mit 2:1 und gegen die AS Rom gewann man das Hinspiel mit 2:0, verlor aber auch mit 2:3 im Rückspiel. Erneut wurde aber Juventus der Endgegner für Lazio, nach einem 0:2 schieden die Hauptstädter damit schon zum dritten Mal in Folge gegen den Rekordmeister aus. Zum Auftakt in die Saison 2017/18 gelang Lazio aber die Rache im Supercup. Dort schlug man Juventus in einem denkwürdigen Spiel mit 3:2. Lazio führte mit 2:0, anschließend glich Juventus in der Schlussphase aus. Aber Alessandro Murgia machte in der 94. Minute doch noch den Siegtreffer und sicherte so den vierten Supercup-Titel für Lazio.

Nachdem man in der Saison 2016/17 den fünften Platz erreicht hatte, war Lazio zur Teilnahme an der UEFA Europa League 2017/18 berechtigt. In Gruppe K traf der Klub auf die OCG Nizza, den SV Zulte Waregem und Vitesse Arnheim. Mit 13 Punkten erlangte man den Gruppensieg und traf im Sechzehntelfinale auf Steaua Bukarest. Nach einer 0:1-Niederlage im Hinspiel gewann Lazio das Rückspiel mit 5:1 deutlich. Auch im Achtelfinale setzte man sich gegen Dynamo Kiew durch. Auf ein 2:2 im Hinspiel folgte ein 2:0-Auswärtssieg. Im Viertelfinale traf man auf Red Bull Salzburg, gegen das man im Hinspiel mit 4:2 gewinnen konnte. Das Rückspiel verlor Lazio jedoch mit 1:4 noch so hoch, dass man ausschied. In der Coppa Italia spielte man im Halbfinale gegen die AC Mailand zweimal 0:0. Lazio verlor jedoch im Elfmeterschießen gegen die Rossoneri.

Am 38. Spieltag kam es zum Duell zwischen Lazio und Inter Mailand. Um an der UEFA Champions League 2018/19 teilnehmen zu können, musste Lazio zumindest unentschieden spielen. Aufgrund eines späten Doppelschlags von Inter verloren die Biancocelesti die Partie mit 2:3. Die Nerazzurri zogen von den Punkten her gleich, überholten Lazio aber aufgrund des direkten Vergleichs. Am Ende stand dem Hauptstadtklub nur Platz 5 und damit lediglich die Teilnahme an der UEFA Europa League 2018/19 zu Buche. In Gruppe H traf man auf Eintracht Frankfurt, Apollon Limassol und Olympique Marseille. Die Leistung war durchaus bedenklich, da Lazio drei der sechs Gruppenspiele verlor. Allerdings reichten neun Punkte am Ende für den zweiten Platz, wobei im Sechzehntelfinale gegen den FC Sevilla früh Schluss war. Das Hinspiel verlor Lazio mit 0:1, die Niederlage im Rückspiel fiel mit 0:2 noch höher aus. Nachdem man in der Coppa Italia sowohl Inter (1:1, 4:3 n. E.) als auch Milan (0:0 h; 1:0 a) ausschalten konnte, stand Lazio gegen Atalanta Bergamo im Finale. Die Partie wurde mit 2:0 gewonnen, damit war der siebte Pokaltitel gesichert. Auch den Supercup konnte Lazio im Dezember mit einem 3:1-Sieg gegen Juventus zum fünften Mal für sich entscheiden.

Am Ende der Saison 2018/19 stand Lazio nur auf Platz 8, durfte aber aufgrund des Pokalsieges trotzdem an der UEFA Europa League 2019/20 teilnehmen. Erstmals seit der Entstehung des Wettbewerbs im Jahr 2009 kam Lazio nicht über die Gruppenphase hinaus. In Gruppe E belegte man hinter Celtic Glasgow sowie CFR Cluj und vor Stade Rennes mit sechs Punkten den dritten Platz. In der Coppa Italia war für Lazio erstmals seit 2015 wieder im Viertelfinale Endstation, diesmal mit einem 0:1 gegen den SSC Neapel.

In der Saison 2019/20 konnte sich Lazio den vierten Platz und damit die erste Teilnahme an der Champions League seit 14 Jahren erkämpfen. Zur kleinen Überraschung beendete Lazio die Gruppenphase als einziger Teilnehmer der Gruppe F ungeschlagen. Mit zehn Punkten konnte man aber nur den zweiten Platz hinter Borussia Dortmund und vor dem FC Brügge sowie Zenit St. Petersburg erreichen. Im neuen Jahr gab es aber sowohl in der Coppa Italia als auch in der Champions League schließlich kein Weiterkommen. Im Viertelfinale des Cups verlor man mit 2:3 gegen Atalanta Bergamo, im Achtelfinale der Königsklasse verlor man doppelt mit 1:4 und 1:2 gegen den FC Bayern München.

Die Saison 2020/21 endete für Lazio auf Platz 6, erneut stand die Europa League am Spielplan. Man wurde der Gruppe E zugelost, wo man neben den alten Bekannten Galatasaray und Marseille auch auf Lokomotive Moskau traf. Neun Punkte reichten hierbei für den zweiten Platz. Erneut war zum Auftakt ins neue Jahr neben der Europa League auch die Coppa Italia bald beendet. Im Viertelfinale des Cups gab es ein 0:4-Debakel gegen den AC Mailand, das Sechzehntelfinale der Europa League wurde gegen den FC Porto verloren. Auf eine 1:2-Niederlage im Hinspiel folgte ein 2:2-Remis.

In der Saison 2021/22 gab es für Lazio erneut den fünften Platz und damit die nächste Europa-League-Teilnahme. In einer verrückten Gruppe F mit Feyenoord Rotterdam, Midtjylland und Sturm Graz erreichten alle Teilnehmer je acht Punkte. Damit entschieden ausschließlich die sekundären Kriterien über den Ausgang dieser Gruppe. Am Ende stand Lazio aufgrund der Tordifferenz als Drittplatzierter da. Dafür durfte der Hauptstadtklub zum ersten Mal an der UEFA Europa Conference League teilnehmen. Im Sechzehntelfinale siegte man über CFR Cluj mit 1:0 und machte mit einem 0:0 im Rückspiel alles klar. Im Achtelfinale unterlag man jedoch AZ Alkmaar nach doppelter 1:2-Niederlage. Für Lazio nichts Neues war dagegen das Ausscheiden im Viertelfinale der Coppa Italia. Erstmals seit 2017 war es wieder einmal Juventus, das mit einem 1:0 den Aufsteiger ins Halbfinale bestimmte.

Die Saison 2022/23 beendete Lazio als eine der besten Spielzeiten als Vizemeister, wobei der Meister SSC Neapel 16 Punkte Vorsprung hatte. Lazio stand damit vor der nächsten Champions-League-Teilnahme. In Gruppe E erreichte man vor Atlético Madrid und hinter Feyenoord Rotterdam sowie Celtic Glasgow mit zehn Punkten den zweiten Platz. Im Achtelfinale traf man wie schon drei Jahre zuvor auf den FC Bayern München. Nach einem überraschenden 1:0-Hinspielsieg musste man sich im Rückspiel jedoch mit 0:3 geschlagen geben. Als Vizemeister durfte Lazio im ersten Supercup mit vier Mannschaften teilnehmen. Jedoch verlor man im Halbfinale mit 0:3 gegen Inter Mailand. Ebenfalls im Halbfinale verlor Lazio in der Coppa Italia gegen Juventus. Nach einer 0:2-Niederlage im Hinspiel siegten die Biancocelesti nur mit 2:1, was nicht für den Einzug ins Finale genügte.

Spiel- und Trainingsstätten Bearbeiten

Historische Spielstätten Bearbeiten

Erste Spielstätte war von 1900 bis 1905 der Campo di Piazza d'Armi. Es folgten von 1905 bis 1913 der Parco dei Daini, von 1913 bis 1931 der Campo della Farnesina und von 1931 bis 1953 das Stadio Nazionale del PNF.

Stadion Bearbeiten

 
Stadio Olimpico

Seit 1953 trägt Lazio Rom seine Heimspiele im Stadio Olimpico aus. Das Multifunktionsstadion wurde von 1927 bis 1932 als Teil des Foro Italico erbaut und diente seither als Austragungsstätte zahlreicher Sportgroßveranstaltungen wie etwa den Olympischen Sommerspielen 1960, den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 1987, den Fußball-Europameisterschaften 1968 und 1980, der Fußball-Weltmeisterschaft 1990, sowie bis dato fünf Europapokal-Endspielen. Seit 2008 findet das jährliche Coppa-Italia-Finalspiel im Olimpico statt.

Das Stadio Olimpico ist vom europäischen Fußballverband UEFA in die Kategorie 4 (Elitestadion) eingeordnet und zählt mit aktuell über 70.000 Zuschauerplätzen zu den größten Europas.[2]

Fans und Anhänger Bearbeiten

 
Lazio-Fans in der Curva Nord des Olympiastadions (2007)

Insbesondere bei Heimspielen im Derby gegen den Lokalrivalen AS Rom zeigten sich in der Vergangenheit Ultra-Gruppierungen von Lazio Rom (Curva Nord) des Öfteren gewaltbereit. So kam es wiederholt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Lazio wurde vom italienischen Verband deswegen schon mehrfach mit Platzsperren oder Spielen unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestraft. Ein Problem stellte bis zu ihrer Auflösung die Ultragruppierung Irriducibili Lazio dar, die sich offen zum Faschismus bekannte und dementsprechend rassistisch und antisemitisch agierte. So waren bei Heim- sowie auch Auswärtsspielen oft Flaggen und Fahnen mit dem Hakenkreuz oder anderen faschistischen Symbolen zu sehen. Die Gruppe verlor hauptsächlich durch ihre ausgedehnten kommerziellen Tätigkeiten, wie den Verkauf einer breiten Palette an Merchandise, zunehmend den Rückhalt innerhalb der Kurve. Die Führungsposition wechselte an die landesweit angesehene Banda Noantri. Teile der Lazio-Ultras gelten nach wie vor als politisch rechts bis rechtsextrem.[3]

Rivalitäten Bearbeiten

AS Rom Bearbeiten

Lazio Rom ist Teil eines der bekanntesten Fußballderbys der Welt, dem Derby della Capitale (deutsch Hauptstadt-Derby), auch Derby di Roma, Derby Capitolino oder Derby del Cupolone, das Stadtderby gegen die AS Rom. Das erste Aufeinandertreffen der beiden Klubs fand am 8. Dezember 1929 in der Serie A statt.

Das Derby erhält seine besondere Brisanz durch die Fan-Rivalität der beiden römischen Vereine. Dies hat auch historische und politische Gründe: Der Geburtsort der Roma liegt im politisch linken Arbeiterviertel Testaccio im Süden von Rom, während Lazio im politisch rechten, wohlhabenden Parioli im Norden Roms beheimatet ist.

Ausrüster und Sponsoren Bearbeiten

Ausrüster ist seit 2022 der japanische Sportartikelhersteller Mizuno, der Vertrag läuft bis 2027.[4]

1981 schloss Lazio Rom einen Werbevertrag mit Tonini, die ihren Schriftzug auf den Trikots platzierten. Es folgten Seleco (1982–1984), Castor (1984–1986), Cassa di Risparmio di Roma (1986–1991), Banco di Santo Spirito (1991–1992), Banca di Roma (1992–1996), Cirio (1996–2000), Del Monte Foods (1998–1999), Stream (1999–2000), Siemens (2000–2003), Indesit (2003–2004), Parmacotto (2003–2005), INA Assitalia (2005–2007), Edileuropa (2007–2008), Groupama/Region Latium (2008–2009), Edileuropa/Paideia (2009), Paideia (2014), Seleco (2017–2018), Marathonbet (2018–2019) und Binance (2021–2023).

Daten und Fakten Bearbeiten

Vereinserfolge Bearbeiten

 
Meistermannschaft der S.S. Lazio im Jahr 1974
National Titel Saison
Italienische Meisterschaft 2 1973/74, 1999/2000
Italienischer Pokal 7 1958, 1997/98, 1999/2000, 2003/04, 2008/09, 2012/13, 2018/19
Italienischer Supercup 5 1998, 2000, 2009, 2017, 2019
International Titel Saison
Europapokal der Pokalsieger 1 1998/99
UEFA Super Cup 1 1999
Coppa delle Alpi 1 1971

Erfolge der Jugendmannschaften Bearbeiten

Personal Bearbeiten

Aktueller Kader der Saison 2023/24 Bearbeiten

Nr. Nat. Name Geburtsdatum im Verein seit Vertrag bis
Torhüter
33 Italien  Luigi Sepe 8. Mai 1991 2023 2024
35 Griechenland  Christos Mandas 17. September 2001 2023 2028
59 Italien  Davide RenzettiU19 9. Juni 2006 2023 2026
94 Italien  Ivan Provedel 17. März 1994 2022 2027
Italien  Federico MagroU19 10. Januar 2005 2022
Abwehrspieler
03 Italien  Luca Pellegrini 7. März 1999 2023 2025
04 Spanien  Patric 17. April 1993 2015 2027
13 Italien  Alessio Romagnoli 12. Januar 1995 2022 2027
15 Italien  Nicoló Casale 14. Februar 1998 2022 2027
23 Albanien  Elseid Hysaj 2. Februar 1994 2021 2025
34 Spanien  Mario Gila 29. August 2000 2022 2027
46 Italien  Fabio RuggeriU19 13. Dezember 2004 2021 2026
77 Montenegro  Adam Marušić 17. Oktober 1992 2017 2025
Rumänien  Matteo DuțuU19 23. November 2005 2022
Mittelfeldspieler
05 Uruguay  Matías Vecino 24. August 1991 2022 2025
06 Japan  Daichi Kamada 5. August 1996 2023 2024
07 Brasilien  Felipe Anderson 15. April 1993 2021 2024
08 Frankreich  Mattéo Guendouzi 14. April 1999 2023 2024
10 Spanien  Luis Alberto 28. September 1992 2016 2027
20 Italien  Mattia Zaccagni 16. Juni 1995 2022 2025
28 Italien  André Anderson 23. September 1999 2018 2025
29 Italien  Manuel Lazzari 29. November 1993 2019 2027
32 Italien  Danilo Cataldi 6. August 1994 2013 2027
56 Italien  Luca NapolitanoU19 10. Januar 2004 2022
65 Italien  Nicolò Rovella 2. Februar 1994 2023 2025
68 Italien  Larsson CoulibalyU19 17. April 2003 2021 2025
Stürmer
09 Spanien  Pedro 28. Juli 1987 2021 2024
17 Italien  Ciro Immobile (C)  20. Februar 1990 2016 2026
18 Danemark  Gustav Isaksen 19. April 2001 2023 2028
19 Argentinien  Valentín Castellanos 3. Oktober 1998 2023 2028
22 Paraguay  Diego González 7. Januar 2003 2023 2025
70 Portugal  Saná Fernandes 10. März 2006 2023 2028
87 Italien  Cristiano Lombardi 19. August 1995 2014 2024
Stand: 11. April 2024[5]
U19 
auch im Kader der U19

Vereinsführung Bearbeiten

Trainerstab[6][7]
Funktion Name
Cheftrainer Igor Tudor
Management[8]
Funktion Name
Präsident Claudio Lotito
Chief Executive Officer Marco Moschini
Sportdirektor Angelo Mariano Fabiani

Ehemalige Spieler Bearbeiten

Spielerrekorde Bearbeiten

Stand: Saisonende 2022/23; Fettgedruckte Spieler sind noch aktiv. Angegeben sind alle Pflichtspiele und -tore.

Rekordspieler Bearbeiten

 
Ștefan Radu
Einsätze
Name Zeitraum Liga Pokal Europapokal Sonstige Gesamt
01 Rumänien  Ștefan Radu 2008–2023 349 25 49 4 427
02 Italien  Giuseppe Favalli 1992–2004 298 46 57 1 401
03 Italien  Giuseppe Wilson 1969–1979 324 58 12 - 394
04 Italien  Paolo Negro 1993–2005 246 47 63 2 376
05 Bosnien und Herzegowina  Senad Lulić 2011–2021 282 28 58 3 371
06 Italien  Aldo Puccinelli 1940–1943
1945–1955
339 3 - - 342
07 Serbien  Sergej Milinković-Savić 2015–2023 267 23 49 2 341
08 Italien  Luca Marchegiani 1993–2003 243 37 57 2 339
09 Italien  Vincenzo D’Amico 1972–1980
1981–1985
276 55 7 - 338
10 Italien  Argentinien  Cristian Ledesma 2006–2015 259 27 31 1 318

Rekordtorschützen Bearbeiten

 
Ciro Immobile
 
Silvio Piola
Tore
Name Zeitraum Liga Pokal Europapokal Sonstige Gesamt
01 Italien  Ciro Immobile 2016–0000 162 10 22 2 196
02 Italien  Silvio Piola 1934–1943 143 6 10 - 159
03 Italien  Giuseppe Signori 1992–1997 107 17 3 - 127
04 Italien  Giorgio Chinaglia 1969–1976 98 13 11 - 122
05 Italien  Bruno Giordano 1975–1985 86 18 4 - 108
06 Italien  Tommaso Rocchi 2004–2013 82 10 12 1 105
07 Italien  Aldo Puccinelli 1940–1943
1945–1955
77 1 - - 78
08 Italien  Fulvio Bernardini 1919–1926 73 - - - 73
09 Serbien  Sergej Milinković-Savić 2015–2023 57 5 7 - 69
10 Italien  Dante Filippi 1920–1928 65 - - - 65

Individuelle Erfolge (Auswahl) Bearbeiten

National Bearbeiten

Fußballer des Jahres/Guerin d’Oro (4)[9]

Trainer des Jahres (1)

Serie-A-Liga-Awards (4)

Spieler des Monats (4)

Trainer des Monats (1)

Goldener Schuh der UEFA (1)

Torschützenkönig Serie A (11)[10]

Torschützenkönig Italienischer Pokal (5)

Trainerhistorie Bearbeiten

 
Der bis heute erfolgreichste Trainer der Vereinsgeschichte von Lazio Rom, Sven-Göran Eriksson.
Cheftrainer
Amtszeit Name
1901–1902 Italien 1861  Frankreich  Bruto Seghettini
1902–1906 Italien 1861  Sante Ancherani
1906–1907 Italien 1861  Sante Ancherani
Italien 1861  Guido Baccani
1907–1908 Malta  Silvio Mizzi
Italien 1861  Guido Baccani
1908–1924 Italien 1861  Guido Baccani
1924–1926 Ungarn 1918  Dezső Kőszegi
1926–1927 Ungarn 1918  Jenő Ligeti
1927–1928 Osterreich  Franz Sedlacek
1928–1929 Technische Kommission
1929–1930 Italien 1861  Pietro Piselli
1930–1931 Ungarn 1918  Ferenc Molnár
1931–1932 Brasilien 1889  Amílcar Barbuy
1932–1934 Osterreich  Karl Stürmer
1934–1936 Osterreich  Walter Alt
1936–1939 Ungarn 1918  József Viola
1939 Italien 1861  Luigi Allemandi
Argentinien  Alfredo Di Franco
1939–1940 Ungarn 1940  Géza Kertész
1940–1941 Ungarn 1940  Ferenc Molnár
1941 Italien 1861  Dino Canestri
1941–1943 Osterreich  Alexander Popovich
1943–1944 Italien 1861  Dino Canestri
1944–1948 Osterreich  Anton Cargnelli
1948 Italien  Orlando Tognotti
1948–1951 Italien  Mario Sperone
1951–1953 Italien  Giuseppe Bigogno
1953 Italien  Alfredo Notti
1953–1954 Italien  Mario Sperone
1954 Italien  Federico Allasio
Cheftrainer
Amtszeit Name
1954–1955 England  George Raynor
Italien  Roberto Copernico
1955–1956 Italien  Luigi Ferrero
Italien  Roberto Copernico
1956 Italien  Luigi Ferrero
England  Jesse Carver
1956–1957 England  Jesse Carver
1957–1958 Serbien  Milovan Ćirić
1958 Italien  Alfredo Monza
Italien  Dino Canestri
1958–1960 Italien  Fulvio Bernardini
1960–1961 Argentinien  Italien  Enrique Flamini
1961 Argentinien  Italien  Enrique Flamini
England  Jesse Carver
1961–1962 Italien  Paolo Todeschini
1962 Italien  Alfonso Ricciardi
1962 Italien  Carlo Facchini
1962–1964 Argentinien  Juan Carlos Lorenzo
1964–1966 Italien  Umberto Mannocci
1966–1967 Italien  Maino Neri
1967–1968 Italien  Renato Gei
1968 Italien  Roberto Lovati
1968–1971 Argentinien  Juan Carlos Lorenzo
1971 Italien  Roberto Lovati
1971–1975 Italien  Tommaso Maestrelli
1975 Italien  Giulio Corsini
1975–1976 Italien  Tommaso Maestrelli
1976–1978 Brasilien 1968  Luís Vinício
1978–1980 Italien  Roberto Lovati
1980–1982 Italien  Ilario Castagner
1982–1983 Italien  Roberto Clagluna
Cheftrainer
Amtszeit Name
1983 Argentinien  Juan Carlos Morrone
1983–1984 Italien  Paolo Carosi
1984–1985 Argentinien  Juan Carlos Lorenzo
1985 Italien  Giancarlo Oddi
Italien  Roberto Lovati
1985–1986 Italien  Luigi Simoni
1986–1988 Italien  Eugenio Fascetti
1988–1990 Italien  Giuseppe Materazzi
1990–1994 Italien  Dino Zoff
1994–1997 Tschechien  Zdeněk Zeman
1997 Italien  Dino Zoff
1997–2001 Schweden  Sven-Göran Eriksson
2001 Italien  Dino Zoff
2001–2002 Italien  Alberto Zaccheroni
2002–2004 Italien  Roberto Mancini
2004 Italien  Domenico Caso
2004–2005 Italien  Giuseppe Papadopulo
2005–2009 Italien  Delio Rossi
2009–2010 Italien  Davide Ballardini
2010–2012 Italien  Edoardo Reja
2012–2013 Bosnien und Herzegowina  Schweiz  Vladimir Petković
2014 Italien  Edoardo Reja
2014–2016 Italien  Stefano Pioli
2016–2021 Italien  Simone Inzaghi
2021–2024 Italien  Maurizio Sarri
2024– Kroatien  Igor Tudor

Präsidentenhistorie Bearbeiten

 
Claudio Lotito
Präsidenten
Amtszeit Name
1901–1904 Italien 1861  Giuseppe Pedercini
1904–1922 Italien 1861  Fortunato Ballerini
1922–1923 Italien 1861  Enrico Giammei
1924–1925 Italien 1861  Giorgio Guglielmi
1925–1926 Italien 1861  Gerardo Branca
1926–1927 Italien 1861  Riccardo Barisonzo
1927–1929 Italien 1861  Nicolò Maraini
1929–1932 Italien 1861  Remo Zenobi
1932 Italien 1861  Alfredo Palmieri
1932–1933 Italien 1861  Remo Zenobi
1933–1936 Italien 1861  Eugenio Gualdi
1936–1938 Italien 1861  Erberto Vaselli
1938 Italien 1861  Olindo Bitetti
1938–1939 Italien 1861  Remo Zenobi
1939–1941 Italien 1861  Andrea Ercoli
1941–1944 Italien 1861  Giovanni Minotto
Präsidenten
Amtszeit Name
1944–1945 Italien 1861  Andrea Ercoli
1945 Italien 1861  Arnaldo Coni
1945–1948 Italien 1861  Andrea Ercoli
1948 Italien  Renato Bornigia
1948 Italien  Giuseppe Rivola
1948–1949 Italien  Giovanni Mazzitelli
1949–1953 Italien  Remo Zenobi
1953 Italien  Antonio Annunziata
1953–1956 Italien  Costantino Tessarolo
1956–1960 Italien  Leonardo Siliato
1960 Italien  Andrea Ercoli
1960–1961 Italien  Costantino Tessarolo
1961–1962 Italien  Massimo Giovannini
1962–1963 Italien  Ernesto Brivio
1963–1964 Italien  Angelo Miceli
1964–1965 Italien  Giorgio Vaccaro
Präsidenten
Amtszeit Name
1965 Italien  Gian Chiarion Casoni
1965–1980 Italien  Umberto Lenzini
1980–1981 Italien  Aldo Lenzini
1981–1983 Italien  Gian Chiarion Casoni
1983–1986 Italien  Giorgio Chinaglia
1986 Italien  Franco Chimenti
1986–1992 Italien  Gianmarco Calleri
1992–1994 Italien  Sergio Cragnotti
1994–1998 Italien  Dino Zoff
1998–2003 Italien  Sergio Cragnotti
2003–2004 Italien  Ugo Longo
2004– Italien  Claudio Lotito

Hockey Bearbeiten

Lazios Hockeymannschaft der Herren gewann in der Saison 2004/05 die italienische Meisterschaft auf dem Feld, sowie 1991, 1996, 2001 und 2006 den italienischen Pokal.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Lazio Rom – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten