Hexenverfolgung im Hochstift Eichstätt

Überblick über die Hexenverfolgung im Hochstift Eichstätt

Während der Hexenverfolgung im Hochstift Eichstätt wurden in der Zeit von 1532 bis 1723 mindestens 249 Menschen, darunter 219 Frauen (88 %) und 30 Männer (12 %), wegen des Verdachts auf sogenannte Hexerei angeklagt und verhaftet. 224 Menschen (197 Frauen, 27 Männer) davon wurden dort nachweislich in einem Hexenprozess zum Tode verurteilt und hingerichtet. Für die übrigen ist die Hinrichtung entweder bisher nicht sicher belegt (12 Fälle), sie starben während der Haft (4 Personen), wurden wieder freigelassen (8 Frauen) oder des Landes verwiesen (1 Frau). Die Hauptphase der Hexenverfolgung im Hochstift Eichstätt (80 % aller Opfer) war zwischen 1613 und 1630 und fiel in die Regierungszeit des Fürstbischofs Johann Christoph von Westerstetten. In diesen 18 Jahren sind mindestens 199 Verhaftungen und Prozesse und 176 Hinrichtungen von 150 Frauen und 26 Männern wegen Hexerei nachweisbar. Jedes Jahr wurden zwischen drei und 25 (1620) Todesurteile vollstreckt. Die letzte bisher bekannte Hinrichtung wegen Hexerei fand 1723 in Eichstätt statt.

Karte des Hochstifts Eichstätt mit den Exklaven Herrieden, Ornbau, Spalt, Pleinfeld und Abenberg
Hinrichtungen wegen Hexerei in Eichstätt 1532–1723

Verfolgungsphasen Bearbeiten

Die Hexenverfolgung im Hochstift Eichstätt lässt sich zeitlich in folgende Phasen einteilen.[1]

Frühphase vor 1562 Bearbeiten

Am Ende der Regierungszeit von Fürstbischof Gabriel von Eyb (1496–1535) wurden 1532 zwei und 1535 eine Frau als angebliche Hexen hingerichtet. 1551 wurde Margreth Auerhamerin (#L1) unter Fürstbischof Moritz von Hutten (1539–1552) wegen Verdacht auf Hexerei in Eichstätt der Prozess gemacht und, als sie nicht geständig war, auf Lebenszeit des Landes verwiesen.

Erste Phase 1562–1590 Bearbeiten

Die erste größere Phase der Verfolgung sogenannter Hexen fällt in die Regierungszeit von Fürstbischof Martin von Schaumberg (1560–1590) und zwar vor allem auf das Obere Stift und das Jahr 1590. Diese umfasst mindestens 24 Verhaftungen von Frauen, von denen 23 nachweislich hingerichtet – 19 allein im Jahr 1590 – und eine wieder freigelassen wurden.

Zweite Phase 1603–1612 Bearbeiten

Während der Regierungszeit von Fürstbischof Johann Konrad von Gemmingen (1595–1612) wurden mindestens 20 Frauen im Unteren Stift wegen Hexerei zum Tode verurteilt und justifiziert. Da das Eichstätter Urfehdebuch mit dem Jahr 1603 beginnt und bei den ersten 15 Hexenhinrichtungen keine Jahreszahl angegeben ist, wird hierfür dieses Jahr angenommen. Vier weitere Urteilsvollstreckungen können sicher auf 1603 datiert werden. Der Fall der Agnes Hoffmännin aus Ornbau, die wie ihre Mutter als „unholdes Weib“ verschrien war, zeigt, dass Bischof Johann Konrad kurz vor seinem Tod dem Verfolgungsdruck aus der Bevölkerung standhielt und ein gemäßigteres Vorgehen bevorzugte, indem sie nicht verhaftet, sondern des Landes verwiesen wurde.

Dritte Phase 1613–1630 Bearbeiten

 
Hinrichtungen wegen Hexerei in Eichstätt in der Hauptphase der Verfolgung 1613–1630

Mit dem Amtsantritt von Fürstbischof Johann Christoph von Westerstetten Ende 1612, in dessen vorheriger Regierungszeit als Fürstpropst in Ellwangen bereits zahlreiche Hinrichtungen vermeintlicher Hexen stattgefunden hatten, begann die dritte und mit Abstand größte Phase der Hexenverfolgung im Hochstift Eichstätt, in der es zunehmend auch zu Verhaftungen und Hinrichtungen von Männern kam. 80 % aller Opfer wurden in der Amtszeit von Westerstetten verfolgt. Nach der Hinrichtung einer einzelnen Frau 1613 fanden von 1616 bis 1630 jedes Jahr zwischen drei und 25 Hinrichtungen statt. Spätestens 1617 wurde in Herrieden sogar ein eigenes Hexengefängnis eingerichtet.[2] Insgesamt wurden in diesen 18 Jahren mindestens 199 Menschen wegen Hexerei angeklagt. Das sind durchschnittlich 11 Anklagen pro Jahr. Mindestens 176 Prozesse (88 %) endeten mit einem vollstreckten Todesurteil (150 Frauen und 26 Männer). Bei 10 Frauen und 2 Männern ist die Hinrichtung bisher nicht sicher nachgewiesen, drei Frauen und ein Mann starben während ihrer Inhaftierung. Sieben Frauen wurden aus der Haft wieder entlassen, zum Teil aber erst nach über zwei Jahren.

Ende Bearbeiten

Die massive Hexenverfolgung in Eichstätt endete abrupt Ende Juli 1630, als sich der Kurfürstentag in Regensburg am Rande auch mit der Verfolgungspraxis in Bamberg beschäftigte und sowohl Kaiser Ferdinand II. als auch der bayerische Kurfürst Maximilian I., bisher ein Befürworter der Hexenverfolgung, auf ein Verbot der Hexenverfolgung in Franken hinwirkten.[3] Dem Kurfürstentag vorausgegangen waren zahlreiche Proteste von Verfolgungsopfern und deren Familien sowie Hinrichtungen unter Missachtung der den Delinquenten zuvor durch den Reichshofrat ausgestellten Schutzbriefe, beispielsweise der Dorothea Flock in Bamberg. Mit Mandat vom 12. Juni 1631 stellte der Reichshofrat fest, dass die Bamberger Hexenprozesse gegen das geltende geistliche und weltliche Recht verstoßen hätten.[4] Denn nach der Constitutio Criminalis Carolina von 1532 war zunächst zu prüfen, ob überhaupt ein Verbrechen vorlag, bevor ein bestimmter Tatverdächtiger zu seiner möglichen Täterschaft – auch unter Folter – befragt werden durfte. Da aber bei Hexereidelikten vor allem der Teufelspakt als zentraler Tatvorwurf kaum jemals durch äußere Beweise (Corpora Delicti) nachgewiesen werden konnte, war damit der peinlichen Befragung die verfahrensrechtliche Grundlage entzogen. Außerdem verbot der Reichshofrat die Gütereinziehung und nahm damit großen Prozesswellen auch die finanzielle Grundlage. Schließlich sah selbst der Canon episcopi etwa nächtliche Hexenflüge nicht als real, sondern als Trugbilder und Wahnvorstellungen an, die lediglich mit Kirchenbußen, nicht aber mit Kriminalstrafen belegt werden konnten, was auch der kirchenrechtlichen Legitimation der Hexenprozesse widersprach.[5]

1631 verließ Westerstetten seinen Regierungssitz Eichstätt und ging nach Ingolstadt, wo er bis zu seinem Lebensende 1637 blieb.[6]

Letzte Hinrichtungen nach 1700 Bearbeiten

Rund 75 Jahre nach dem Ende der 3. Phase wurde 1705 ein fünfzehnjähriger Junge namens Balthasar Gorck als Hexer hingerichtet. Der letzte bisher bekannte Fall in Eichstätt ist die Hinrichtung des 22-jährigen Bettelmädchens Walburga Rung am 22. November 1723. Allerdings sind diese Fälle untypisch im Sinne der Hexenverfolgung bis 1630.

Vergleich zu anderen Orten Bearbeiten

Aufgrund der vor allem im Verhältnis zur Größe der Stadt hohen Opferzahl gehört Eichstätt nach Würzburg, Bamberg und Fulda zu den Zentren der Hexenverfolgung im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Dies fällt umso mehr auf, als im benachbarten Ingolstadt, das damals zum Herzogtum Bayern gehörte und über eine Universität mit juristischer Fakultät verfügte, nur 11 Hinrichtungen wegen Hexerei stattfanden. Dies zeigt, dass sich in Ingolstadt die Gegner der Hexenverfolgung durchsetzen konnten, in Eichstätt aber nicht.

Haftbedingungen Bearbeiten

In Eichstätt gab es im Gegensatz zu vielen anderen Städten keinen sogenannten Hexenturm. Vermutlich wurden die verdächtigen Personen im Rathaus inhaftiert, wo es wahrscheinlich nur fünf Haftzellen gab, so dass nicht mehr als fünf Personen gleichzeitig inhaftiert werden konnten.[7]

Von 82 Hingerichteten (70 Frauen und 12 Männer) ist ihre Haftdauer bekannt. Sie reicht von 15 bis 2741 Tagen (etwa 7,5 Jahre), wobei noch zwei weitere auffällig lange Haftzeiten mit 884 (zwei Jahre und fünf Monate) und 406 Tagen (ein Jahr und ein Monat) auftreten. Die meisten Haftzeiten (92 %) liegen unter fünf Monaten. Die Hälfte der Verurteilten war höchstens 50 Tage in Haft, bei einem Viertel war die Haftzeit nicht länger als 33 Tage. Im Verlauf der Verfolgung scheint es einen Trend zu kürzeren Haftzeiten zu geben.[8]

Eine Ausnahme stellt der Fall des Dompfarrers Johann Reichard dar, der am 6. September 1624 im Alter von ca. 51 Jahren wegen Hexerei-Verdachts verhaftet wurde und, obwohl er kein Geständnis ablegte, bis zu seinem Tod am 20. November 1644 zwanzig Jahre lang inhaftiert blieb.[9]

Verhör Bearbeiten

In Eichstätt wurde für die Hexenprozesse eine eigene Malefizkommission eingerichtet, die mit weltlichen Juristen besetzt war. Als Eichstätter Hexenkommissare sind in den 1620er Jahren der Jurist Dr. Schwarzkonz und der fürstlich-bayrische Rat von Haus aus Dr. Wolfgang Kolb nachweisbar, außerdem der von Kurfürst Maximilian als Rat von Haus aus bestallte Hans Martin Staphylo von Nottenstein.[10] Im Verhörprotokoll von Kunigunde Sterzl werden 1620 als Hexenkommissare genannt: D. Leythin, M. Haasen, M. Hanns.[11]

Ab 1617 wurden die Verhöre in Eichstätt weitgehend standardisiert durch die Einführung eines speziellen Fragenkatalogs (Interrogatoria) für Hexenprozesse, der sich auf die Carolina von 1532 bezieht.[12] Der erste Teil umfasst die Fragen 1 bis 24, die vor dem Verlesen der Anklage gestellt werden sollten. Sie betreffen das persönliche und private Umfeld der Angeklagten und ihrer Familie. Der zweite Teil mit den Fragen 25 bis 79 bezieht sich auf die Straftatbestände der Hexerei, wie Teufelsbuhlschaft, Teufelspakt und Teufelstaufe, Hexenflug, Hexentanz, Gottesverleugnung, Gotteslästerung, Schadenzauberei gegen Mensch und Vieh, Wettermachen, Verführung anderer zur Hexerei, Haus- und Kellerfahrten, tote Kinder ausgraben, Gestaltveränderung. Der dritte Teil mit den Fragen 80 bis 84 war für den Fall vorgesehen, dass die Angeklagten ein zum Beispiel während der Folter gegebenes Geständnis später widerrufen haben.

Die Fragen des zweiten Teils wurden zunächst in der gütlichen Befragung gestellt. Wenn auf diese Weise noch kein Geständnis erreicht werden konnte, so wurde die Befragung in der Folterkammer zuerst durch Zeigen der Folterwerkzeuge (Territion) und schließlich unter deren Anwendung in Form der peinlichen Befragung fortgesetzt. In Eichstätt wurden mindestens folgende Foltermethoden angewendet: 1. „Leer Aufziehen“ oder mit Gewichten, 2. „Auf den Stock setzen“, vermutlich ein Folterstuhl mit Daumenschrauben, 3. Auspeitschen mit der Rute. Vor der ersten peinlichen Befragung wurde die angeklagte Person entkleidet und ihr Körper auf verdächtige Hexenmale untersucht und diese gegebenenfalls bestochen. Dies und die Foltermaßnahmen wurden vom Scharfrichter und/oder seinem Gehilfen im Beisein der Hexenkommissare durchgeführt. Der Scharfrichter in Eichstätt war 1620 Matthias Hörmann, genannt Meister Mathes.[13]

Die Verhöre erstreckten sich über Tage und Wochen und dienten nicht nur dazu, Geständnisse für die genannten Straftatbestände zu erreichen, sondern auch um möglichst viele Namen weiterer Komplizinnen und Komplizen zu bekommen. Für eine Verhaftung wegen des Verdachts auf Hexerei genügten bereits wenige Denunziationen.

Ort und Art der Hinrichtungen Bearbeiten

 
Hochgericht auf dem Galgenberg oberhalb von Eichstätt 1627.
 
Stele für die Opfer der Hexenverfolgung in Eichstätt an der Hinrichtungsstätte auf dem Hochgericht am ehemaligen Galgenberg.

Für die Urteilsverkündung und -vollstreckung wurde ein Gerichtstag anberaumt, meist ein Samstag oder Freitag, jedoch niemals ein Sonntag.[14] An diesem Tag versammelten sich morgens um 8 Uhr alle Mitglieder des inneren und äußeren Rats der Stadt Eichstätt im Rathaus, wo die Urgicht der Verurteilten und das vom fürstlichen Hofrat verfasste Urteil vom Blutrichter verlesen wurde, der jedes Ratsmitglied befragte, ob er diesem Urteil zustimme.[15] Anschließend wurde die Versammlung öffentlich, und die Angeklagten wurden herein geführt. Nachdem diese vorgestellt und ihre Urgicht verlesen war, wurde ihnen das Urteil verkündet und für jeden ein Stab in drei Teile zerbrochen und auf den Boden geworfen. Anschließend wurden die Verurteilten mit dem Wagen des Scharfrichters zum Richtplatz gebracht, wobei der Blutrichter begleitet von berittenen Stadtknechten vorausritt. Der Weg führte durch das Buchtaltor und am Haus des Scharfrichters vorbei (heute Neuer Weg) zum Galgenberg hinauf. Aus den Jahren 1614 bis 1618 sind bei mindestens acht Frauen als strafverschärfende Maßnahmen die Verwendung von glühenden Zangen beim Buchtaltor dokumentiert (Anna Demerling #52, Apollonia Hartliebin #53, Anna Spetin #58, Ottilia Mayrin #59, Anna Fackelmayrin #60, Anna Schilherin #61, Barbara Khayerin #62, Barbara Haubnerin #69).[16] Die Hinrichtung selbst war ebenfalls öffentlich und fand beim Hochgericht auf dem Galgenberg statt, vermutlich dort, wo 2001 eine Gedenkstele für die Opfer der Hexenverfolgung aufgestellt worden ist. Vor der Exekution erhielten die Verurteilten Gelegenheit zu einer letzten Beichte.

Das Todesurteil lautete in allen Fällen auf „Tod durch Feuer“, wobei die meisten Verurteilten zuvor mit dem Schwert enthauptet und anschließend verbrannt wurden.[17] Ab dem 23. November 1619 wurde hierfür dasselbe Todesurteil immer wieder verwendet.[18] Von sechs Frauen aus der Zeit von 1603 bis 1618 (Margaretha Beckin #46, Ursula Schmelzerin #47, Apollonia Oswaldin #48, Elisabeth Scheuchin #49, Magdalena Bruckmairin #50, Kunigunde Bonschabin #70) ist bekannt, dass sie stranguliert und dann verbrannt wurden.[19] Ob es Verbrennungen bei lebendigem Leib in Eichstätt gab, ist nicht sicher nachweisbar, aber am Anfang der Verfolgung 1585 und 1590 und auch bei mindestens zwei späteren Hinrichtungen (Magdalena Vischerin #42 und Anna Schuesterin #57) nicht auszuschließen. Die Hingerichteten erhielten kein christliches Begräbnis, und ihr Tod wurde auch nicht im Kirchenbuch eingetragen.[20]

In den Jahren 1620 gab es neun, 1624 und 1627 sogar zehn Gerichtstage, an denen Todesurteile wegen Hexerei vollstreckt wurden. An einem Gerichtstag wurden oft mehrere Menschen nacheinander „vom Leben zum Tod gebracht“. In der Hauptphase der Verfolgung von 1617 bis 1630, für die die Hinrichtungstage am besten bekannt sind, gab es höchstens fünf Hinrichtungen an einem Tag mit Ausnahme des 18. Oktober 1617 mit sieben Exekutionen. Oft waren es vier oder drei (an elf Tagen jeweils), meist zwei (an 22 Tagen) und am häufigsten eine Hinrichtung (an 34 Tagen).[21]

Soziale Herkunft der Verhafteten Bearbeiten

Hinweise auf die soziale Herkunft der Verfolgten gibt es nach bisherigem Forschungsstand erst ab 1603. Demnach stammen die Frauen zu Beginn der Verfolgung überwiegend aus der ländlichen Unterschicht. Ab der Hauptphase der Verfolgung sind zunehmend auch Frauen und Männer aus der bürgerlichen Mittelschicht der Stadt Eichstätt betroffen. Aber auch zahlreiche Mitglieder der Eichstätter Oberschicht werden Opfer der Verfolgung. Darunter Maria Richlin, geb. Bonschab (#115), die Frau des fürstbischöflichen Hofrats und Vizekanzlers Dr. Bartholomäus Richel, deren 36-jähriger Bruder und Bürgermeister Lorenz Bonschab (#193) mit seiner Frau Ursula Bonschabin geb. Möringer (#183), deren Vater Ratsherr und Wirt Kaspar Möringer (#U6) und Mutter Eva Susanna Möringerin (#88), Maria Martha Mittnerin, alias Doctor Mittnerin (#92), die Ehefrau des fürstbischöflichen Hofrats Dr. jur. Michael Mittner, Sabina Eckardin (#136), Ehefrau des Domkapitel Obleiers Valentin Eggharter, Dompfarrer Johann Reichard (#H4) etc.

Oft sind innerhalb einer Familie mehrere Opfer zu beklagen. Ein Beispiel hierfür ist Leonhard Guettmann, Wirt und Richter in Pietenfeld, dessen Witwe Anna Schilherin (#61) und zwei ihrer Söhne Andreas (#71) und Georg Guettmann (#72) innerhalb weniger Wochen hingerichtet wurden. Ein anderes Beispiel ist der 1618 verurteilte Paulus Danner (#76), Ratsherr und Wirt in Eichstätt, dessen Tochter zuvor in Ellwangen[22] und dessen Enkelin Anna Maria Schneiderin (#118) nach ihm in Eichstätt hingerichtet wurden. Ein drittes Beispiel ist der Ratsherr und Weinschenk Jakob Räbl (#171), der selbst, sowie seine Frau Barbara Räblin, alias Schweizer-Casparin (#85) und die Frau seines Bruders Kunigunde Räblin (#142) verurteilt werden.

Insgesamt sind unter den Opfern sechs Ratsherren, zehn Bürgermeister und fünf Kastner bzw. deren Ehefrauen, sowie zahlreiche Frauen, deren Männer als Handwerker für den fürstbischöflichen Hof tätig waren. Die häufigsten bürgerlichen Berufe der wegen Hexerei Verhafteten bzw. deren Ehemänner sind Bierbrauer (14), Bäcker (11), Metzger (8), Gastwirt (7), Krämer (5), Hebamme (4), Koch (4), Bauer (3) und Schuster (3).[23]

Alter der Verhafteten Bearbeiten

Von 87 Personen (70 Frauen, 17 Männer) ist das Alter zum Zeitpunkt der Haftung bekannt, weil es in den erhaltenen Prozessakten steht. Allerdings sind diese Angaben mit einer erheblichen Unsicherheit behaftet, da vor allem bei den Älteren aber auch bei Jüngeren meist nur ein ungefähres Alter genannt ist, vermutlich weil die Angeklagten ihr Alter selbst nicht aufs Jahr genau kannten. Die Altersverteilung ist fast symmetrisch um einen Mittelwert von 49 Jahren, wobei auffällt, dass die Altersgruppe der 40- bis 45-jährigen nur schwach vertreten ist. Die Hälfte der Personen waren bei ihrer Verhaftung jünger als 50 und 75 % höchstens 60 Jahre alt. Die Spanne reicht von 12 bis 77 Jahre.[24]

Liste der wegen Hexerei Verhafteten Bearbeiten

Die nachfolgende Liste enthält 249 Personen, die wegen Hexerei im Hochstift Eichstätt in der Zeit von 1532 bis 1723 verhaftet worden sind. Die tatsächliche Zahl dürfte höher liegen, schätzungsweise bis zu 10 % darüber. Die meisten der genannten Personen sind nachweislich verurteilt und hingerichtet worden (in der Liste nach Hinrichtungsdatum chronologisch nummeriert). Bei einigen Personen ist die Hinrichtung bisher nicht sicher belegt und deshalb unsicher (in der Liste nach Verhaftungsdatum chronologisch mit U nummeriert). Außerdem sind die Personen gelistet, die während der Haft gestorben sind (in der Liste nach Verhaftungs- bzw. Sterbedatum chronologisch mit H nummeriert), sowie die wenigen, die wieder freigelassen worden sind (in der Liste nach Verhaftungsdatum chronologisch mit F nummeriert) und eine Frau, die des Landes verwiesen wurde (mit L nummeriert).

Nicht gelistet sind Personen, die wegen Zauberei verhaftet worden sind, weil dieser Tatbestand in Eichstätt grundsätzlich anders behandelt wurde. Hierzu sind bisher folgende Fälle bekannt:[25]

  • Margreth Hensthaub, Ehefrau des Bauers Hans Hensthaub von Mischelbach bei Pleinfeld, 1497 zusammen mit zwei Töchtern wegen Zaubereiverdacht in Sandsee verhaftet. Die Mutter und eine Tochter wurden im selben Jahr hingerichtet, während die andere Tochter namens Margreth aus der Haft entlassen wurde.
  • Eine Zauberin unbekannten Namens und Wohnorts wurde 1535 in Eichstätt „zu Pulver verbrannt“.
  • Lorenz Hörlein, alias der Hagenberger von Winterzhofen bei Berching, 1613 wegen Zauberei mit den Schwert hingerichtet und verbrannt.

Ebenfalls nicht enthalten ist der Fall der Anna Käserin, die zwar in Eichstätt denunziert, aber daraufhin an ihrem späteren Wohnort in Neuburg an der Donau 1629 verhaftet und hingerichtet wurde.

Übersicht aller Verhafteten nach Gruppe und Geschlecht[26]
Gruppe Frauen Männer Gesamt
1. Hingerichtete (#1-222) 197 27 224
2. Hinrichtung unsicher (#U0a-U9) 10 2 12
3. In Haft Gestorbene (#H1-H4) 3 1 4
4. Freigelassene (#F1-F6) 8 0 8
5. Des Landes Verwiesene (#L1) 1 0 1
Insgesamt 219 30 249

Hinweis: Die nachfolgende Liste der wegen Hexerei Verhafteten ist chronologisch sortiert, kann aber beliebig umsortiert werden: Durch Anklicken eines Spaltenkopfes wird die Liste nach dieser Spalte sortiert, zweimaliges Anklicken kehrt die Sortierung um. Durch das Anklicken zweier Spalten hintereinander lässt sich jede gewünschte Sortier-Kombination erzielen.

Liste der wegen Hexerei Verhafteten[27][28]
# Nachname Vorname Alias    Alter
(Jahre)
Ort Verhaftung
(Datum)
Hinrichtung
(Datum)
Hafttod
(Datum)
Freilassung
(Datum)
Haft
(Tage)
0a Bißwangerin Elisabeth       Stirn 22. Mai 1532 29. Aug. 1532     99
0b Schandin Margaretha       Stirn 22. Mai 1532 29. Aug. 1532     99
0c Kop Bärbel       Wernfels 29. Apr. 1535 25. Juni 1535     57
L1 Auerhamerin Margreth       Allmannsdorf 6. Feb. 1551     6. Juni 1551 Landesverweis 120
0d Hagerin Margaretha Khernin     Spalt 27. Feb. 1562 27. Juni 1562     120
1 Finckhin Margaretha       Güsseldorf ? 23. Juli 1575      
2 Maulin Anna       Güsseldorf ? 23. Juli 1575      
3 Hackner Apollonia       Dollnstein 16. Juli 1589 20. Okt. 1589     96
4 Fischer Apollonia       Dollnstein 26. Dez. 1589 1590      
5 Peuer Elisabeth       Dollnstein 26. Dez. 1589 1590      
6 Mürling Apollonia       Dollnstein 26. Dez. 1589 1590      
7 Paumgarten Elisabeth       Dollnstein 26. Dez. 1589 1590      
21 Klingenschmiedin         Abenberg ? 28. Mai 1590      
22 Heüglin Elsbet       Abenberg ? 28. Mai 1590      
23 NN         Abenberg ? 28. Mai 1590      
24 NN         Abenberg ? 28. Mai 1590      
25 NN         Abenberg ? 28. Mai 1590      
26 NN         Abenberg ? 28. Mai 1590      
26a NN         Abenberg ? 13. Juli 1590      
26b NN         Abenberg ? 13. Juli 1590      
26c NN         Abenberg ? 13. Juli 1590      
26d NN         Abenberg ? 13. Juli 1590      
26e NN         Abenberg ? 13. Juli 1590      
27 Christin Margaretha       Herrieden ? 1590      
28 Schmiedtin Anna       Herrieden ? 1590      
29 Scharpfin Barbara       Herrieden ? 1590      
30 Freiin Ursula       Herrieden ? 1590      
F1a Schmelz Anna       Arberg ?     1590?  
31 Heylingmayrin Margaretha die Schäferin     Landershofen ? 1603      
32 Maylin Ursula       Eichstätt ? 1603      
33 Kraftmayrin Margaretha die Häsin       ? 1603      
34 Hörlein Maria Schwaben Maria       ? 1603      
35 Luzin Dorothea Haubendurl     Eitensheim ? 1603      
36 Schrötlin Anna Krombaltlin       ? 1603      
37 Peurin Barbara Pfudin     Eichstätt ? 1603      
38 Daumin Margaretha Großmaul oder Zezel     Landershofen ? 1603      
39 Voglin Barbara Stelzenbärbel     Eichstätt ? 1603      
40 Wagnerin Walburga         ? 1603      
41 Schlenkerruckin Walburga       Dollnstein ? 1603      
42 Vischerin Magdalena         ? 1603      
43 Peurlin Magdalena Seymadel       ? 1603      
44 Hillerin Katharina       Enkering ? 1603      
45 Obermairin Margaretha Heinzgrette     Enkering ? 1603      
49 Scheuchin Elisabeth die Brodt-Els     Eichstätt 7. Apr. 1603 19. Mai 1603     42
46 Beckin Margaretha Kronengrete     Eichstätt ? 19. Mai 1603      
47 Schmelzerin Ursula Gröerlein-Ursel     Eichstätt ? 19. Mai 1603      
48 Oswaldin Apollonia die Alt Zierl-Apel     Eichstätt ? 19. Mai 1603      
50 Bruckmairin Magdalena Bruckhmair-Madel     Eichstätt ? 1606      
51 Kolbenhoferin Katharina       Pfahldorf ? 1613      
52 Demertin Anna Nasenschneiderin     Ornbau ? 1616      
53 Hartliebin Apollonia       Arberg ? 1616      
U0a Peter Ulrichs Weib   Pelzweberin     Ornbau 22. Feb. 1616        
53a Veitin Apollonia       Ornbau 17. Okt. 1616 2. Dez. 1616     46
53b Magin Christina       Ornbau 1. Dez. 1616 1617      
U0b Schmiedin Barbara Alte Schmiedin     Ornbau 1. Dez. 1616        
F1b Barbara Schmiedins Tochter         Ornbau 1. Dez. 1616     ?  
54 Heimbscherin Anna     18 Langensallach 3. Feb. 1617 18. Okt. 1617     257
U0c Hans Hübners Weib   Hübnerschneiderin     Ornbau 27. Feb. 1617        
58 Spetin Anna Fischer Anna     Pietenfeld an der Leithen 5. Juli 1617 18. Okt. 1617     105
55 Scheurin Anna       Landershofen 17. Juli 1617 18. Okt. 1617     93
56 Lehenbäurin Anna Schäubäurin die Elter     Landershofen 25. Juli 1617 18. Okt. 1617     85
64 Lehenbäurin Anna       Landershofen 26. Juli 1617 20. Dez. 1617     147
57 Schuesterin Anna Brendlin die Lang   49 Wasserzell 10. Aug. 1617 18. Okt. 1617     69
59 Mayrin Ottilia       Eichstätt Aug. 1617 18. Okt. 1617     64
61 Schilherin Anna die Alte Wirtin     Pietenfeld 22. Aug. 1617 20. Dez. 1617     120
60 Fackelmayrin Anna Heckenwirtin     Landershofen ? 18. Okt. 1617      
63 Bonschabin Anna Ruesbäuerin     Pietenfeld 19. Okt. 1617 20. Dez. 1617     62
F2 Windeisin Maria Magdalena die Alt Schmidin von Leibelbach   70 Leibelbach 24. Nov. 1617     31. Okt. 1619 706
65 Stroblin Katharina     62 Schernfeld 24. Nov. 1617 26. Jan. 1618     63
68 Weberin Walburga Seng Wappel   60 Pietenfeld 12. Dez. 1617 26. Jan. 1618     45
71 Guettmann Andreas     28 Pietenfeld 12. Dez. 1617 16. Feb. 1618     66
72 Guettmann Georg der Schredler   22 Pietenfeld 12. Dez. 1617 16. Feb. 1618     66
62 Khayerin Barbara Fritzin     Pietenfeld ? 20. Dez. 1617      
64a Alte Wirtin von Großenried         Herrieden ? 1617      
64b NN         Herrieden ? 1617      
64c Alte Becken Bärbel         Herrieden ? 1617      
66 Friederichin Barbara Ruoser   50 Eichstätt 21. Dez. 1617 26. Jan. 1618     36
69 Haubnerin Barbara die Stuetterin   55 Adelschlag 18. Jan. 1618 16. Feb. 1618     29
70 Bonschabin Kunigunde Crispinusin   70 Eichstätt 18. Jan. 1618 16. Feb. 1618     29
U2 Hardinger Anna Josam Anna   64 Jettingen 19. Jan. 1618 ?      
75 Beckin Anna die Sebastian Beckin   45 Eichstätt 23. Jan. 1618 5. Apr. 1618     72
67 Härtlin Barbara Bidenbärbel       ? 26. Jan. 1618      
F5 Riedlin Anna Sauschneiderin   64 Adelschlag 21. März 1618     29. Jan. 1621 1045
F3 Langin Margaretha     47 Eichstätt 22. März 1618     22. Juli 1620 853
80 Geigerin Margaretha die Hofwagnerin   35 Eichstätt 23. März 1618 30. Juni 1618     99
76 Danner Paulus     70 Eichstätt 27. März 1618 30. Juni 1618     95
73 Khayer Michael       Pietenfeld ? 5. Apr. 1618      
74 Obermayrin Judith Sailerin     Eichstätt ? 5. Apr. 1618      
83 Pronner Kunigunde     60 Berching 2. Mai 1618 15. Sep. 1618     136
U1 Mayerin Maria     29 Eichstätt 21. Juni 1618 ?      
77 Wagner Hans Spitlhänsl     Eichstätt ? 30. Juni 1618      
78 Ardigin Anna Josen-Anna     Eichstätt ? 30. Juni 1618      
79 Schallerin Maria       Wasserzell ? 30. Juni 1618      
82 Bülerin Anna Widmännin     Eichstätt 1. Aug. 1618 15. Sep. 1618     45
87 Hirschin Barbara die Baderfazlin   64   4. Sep. 1618 15. März 1619     192
85 Räblin Barbara die Schweizer-Casparin   53 Eichstätt 5. Sep. 1618 15. März 1619     191
81 Lang Valentin der Ungar   36 Eichstätt ? 15. Sep. 1618      
84 Widmännin Anna Heybeckhen   75 Berching ? 15. Sep. 1618      
88 Möringerin Eva Susanna     39 Eichstätt 14. Feb. 1619 15. März 1619     29
86 Adelmännin Barbara     62 Eichstätt ? 15. März 1619      
F2a Spindlerin Anna       Arberg       vor 1620  
93 Ehrenfridin Barbara     60 Eichstätt 16. Nov. 1619 15. Feb. 1620     91
89 Romin Anna Lange Präuin     Eichstätt ? 23. Nov. 1619      
90 Rehelin Maria       Eichstätt ? 23. Nov. 1619      
91 Metzgerin Apollonia       Eichstätt ? 23. Nov. 1619      
92 Mittnerin Maria Martha Doctor Mittnerin     Eichstätt ? 23. Nov. 1619      
U2a Puckelin Katharina       Ornbau 1619 ?      
97 Apothekerin Barbara Hofmetzgerin   45 Eichstätt 3. Feb. 1620 21. März 1620     47
94 Silbereisin Barbara Kandler-Bartlin   77 Eichstätt ? 15. Feb. 1620      
95 Mayrin Afra       Eichstätt ? 15. Feb. 1620      
98 Öttin Elisabeth die große Beckin     Eichstätt 13. März 1620 10. Apr. 1620     28
96 Hülerin Elisabeth die Leurin       ? 21. März 1620      
99 Bonschabin Barbara die Grezlgeörgin       ? 10. Apr. 1620      
104 Hohenschildin Eva die Koch Eva   36 Eichstätt 28. Apr. 1620 18. Juli 1620     81
105 Sterzlin Kunigunde Nonn   76 Eichstätt 8. Mai 1620 18. Juli 1620     71
100 Romin Barbara Alte Bonschabin     Eichstätt ? 15. Mai 1620      
101 Rayerin Anna     55 Eichstätt ? 15. Mai 1620      
108 Wunderin Anna Brigl Cramerin   33 Eichstätt 9. Juli 1620 22. Aug. 1620     44
F4 Glaskopfin Katharina Boyin     Eichstätt ?     18. Juli 1620  
102 Schneckin Helena     67   ? 18. Juli 1620      
103 Freyin Barbara       Eichstätt ? 18. Juli 1620      
109 Hönigin Barbara Forstmeisterin     Eichstätt 17. Aug. 1620 10. Okt. 1620     54
106 Bauer Hans       Eichstätt ? 22. Aug. 1620      
107 Richterin Elisabeth       Eichstätt ? 22. Aug. 1620      
110 Richterin Walburga       Eichstätt ? 10. Okt. 1620      
111 Steinlin Ursula Gronlin     Eichstätt ? 10. Okt. 1620      
112 Hellamayrin Anna Gärtner Anna     Eichstätt ? 10. Okt. 1620      
113 Walchin Walburga Strickerwastlin     Eichstätt ? 27. Nov. 1620      
114 Waiglin Katharina Leber Cätherlein   60 Eichstätt ? 27. Nov. 1620      
115 Richlin Maria       Eichstätt ? 19. Dez. 1620      
116 Wildin Walburga       Eichstätt ? 19. Dez. 1620      
117 Hänlin Maria Kirschnerin     Eichstätt ? 19. Dez. 1620      
199 Reuterin Barbara Reuter Enderlin   46   11. Jan. 1621 14. Juli 1628     2741
H1 Ramerin Anna     50 Eichstätt 16. Jan. 1621   25. Jan. 1621    
118 Schneiderin Anna Maria des Danner Paulusen Enickhle       ? 20. Feb. 1621      
119 Rotherin Benigna die Hasen Enderlin     Eichstätt ? 20. Feb. 1621      
121 Wolgschaffin Maria     66 Ehingen 4. März 1621 2. Apr. 1621     29
120 Hänin Walburga       Eichstätt ? 2. Apr. 1621      
U3 Oswald Barbara Erla Hännsin   59 Eichstätt 10. Mai 1621 ?      
U4 Weissin Katharina     30 Eichstätt 12. Jan. 1622 ?      
122 Knabin Walburga die schöne Gürtlerin   37 Eichstätt ? 19. Feb. 1622      
123 Halbmayrin Elisabeth       Eichstätt ? 23. Apr. 1622      
124 Priesterin Anna die Eschenbacherin     Eichstätt ? 20. Juni 1622      
125 Adelmann Kaspar     66 Eichstätt ? 30. Juli 1622      
F6 Grollin Barbara     65 Adelschlag 22. Aug. 1622     12. Okt. 1622 51
126 Schiesslin Anna         ? 29. Aug. 1622      
127 Amerschein Walburga die Schottnerin     Eichstätt ? 12. Nov. 1622      
128 Mosin Maria       Eichstätt ? 17. Dez. 1622      
129 Prändlin Margaretha       Eichstätt ? 18. Feb. 1623      
130 Deuscherin Walburga       Eichstätt ? 18. Feb. 1623      
131 Obermüllerin Margaretha       Eichstätt ? 8. Apr. 1623      
133 Nueberin Apollonia Stuberin   32 Eichstätt 10. Mai 1623 23. Juni 1623     44
132 Kaltenschneein Veronica Pumpernicklin     Eichstätt ? 13. Mai 1623      
134 Porzinin Maria Welsch Peterin   37 Eichstätt ? 23. Juni 1623      
135 Knezlin Katharina     45 Eichstätt 5. Juli 1623 21. Aug. 1623     47
136 Eckardin Sabina       Eichstätt 12. Juli 1623 9. Sep. 1623     59
137 Kraisingerin Magdalena Mittermüllerin   50 Beilngries ? 9. Sep. 1623      
138 Daschnerin Margaretha     17 Plankstetten ? 9. Sep. 1623      
139 Möringerin Anastasia         ? 7. Okt. 1623      
140 Hohlerin Margaretha die Gänsliendlin       ? 7. Okt. 1623      
143 Mayrin Kunigunde Mosandl Bastlin     Eichstätt 13. Dez. 1623 19. Jan. 1624     37
141 Schatzin Anna       Eichstätt ? 15. Dez. 1623      
142 Räblin Kunigunde       Eichstätt ? 15. Dez. 1623      
H2 Rällin Katharina     59 Mörnsheim ?   1624    
144 Rayer Adam der Schuester Adam     Eichstätt 23. Jan. 1624 17. Feb. 1624     25
145 Alacrain Barbara     55 Rebdorf ? 17. Feb. 1624      
148 Langin Margaretha die Bonschaben Greth   55 Eichstätt 20. März 1624 24. Mai 1624     65
146 Mosnerin Euphrosina       Eichstätt ? 23. März 1624      
147 Apothekerin Eva       Eichstätt ? 23. März 1624      
152 Zieglmayrin Helena Florian Schneiderin     Eichstätt 20. Mai 1624 3. Aug. 1624     75
150 Grössin Justina Muckhenthalers Justina   38   21. Mai 1624 21. Juni 1624     31
149 Auermayrin Margaretha die Beckhin Wölflin   65 Eichstätt ? 24. Mai 1624      
151 Rottingerin Maria Raphlin     Eichstätt 14. Juni 1624 3. Aug. 1624     50
154 Hötzler Johanna der Heilige Geist   25 Eichstätt 30. Juli 1624 27. Sep. 1624     59
153 Pföringerin Eva die alte Khoch Eva   47 Eichstätt 17. Aug. 1624 16. Sep. 1624     30
H4 Reichard Johann       Eichstätt 6. Sep. 1624   20. Nov. 1644    
155 Hötzlerin Margaretha     50 Eichstätt ? 24. Okt. 1624      
156 Steinlin Maria Alte Gronlin     Eichstätt ? 14. Dez. 1624      
157 Rainin Anna         ? 14. Dez. 1624      
158 Mayrin Ursula         7. Jan. 1625 3. Feb. 1625     27
159 Senglin Anna Saumüllerin   45 Eichstätt 13. Jan. 1625 3. Feb. 1625     21
160 Gretschin Margaretha     60 Dollnstein 15. Feb. 1625 14. Apr. 1625     58
161 Hackspacherin Margaretha     66 Eichstätt ? 6. Juni 1625      
H3 Peurin Anna Kue Anna   53 Obermässing ?   11. Juni 1625    
193 Bonschab Lorenz     36 Eichstätt 15. Juli 1625 16. Dez. 1627     884
162 Höring Jakob     43 Eichstätt 24. Sep. 1625 15. Nov. 1625     52
163 Lederin Apollonia die Alt Lederin   72 Beilngries ? 15. Nov. 1625      
164 Thiermayrin Anna Cyprianusin   47 Eichstätt ? 22. Dez. 1625      
165 Schiffelholzin Apollonia       Eichstätt ? 18. März 1626      
166 Ärbin Anna       Eichstätt ? 5. Sep. 1626      
167 Häcklin Anna Beckhen Enderlin     Eichstätt 9. Sep. 1626 19. Okt. 1626     40
172 Apothekerin Barbara Crom Stofflin     Eichstätt 1. Okt. 1626 20. Nov. 1626     50
173 Funckin Ursula       Eichstätt 2. Okt. 1626 20. Nov. 1626     49
170 Bittelmayrin Margaretha     53 Eichstätt 15. Okt. 1626 20. Nov. 1626     36
171 Räbl Jakob     38 Eichstätt 15. Okt. 1626 20. Nov. 1626     36
168 Rotherin Elisabeth Dollingerin/Hasen Enderlin   67 Eichstätt ? 19. Okt. 1626      
169 Pföringerin Sabina       Eichstätt ? 19. Okt. 1626      
174 Schmidin Walburga         17. Nov. 1626 19. Dez. 1626     32
175 Jelin Margaretha Alt Schleiferin   52 Eichstätt 23. Nov. 1626 19. Dez. 1626     26
176 Hartmannin Margaretha       Eichstätt ? 19. Dez. 1626      
196 Loyen Walburga die lang Schneiderin       ? 1627      
180 Huetterin Margaretha       Eichstätt 3. Feb. 1627 6. März 1627     31
183 Bonschabin Ursula     36 Eichstätt 1. März 1627 8. Mai 1627     68
177 Prandt Lorenz     40 Eichstätt ? 6. März 1627      
178 Sengin Maria Gelben Schusters Weib       ? 6. März 1627      
179 Widmännin Barbara       Eichstätt ? 6. März 1627      
181 Haimin Anna Hämenenderlin     Eichstätt ? 18. März 1627      
182 Pognerin Ursula         ? 18. März 1627      
184 Gläzin Christina Eisenkramerin   60 Eichstätt ? 8. Mai 1627      
185 Rottinger Michael Clasen Michaelin   50 Eichstätt ? 8. Mai 1627      
190a Gölderin Anna die alte Gölderi   57 Großlellenfeld 22. März 1627 24. Sep. 1627     186
186 Seizin Maria Maximiliana     37 Eichstätt 21. Juni 1627 23. Juli 1627     32
U6 Möringer Kaspar       Eichstätt 15. Juli 1627 ?      
187 Schuesterin Maria Beckhen Enderlin     Eichstätt ? 23. Juli 1627      
188 Pennerin Eugenia       Eichstätt ? 23. Juli 1627      
189 Lauterin Maria     34 Eichstätt ? 20. Aug. 1627      
190 Körberin Barbara Breitenwirtin     Eichstätt ? 20. Aug. 1627      
191 Penner Hans     58 Eichstätt 6. Sep. 1627 8. Okt. 1627     32
U7 Rodler Kaspar     50 Möckenlohe 7. Sep. 1627 ?      
192 Porzin Peter der welsch Peter   52 Eichstätt ? 8. Nov. 1627      
194 Mayrin Maria Zachariasin   51 Eichstätt 10. Nov. 1627 17. Dez. 1627     37
195 Gronerin Maria Groner Paulusin   40 Eichstätt 15. Nov. 1627 17. Dez. 1627     32
197 Hohenschild Michael Kochmichel   52 Eichstätt 14. März 1628 8. Apr. 1628     25
198 Aunbeckin Anna         18. März 1628 10. Juni 1628     84
201 Ansfelderin Magdalena die Hainzin     Eichstätt 29. Aug. 1628 5. Dez. 1628     98
200 Müller Anna Melber Jacobin       ? 5. Dez. 1628      
202 Glaz Andreas       Eichstätt ? 5. Dez. 1628      
203 Rehel Matthäus       Eichstätt ? 5. Dez. 1628      
204 Langin Katharina Alt Hofwachtmeisterin     Eichstätt ? 1629      
205 Lenzin Biebl         ? 1629      
206 Stroblin Maria Haimbekin ufm Roßmarkt     Eichstätt ? 1629      
207 Herbst Hans Lang Beittler     Eichstätt 12. März 1629 19. Mai 1629     68
208 Hörmannin Walburga Pumpernicklin       10. Mai 1629 4. Aug. 1629     86
209 Schöttnerin Anna Gertenstilin       26. Juni 1629 4. Aug. 1629     39
210 Schradin Anna Israelin     Eichstätt 26. Juni 1629 4. Aug. 1629     39
211 Böhmin Anna Maria       Hirnstetten ? Sep. 1629      
213 Lauterer Christoph       Eichstätt 1. Okt. 1629 20. Nov. 1629     50
212 Prukmayer Georg       Eichstätt ? 31. Okt. 1629      
214 Steinle Ursula     12 Eichstätt ? 20. Nov. 1629      
215 Gebhard Johann       Eichstätt ? 22. Nov. 1629      
U9 Brentlin Veronica Ferber Endlin     Eichstätt 1630? ?      
216 Gertenstil Michael     36 Eichstätt ? 1630      
217 Haim Andreas Haimen Enderle   52 Eichstätt ? 27. März 1630      
218 Stiglitz Hans       Eichstätt 12. Mai 1630 27. Mai 1630     15
U8 Fehlnerin Kunigunde     70 Kirchanhausen 24. Mai 1630 ?      
219 Fingerin Elisabeth     48 Eichstätt 17. Juni 1630 30. Juli 1630     43
220 Walchin Sabina Kröser-Sabina   30 Eichstätt 27. Juni 1630 30. Juli 1630     33
221 Gorck Balthasar     15   ? 1705 ca.      
222 Rung Walburga     22 Buchdorf 10. Okt. 1722 20. Nov. 1723     406

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Anonym: Abdruck aktenmäßiger Hexenprozesse, welche in den Jahren 1590, 1626, 28, 30 und 1637 gerichtlich verhandelt worden. Brönner, Eichstätt 1811 (bib-bvb.de [PDF; 28,3 MB; abgerufen am 29. Juni 2013]).
  • Auer Josef, Stürzl Heinrich: Hinrichtungen wegen Hexerei in Eichstätt von 1585-1723. In: Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde. Selbstverlag, München. 2013:76:225–283. ISSN 0005-7118. S. 225 f.
  • Bacherler, Michael: Über Eichstätter Hexenprozesse. Sonderdruck aus: Heimgarten. Beilage zur Eichstätter Volkszeitung – Eichstätter Kurier 10. 1929. Nr. 43–47.
  • Behringer, Wolfgang: Hexenverfolgungen im Spiegel zeitgenössischer Publizistik. Die Erweytterte Unholden Zeyttung von 1590. Oberbayerisches Archiv. Herausgegeben vom Historischen Verein von Oberbayern. 1984. Band 109 Heft 2, S. 339–360.
  • Behringer, Wolfgang: Hexenverfolgung in Bayern: Volksmagie, Glaubenseifer und Staatsräson in der frühen Neuzeit. R. Oldenbourg, München. 1988.
  • Brems, Joseph: Auszüge aus Eichstädter Original Hexen-Protokollen. Stadtarchiv Eichstätt. 1840. Nr. 38–43.
  • Buchta, Wolfgang: Die Urgichten im Urfehdebuch des Stadtgerichts Eichstätt. Zur Geschichte der Hexenverfolgung im südlichen Franken. In: Jahrbuch für Fränkische Landesforschung. Kommissionsverlag, Neustadt (Aisch).1998:58:219–250. MDZ Online-Version
  • Durrant, Jonathan B.: Witchcraft, Gender, and Society in Early Modern Germany. Brill, Leiden. 2007.
  • Stürzl Heinrich: Der Fall der Kunigunde Sterzl – Ein Eichstätter Hexenprozess von 1620 mit standardisiertem Todesurteil. In: Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde. Selbstverlag, München. 2013:76:284–328. ISSN 0005-7118
  • Stürzl Heinrich, Marschall Rosa: Familienchronik Stürzl. Ursprung und Verbreitung der Familiennamen Sterzl und Stürzl im Süddeutschen Raum. Cardamina Verlag, Weißenthurm. 2016.
  • Stürzl Heinrich: Zur Hexenverfolgung im Oberen Stift des Hochstifts Eichstätt. Nachtrag zu: Hinrichtungen wegen Hexerei in Eichstätt. In: Blätter des Bayerischen Landesvereins für Familienkunde. Selbstverlag, München. 2016:79:123–140. ISSN 0005-7118
  • Thoma, Hermann: Zur Hexenverfolgung in den oberstiftischen Ämtern des Hochstifts Eichstätt und ihren Randgebieten – Teil I. In: Alt-Gunzenhausen. Hrsg. Verein für Heimatkunde Gunzenhausen. Gunzenhausen. 2005:60:79–169.
  • Thoma, Hermann: Zur Hexenverfolgung in den oberstiftischen Ämtern des Hochstifts Eichstätt und ihren Randgebieten – Teil II. In: Alt-Gunzenhausen. Hrsg. Verein für Heimatkunde Gunzenhausen. Gunzenhausen. 2006:61:35–109.
  • Thoma, Hermann: Zur Hexenverfolgung im Oberen Stift des Hochstifts Eichstätt (Teil III): neue Erkenntnisse aus den Kastenamtsrechnungen; das Schicksal der Apollonia Veit aus Ornbau und 18 weiterer verfolgter Frauen. In: Alt-Gunzenhausen. Hrsg. Verein für Heimatkunde Gunzenhausen. Gunzenhausen. 2015:70:43–58.

Primärquellen Bearbeiten

  • Staatsarchiv Nürnberg, Rep. 190 II, Eichstätter Archivalien, Akten zu Eichstätter Hexenprozessen ab Nr. 4015.
  • Staatsarchiv Nürnberg, Rep. 190 II, Eichstätter Archivalien Nr. 4110, „Interrogatoria. Worüber Die Hexerey halben Verdachte und beygefangne Persohnen zu beffragen“, Eichstätter Fragenkatalog für Hexenprozesse, ca. 1617.
  • Diözesanarchiv Eichstätt: B 15. Urvedt Büech de anno 1603. Das Urfehdebuch des Stadtgerichts Eichstätt enthält die Urgichten und Urteile für nahezu alle Todesurteile wegen Hexerei, Mord, Diebstahl, Wilderei von 1603 bis 20. August 1627.
  • Diözesanarchiv Eichstätt: hh 1. „General Instruction Wie sich alle unndt Jede Pfleger Richter undt Beambten mit den Unhold- undt Hexenwerckhs verleimbden Personen in Erkennung Einziegung und Besprachung, deren auch Sonsten in einem und andern zuverhalten haben.“ 1593. Ohne Paginierung.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hochgericht (Eichstätt) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Bildersammlung zur Hexenverfolgung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Stürzl, Zur Hexenverfolgung im Oberen Stift des Hochstifts Eichstätt. S. 137 ff.
  2. Thoma 2006, S. 63 ff.
  3. Wolfgang Buchta: Die Urgichten im Urfehdebuch des Stadtgerichts Eichstätt. Zur Geschichte der Hexenverfolgung im südlichen Franken. Jahrbuch für fränkische Landesforschung 1998, S. 219 ff, S. 224
  4. Britta Gehm: Hexen im Hochstift Bamberg zeitenblicke 3 (2004), Nr. 3
  5. Britta Gehm: Die Hexenverfolgung im Hochstift Bamberg und das Eingreifen des Reichshofrats zu ihrer Beendigung. Georg Olms Verlag, Hildesheim, Zürich, New York 2000, S. 228 ff. Zugleich Univ.-Diss. Jena 1999
  6. Durrant, Witchcraft, Gender, and Society in Early Modern Germany. S. 12
  7. Durrant, ebd. S. 7
  8. Auer, Stürzl, Hinrichtungen wegen Hexerei in Eichstätt von 1585-1723. S. 276 f.
  9. Auer, Stürzl, ebd. S. 271 f.
  10. Behringer 1988, ebd. S. 239 + 317
  11. Stürzl, Der Fall der Kunigunde Sterzl – Ein Eichstätter Hexenprozess von 1620 mit standardisiertem Todesurteil. S. 286
  12. Stürzl, ebd., vollständige Transkription der Interrogatoria S. 286–292
  13. Stürzl, ebd. S. 292 + 323
  14. Auer, Stürzl, ebd. S. 278
  15. Stürzl, ebd. S. 294 f.
  16. Auer, Stürzl, ebd. S. 277
  17. Auer, Stürzl, ebd. S. 277
  18. Stürzl, ebd. S. 325 ff.
  19. Auer, Stürzl, ebd. S. 277 f.
  20. Stürzl, ebd. S. 295
  21. Auer, Stürzl, ebd. S. 276
  22. Durrant, ebd. S. 23
  23. Auer, Stürzl, ebd. S. 282
  24. Auer, Stürzl, ebd. S. 279 f.
  25. Stürzl, Zur Hexenverfolgung im Oberen Stift des Hochstifts Eichstätt. S. 135 f.
  26. Auer, Stürzl, ebd. S. 278
  27. Auer, Stürzl, ebd. Liste der Hingerichteten S. 230–268, Liste der Personen deren Hinrichtung unsicher ist S. 269–270, Liste der in Haft Gestorbenen S. 271, Liste der Freigelassenen S. 272–273, jeweils mit Quellenangaben und zusätzlichen Informationen zur Person
  28. Stürzl, Zur Hexenverfolgung im Oberen Stift des Hochstifts Eichstätt. S. 128 ff.