ja:名鉄尾西線

Meitetsu Bisai-Linie
Triebzug der Baureihe 6000 bei Morikami
Triebzug der Baureihe 6000 bei Morikami
Streckenlänge:30,9 km
Spurweite:1067 mm (Kapspur)
Stromsystem:1500 V =
Höchstgeschwindigkeit:100 km/h
Zweigleisigkeit:Saya–Morikami
Gesellschaft: Meitetsu (Nagoya Tetsudō)
0,0 Yatomi (弥富) 1895–
Kansai-Hauptlinie 1895–
1,2 Yatomiguchi (弥富口) 1933–2006
Higashi-Meihan-Autobahn
2,5 Gonosan (五ノ三) 1924–
4,6 Saya (佐屋) 1898–
6,6 Hibino (日比野) 1907–
Kondo-Spinnerei –1967
7,6 Minami-Tsushima (南津島) 1924–1969
8,2 Tsushima (津島) 1898–
Depot Tsushima –1952
Meitetsu Tsushima-Linie 1914–
9,3 Kanehira (兼平 1924–1944
Shinhori-kawa
9,6 Machikata (町方) 1944–
Ryōnai-gawa
11,1 Rokuwa (六輪) 1899–
12,4 Fuchidaka (渕高) 1924–
13,4 Marubuchi (丸渕) 1899–
14,7 Kami-Marubuchi (上丸渕) 1899–
16,2 Morikami (森上) 1899–
Takasaki Sanko –1978
17,3 Yamazaki (山崎) 1930–
18,7 Tamano (玉野) 1924–
Nikkō-gawa
Tōkaidō-Shinkansen 1964–
20,2 Hagiwara (萩原) 1899–
21,3 Futago (二子) 1924–
Meishin-Autobahn
22,5 Kariyasuka (苅安賀) 1900–
Tōkai-Hokuriku-Autobahn
23,2 Kannonji (観音寺) 1928–
Meitetsu Nagoya-Hauptlinie 1900–
Tōkaidō-Hauptlinie 1886–
25,3 Meitetsu Ichinomiya (名鉄一宮) 1900–
links: Owari-Ichinomiya (尾張一宮)
Meitetsu Okoshi-Linie 1924–1952
Meitetsu Nagoya-Hauptlinie 1928–
26,0 Nishi-Ichinomiya (西一宮) 1914–
Nikkō-gawa
27,0 Nishi-Miyaushiro (西宮後) 1924–1969
Tōkai-Hokuriku-Autobahn
28,1 Kaimei (開明) 1914–
Nobu-gawa
29,4 Okuchō (奥町) 1914–
30,9 Tamanoi (玉ノ井) 1914–
32,7 Satokomaki (里小牧) 1922–1959
33,8 Kisogawabashi (木曽川橋) 1914–1959
34,7 Kisogawakō (木曽川港) 1918–1959

Die Meitetsu Bisai-Linie (jap. 名鉄尾西線, Meitetsu Bisai-sen) ist eine Eisenbahnstrecke auf der japanischen Insel Honshū, die von der Bahngesellschaft Meitetsu (Nagoya Tetsudō) betrieben wird. Westlich von Nagoya, der Haupstadt der Präfektur Aichi, durchquert sie die Nōbi-Ebene von Süden nach Norden und verbindet dabei Yatomi mit Ichinomiya.

Streckenbeschreibung Bearbeiten

Die 30,9 km lange Strecke ist in Kapspur (1067 mm) verlegt und mit 1500 V Gleichspannung verlegt. Es werden 22 Bahnhöfe bedient, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 100 km/h.[1] Der südliche Ausgangspunkt ist der Bahnhof Yatomi, der knapp unterhalb des Meeresspiegels liegt und wo auf die Kansai-Hauptlinie umgestiegen werden kann. Durch die weitläufige Küstenebene der Ise-Bucht verläuft die Strecke nordwärts, einige Kilometer östlich des Flusses Kiso. Im Bahnhof Tsushima zweigt die Meitetsu Tsushima-Linie in Richtung Nagoya ab. Die Bisai-Linie verläuft weiterhin in überwiegend nördlicher und nordöstlicher Richtung, unterquert die Trasse der Tōkaidō-Shinkansen und trifft im Bahnhof Meitetsu Ichinomiya auf die Meitetsu Nagoya-Hauptlinie. Dort wendet sie sich nach Nordwesten und erreicht schließlich den Tamanoi. Der Streckenabschnitt zwischen Saya und Morikami ist zweigleisig ausgebaut, ansonsten ist die Bisai-Linie eingleisig.

Zugangebot Bearbeiten

Bilder Bearbeiten

Geschichte Bearbeiten

 
Emblem der Bisai Tetsudō

In der ersten Hälfte der 1890er Jahre entstand entlang der Westküste der Ise-Bucht die Kansai-Hauptlinie. Der einflussreichen Bahngesellschaft Kansai Tetsudō gelang es dabei, konkurrierende Projekte zu verhindern, unter anderem eine Direktverbindung zwischen den Städten Tsushima und Nagoya. Ein Komitee von Landbesitzer aus dem westlichen Teil der Region Owari strebte danach, zumindest eine Anschlussstrecke von Tsushima nach Yatomi zu errichten. Sie sollte einerseits die regionale Textilindustrie fördern, andererseits Pilger zum Tsushima-Schrein bringen; danach war eine Weiterführung in Richtung Ichinomiya an der Tōkaidō-Hauptlinie vorgesehen. Das Komitee beantragte 1894 eine Lizenz zum Bau einer Bahnstrecke mit einer Spurweite von 762 mm (später auf 1067 mm geändert). Die Regierung erteilte diese zwei Jahre später, worauf im Juni 1896 die Gründung der Bahngesellschaft Bisai Tetsudō mit Sitz in Tsushima erfolgte.[2]

 
Bahnhof Kisogawakō (1922)

Anfänglich gab es einige Einwände gegen die Strecke, insbesondere wegen der aus den Schornsteinen der Dampflokomotiven austretenden Funken, doch die Bauarbeiten schritten bald voran und am 3. April 1889 ging das erste Teilstück zwischen den Bahnhöfen Yatomi und Tsushima in Betrieb.[3] In rascher Folge kamen Strecken­verlängerungen hinzu: am 17. Februar 1899 von Tsushima nach Morikami[4], am 18. Juli 1899 von Morikami bis Hagiwara[5] und am 24. Januar 1900 von Hagiwara bis Shin-Ichinomiya (heute Meitetsu Ichinomiya).[6]

Ein Jahrzehnt später strebte die Bisai Tetsudō eine Verbindung in Richtung Gifu an und ersuchte um eine entsprechende Lizenz, die 1912 erteilt wurde. Am 4. August 1914 nahm sie den Streckenabschnitt von Shin-Ichinomiya nach Kisogawabashi in Betrieb.[7] Dort befand sich eine Brücke über den Fluss Kiso, über die man nach Kasamatsu gelangen konnte, von wo aus die Takehana-Linie der Mino Denki Kidō nach Gifu führte. Am 1. Mai 1918 kam der ausschließlich für den Güterverkehr genutzte Abschnitt zwischen Kisogawabashi und dem Flusshafen von Kisogawakō hinzu.[8] Es folgte die Elektrifizierung der Strecke in vier Etappen: am 10. Juli 1922 zwischen Kisogawakō und Shin-Ichinomiya, am 28. Dezember 1922 zwischen Shin-Ichinomiya und Morikami, am 14. Februar 1923 zwischen Morikami und Tsushima sowie am 28. November 1923 zwischen Tsushima und Yatomi.

Durch Übernahme ging die Bisai Tetsudō am 1. August 1925 in der Nagoya Tetsudō auf.[9] 1930 folgte deren Fusion mit der Meigi Tetsudō, ab 1935 war die Meitetsu zuständig. Um die Rationierungsmaßnahmen während des Pazifikkriegs zu unterstützen, stufte das Eisenbahnministerium verschiedene Nebenstrecken als „nicht dringlich“ ein und verfügte die Betriebseinstellung. Von dieser Maßnahme betroffen war am 21. März 1944 auch das Teilstück Okuchō–Kisogawakō der Bisai-Linie. Siebeneinhalb Jahre später machte die Meitetsu dies teilweise wieder rückgängig, als sie am 28. Dezember 1951 den Abschnitt Okuchō–Tamanoi wiedereröffnete.[10] Sie erhöhte auch die Oberleitungsspannung von 600 auf 1500 V, zunächst am 12. Mai 1948 zwischen Yatomi und Tsushima, dann am 14. Dezember 1952 zwischen Tsushima und Tamanoi.[11]

Eine durch den Taifun Vera verursachte Sturmflut am 26. September 1959, die insbesondere die Meitetsu Tsushima-Linie heimsuchte, richtete auch an der Bisai-Linie erhebliche Schäden an. Am 1. Oktober waren die Wiederherstellungsarbeiten zwischen Tamanoi und Machikata abgeschlossen, am 14. Oktober zwischen Machikata und Tsushima sowie am 23. November zwischen Tsushima und Yatomi.[12] Acht Jahre später begann die Meitetsu, einen Teil der Bisai-Linie zweigleisig auszubauen. Der Abschnitt Saya–Tsushima war ab 17. Dezember 1967 doppelspurig befahrbar, der Abschnitt Tsushima–Rokuwa ab 1. April 1972 und der Abschnitt Rukuwa–Morikami ab 17. März 1974.[13] Zum Schutz vor den häufig auftretenden Hochwasserereignissen verlegte man das Teilstück zwischen Yatomi und Gonosan am 9. April 1983 auf einen Viadukt.

Der Bahnsteig der Bisai-Linie im Bahnhof Shin-Ichinomiya wurde am 27. November 1994 ebenfalls höhergelegt, worauf der nach Tamanoi führende Streckenteil vorübergehend von der übrigen Strecke isoliert war. Es gab zunächst Überlegungen, den Abschnitt zwischen Shin-Ichinomiya und Tamanoi stillzulegen, doch die Meitetsu änderte ihre Haltung und nahm auch dort eine Höherlegung der Trasse vor. So war die unterbrochene Bisai-Linie ab 29. Juli 1995 wieder durchgehend befahrbar.[14]

Liste der Bahnhöfe Bearbeiten

Name km Anschlusslinien Lage Ort
TB11 Yatomi (弥富) 00,0 Kansai-Hauptlinie
im Bhf. Kintetsu-Yatomi:
Kintetsu Nagoya-Linie
Koord. Yatomi
TB10 Gonosan (五ノ三) 02,5 Koord.
TB09 Saya (佐屋) 04,6 Koord. Aisai
TB08 Hibino (日比野) 06,6 Koord.
TB07 Tsushima (津島) 08,2 Meitetsu Tsushima-Linie Koord. Tsushima
BS01 Machikata (町方) 09,6 Koord. Aisai
BS02 Rokuwa (六輪) 11,1 Koord. Inazawa
BS03 Fuchidaka (渕高) 12,4 Koord. Aisai
BS04 Marubuchi (丸渕) 13,4 Koord. Inazawa
BS05 Kami-Marubuchi (上丸渕) 14,7 Koord.
BS06 Morikami (森上) 16,2 Koord.
BS07 Yamazaki (山崎) 17,3 Koord.
BS08 Tamano (玉野) 18,7 Koord. Ichinomiya
BS09 Hagiwara (萩原) 20,2 Koord.
BS10 Futago (二子) 21,3 Koord.
BS11 Kariyasuka (苅安賀) 22,5 Koord.
BS12 Kannonji (観音寺) 23,2 Koord.
NH50 Meitetsu Ichinomiya (名鉄一宮) 25,3 Meitetsu Nagoya-Hauptlinie
im Bhf. Owari-Ichinomiya:
Tōkaidō-Hauptlinie
Koord.
BS21 Nishi-Ichinomiya (西一宮) 26,0 Koord.
BS22 Kaimei (開明) 28,1 Koord.
BS23 Okuchō (奥町) 29,4 Koord.
BS24 Tamanoi (玉ノ井) 30,9 Koord.
 
Streckenkarte

Weblinks Bearbeiten

Commons: Meitetsu Bisai-Linie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Koichi Tokuda: 名古屋鉄道 今昔不死鳥「パノラマカー」の功績. Kōtsū Shimbunsha, Chiyoda 2017, ISBN 978-4-330-81917-4, S. 202.
  2. 私設鉄道免許状下付. In: Offizielles Amtsblatt. Nationale Parlamentsbibliothek, 2. November 1896, abgerufen am 29. Mai 2024 (japanisch).
  3. 運輸開業免許状下付. In: Offizielles Amtsblatt. Nationale Parlamentsbibliothek, 6. April 1898, abgerufen am 29. Mai 2024 (japanisch).
  4. 運輸開業免許状下付. In: Offizielles Amtsblatt. Nationale Parlamentsbibliothek, 18. März 1899, abgerufen am 29. Mai 2024 (japanisch).
  5. 運輸開業免許状下付. In: Offizielles Amtsblatt. Nationale Parlamentsbibliothek, 2. Juli 1899, abgerufen am 29. Mai 2024 (japanisch).
  6. 運輸開業免許状下付. In: Offizielles Amtsblatt. Nationale Parlamentsbibliothek, 25. Januar 1900, abgerufen am 29. Mai 2024 (japanisch).
  7. 軽便鉄道運輸開始. In: Offizielles Amtsblatt. Nationale Parlamentsbibliothek, 12. August 1914, abgerufen am 29. Mai 2024 (japanisch).
  8. 軽便鉄道貨物運輸開始. In: Offizielles Amtsblatt. Nationale Parlamentsbibliothek, 6. Juli 1918, abgerufen am 29. Mai 2024 (japanisch).
  9. 鉄道譲渡. In: Offizielles Amtsblatt. Nationale Parlamentsbibliothek, 22. Juli 1925, abgerufen am 29. Mai 2024 (japanisch).
  10. Meitetsu (Hrsg.): 名古屋鉄道百年史. Nagoya 1994, S. 874.
  11. Koichi Tokuda: 名鉄の廃線を歩く. JTB Publishing, Tokio 2001, ISBN 978-4-533-03923-2, S. 80.
  12. 伊勢湾台風と名鉄電車(平成26年 秋季特別展). Meitetsu, 17. Oktober 2014, archiviert vom Original am 7. Dezember 2020; abgerufen am 31. Mai 2024 (japanisch).
  13. 尾西線六輪-森上間の複線化が完成. In: Kōtsū Shimbun, 16. März 1974, S. 1.
  14. Takeshi Shimizu, Toshihiro Kanda: 尾西線の100年 保存版. Kyōdo Shuppansha, Matsumoto 1999, ISBN 978-4-87670-118-6, S. 114.