Antiisraelismus

israelfeindlichen Einstellungen, die sich auf die Politik oder die Existenz des Staates Israel beziehen
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Begründung: Kein etablierter Begriff, Theoriefindung. -- Nuuk 06:36, 16. Mai 2024 (CEST)

Neben den älteren Begriffen Antijudaismus, Antisemitismus und Antizionismus ist Antiisraelismus ein neuerer Begriff zur Bezeichnung von israelfeindlichen Einstellungen, die sich auf die Politik oder überhaupt die Existenz des Staates Israel beziehen. Kritik an Israel kann häufig mit pauschalem Antisemitismus einhergehen, ebenso wie eine Kritik einzelner politischer Entscheidungen der israelischen Regierung gemeint sein kann, wie es einer politischen Opposition entspricht.[1]

Der Antizionismus stellt sich gegen die Existenz des Staates Israel seit 1948 als Folge des seit Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen Zionismus. Das ist die Haltung vieler Palästinenser, aber auch einige ultraorthodoxe Juden lehnen diese ihrer Ansicht nach vorzeitige Staatsgründung ab und warten weiter auf den Messias. Insbesondere im aktuellen Gaza-Krieg seit 2023 geht es um die grundsätzliche Haltung des Staates Israel in der Behandlung der Palästinenser, die als Antiisraelismus erscheint. Dies gilt auch für kirchliche Vertreter.[2]

Der traditionell in der politischen Linken angesiedelte Antiimperialismus erkennt in Israel ohne Rücksicht auf die historische Entwicklung eine spezielle Form des weltweit wirksamen imperialistischen Systems unter Führung der Vereinigten Staaten, das sich in der ungerechten und mörderischen Herrschaft über die Palästinenser konkretisiere. Dabei werden ältere antisemitische Stereotypen[3] übernommen: so der „Kindermörder"-Vorwurf oder der unter dem Stichwort „Israel-Lobby“ in den USA vorgetragene Vorwurf einer konspirativen „jüdischen Weltherrschaft“.

Kriterienkatalog Bearbeiten

Ein Kriterienkatalog zur Unterscheidung antisemitischer von legitimen Formen der Kritik an der israelischen Regierungspolitik ist der von Natan Scharanski entworfene 3-D-Test für Antisemitismus, nach dem Aussagen dann als antisemitisch eingestuft werden, wenn sie Israel dämonisieren, delegitimieren oder mit doppelten Standards arbeiten.[4][5]

Wer Israel als eine Inkarnation des Bösen ansieht und die Schuld für den Nahostkonflikt primär dem jüdischen Staat zuschreibt, dämonisiert diesen. „Delegitimation“ stellt die Legitimation Israels als Staat infrage und damit dessen Existenzrecht. „Doppelstandards“ wendet an, wer Israel mit anderen Maßstäben misst als seine Gegner oder andere Staaten.

Literatur Bearbeiten

  • Stephan Grigat: Kritik des aufgeklärten Antizionismus. In: Exklusive Solidarität, Linker Antisemitismus in Deutschland – Vom Idealismus zur Antiglobalisierungsbewegung. Metropol Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-938690-28-4, S. 391–403.
  • Elfriede Müller: Die deutsche Linke auf Identitätssuche – Antisemitismus und Nahostkonflikt. In: Exklusive Solidarität, Linker Antisemitismus in Deutschland – Vom Idealismus zur Antiglobalisierungsbewegung. Metropol Verlag, Berlin 2007, ISBN 978-3-938690-28-4, S. 405–417.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Schuster: Antiisraelismus und Antisemitismus klar trennbar. Domradio, KNA, 12. Januar 2018, abgerufen am 15. Mai 2024.
  2. Edith Petschnigg, Irmtraud Fischer, Gerhard Langer: Hat der jüdisch-christliche Dialog Zukunft?: Gegenwärtige Aspekte und zukünftige Perspektiven in Mitteleuropa. V&R Unipress, 2017, ISBN 978-3-8470-0717-3 (google.de [abgerufen am 15. Mai 2024]).
  3. André Ritter: Antisemitismus in Europa - eine Problemanzeige im Kontext des interreligiösen Dialogs. Waxmann Verlag, 2022, ISBN 978-3-8309-9477-0 (google.de [abgerufen am 15. Mai 2024]).
  4. Natan Sharansky: Antisemitismus in 3-D, Demonization, double standards, delegitimization. In: Jewish Political Studies Review 16, 2004, S. 3-4
  5. 3D-Regel. Beauftragter der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus, abgerufen am 15. Mai 2024.