Fresach

Gemeinde im Bezirk Villach-Land, Kärnten
(Weitergeleitet von Tragenwinkel)

Fresach ist eine Gemeinde mit 1241 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Villach-Land in Kärnten. Fresach ist Luftkurort.[1]

Fresach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Fresach
Fresach (Österreich)
Fresach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Kärnten
Politischer Bezirk: Villach-Land
Kfz-Kennzeichen: VL
Fläche: 38,80 km²
Koordinaten: 46° 43′ N, 13° 42′ OKoordinaten: 46° 42′ 44″ N, 13° 41′ 33″ O
Höhe: 715 m ü. A.
Einwohner: 1.241 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 32 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9712
Vorwahl: 04245
Gemeindekennziffer: 2 07 12
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Dorfplatz 160
9712 Fresach
Website: www.fresach.at
Politik
Bürgermeister: Gerhard Altziebler (FPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(15 Mitglieder)
7
4
4
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Fresach im Bezirk Villach-Land
Lage der Gemeinde Fresach im Bezirk Villach-Land (anklickbare Karte)ArnoldsteinArriachBad BleibergFeistritz an der GailFeld am SeeFerndorfFinkenstein am Faaker SeeFresachHohenthurnNötsch im GailtalPaternionRoseggSankt Jakob im RosentalStockenboiTreffen am Ossiacher SeeVelden am Wörther SeeWeißensteinWernberg (Kärnten)Afritz am SeeVillachKärnten
Lage der Gemeinde Fresach im Bezirk Villach-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geographie Bearbeiten

Geographische Lage Bearbeiten

Das Gemeindegebiet liegt zur Gänze in den Nockbergen zwischen unterem Drautal und Gegendtal. Im Südwesten bildet die Drau in einer Meereshöhe von 500 Meter die Grenze. Nach Osten steigt das Land auf über 2000 Meter an. Die höchsten Berge sind Palnock (1901 m), Lahnernock (1861 m), Rindernock (2024 m) und Mirnock (2110 m).

Fresach hat eine Fläche von 38,80 Quadratkilometer. Davon sind 19 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 65 Prozent Wald und 13 Prozent Almen.[2]

Gemeindegliederung Bearbeiten

 
Evangelisches Diözesanmuseum (früher Toleranzbethaus) in Fresach
 
Aufschrift über dem Eingang des Evangelischen Bethauses in Fresach
 
Evangelisches Pastorenhaus in Fresach

Die Gemeinde umfasst drei Katastralgemeinden (Fläche Stand 31. Dezember 2019[3]):

  • Fresach (1.053,89 ha)
  • Mooswald (1.694,86 ha)
  • Tragenwinkl (1.131,21 ha)

Das Gemeindegebiet ist in sechs Ortschaften gegliedert (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[4]):

  • Amberg (31)
  • Fresach (583)
  • Laas (102)
  • Mitterberg (156)
  • Mooswald (267)
  • Tragenwinkel (102)

Nachbargemeinden Bearbeiten

Ferndorf Feld am See
  Afritz am See
Paternion Weißenstein Treffen

Klima Bearbeiten

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Fresach
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −2,3 −0,6 3,3 7,4 12,6 15,8 17,8 17,0 12,8 8,1 2,5 −1,6 7,8
Mittl. Tagesmax. (°C) 2,5 5,3 9,8 13,9 19,2 22,4 24,9 24,1 19,6 14,1 7,1 2,5 13,8
Mittl. Tagesmin. (°C) −5,3 −4,3 −1,0 2,5 7,0 10,2 12,1 11,9 8,5 4,6 −0,3 −4,2 3,5
Niederschlag (mm) 28 28 50 66 93 112 129 138 94 99 81 54 Σ 972
Luftfeuchtigkeit (%) 60,2 50,4 47,0 47,5 46,2 48,8 47,2 50,0 53,2 58,8 65,3 67,9 53,6
T
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2,5
−5,3
5,3
−4,3
9,8
−1,0
13,9
2,5
19,2
7,0
22,4
10,2
24,9
12,1
24,1
11,9
19,6
8,5
14,1
4,6
7,1
−0,3
2,5
−4,2
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geschichte Bearbeiten

Erste Funde gibt es aus der Bronzezeit (Äxte). Um 590 n. Chr. ließen sich die Slawen im Gebiet nieder, im 8. Jahrhundert die Baiern.

Die Grafen von Ortenburg wurden um das 11. Jahrhundert mit dem Gebiet belehnt. Im 12. Jahrhundert wurde in Fresach die erste Kirche erbaut. 1478 wurde Fresach von den Türken zerstört. Nach dem Aussterben der Ortenburger 1518 kam das Gebiet unter habsburgische Herrschaft.

Im frühen 16. Jahrhundert wurde die Mehrheit der Bevölkerung protestantisch. Auch nach der Gegenreformation, die den Übertritt zur katholischen Kirche erzwang, blieben viele im Geheimen ihrem Glauben treu (Kryptoprotestanten). Nach dem Toleranzpatent Kaiser Joseph II. wurde 1782 wieder eine evangelische Pfarre Fresach gegründet. 1787 wurde das erste Schulhaus erbaut.

1849 wurden die beiden Gemeinden Mooswald und Fresach gegründet, Mooswald wurde 1964 aufgelöst, der Großteil des ehemaligen Gemeindegebietes kam zu Fresach.

Im Mai 1978 fand in Fresach das 7. Ost-West-Literaturgespräch statt, an dem Schriftsteller und Übersetzer aus elf Ländern von beiden Seiten des „Eisernen Vorhanges“ teilnahmen.[5]

Bevölkerung Bearbeiten

Die Gemeinde Fresach hatte 1316 Einwohner (2001), davon waren 99,3 % österreichische Staatsbürger.

Als Religionszugehörigkeit gaben 66,6 % evangelisch, 30,0 % römisch-katholisch, 0,2 % islamisch an. 2,5 % waren ohne religiösem Bekenntnis.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Evangelische Kirche Fresach
 
Katholische Pfarrkirche Fresach

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Laut Arbeitsstättenzählung 2001 gab es 33 Arbeitsstätten mit 98 Beschäftigten in der Gemeinde und 449 Auspendler. Es gab 104 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (davon 35 im Haupterwerb), die zusammen 3.502 ha bewirtschafteten (1999).

Fresach ist ein „heilklimatischer Luftkurort“, wodurch der Fremdenverkehr eine Rolle spielt.

Die Verkehrserschließung erfolgt über die Landesstraßen L 37, L 39 und L 40.

Seit April 2001 befindet sich in Fresach ein Stützpunkt (Station „RK-1“) der ARA Flugrettung.[7]

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern.

Bürgermeister Bearbeiten

Bürgermeister ist Gerhard Altziebler (parteifrei, bis 2022 FPÖ).[10][11]

Wappen Bearbeiten

Das Wappen von Fresach zeigt vorne ein grünes Birkenblatt, das für den Ortsnamen steht (von slowenisch breže = bei denen im Birkengehölz), im hinteren Teil einen goldenen Abendmahlskelch mit darüber schwebender Hostie als Symbol des evangelischen Glaubens. Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet:

„In gespaltenem Schild vorne in Gold ein hängendes grünes Birkenblatt, hinten in Grün ein goldener Abendsmahlkelch, darüber eine silberne Hostie.“

Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 31. August 1978 verliehen. Die Gemeindeflagge ist Gelb-Grün mit eingearbeitetem Wappen.[12]

Persönlichkeiten Bearbeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde Bearbeiten

Ehrenbürger der Gemeinde Bearbeiten

  • Paul Brugger, Schuldirektor und Feuerwehrkommandant
  • Franz Klammer (* 1953), Skirennläufer, Olympiasieger (Innsbruck 1976, Abfahrt), aus Mooswald
  • Walther Nowotny, Obmann des Kärntner Schriftstellerverbandes und Gründer der Fresacher Schriftstellertagung
  • Oskar Sakrausky (1914–2006), Bischof der Evangelischen Kirche A. B. in Österreich

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Fresach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. fresach auf 50plu.at abgerufen am 31. Mai 2010
  2. Ein Blick auf die Gemeinde Fresach, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 4. November 2021.
  3. Regionalinformation, bev.gv.at (1.094 kB); abgerufen am 10. Jänner 2020.
  4. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  5. Übersetzertreffen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2. Juni 1978, S. 25.
  6. Informationen über Krebswandermeile (Memento des Originals vom 2. Juni 2023 im Internet Archive)
  7. Station Fresach ARA-Luftrettung.at
  8. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Fresach. Amt der Kärntner Landesregierung, 1. März 2015, abgerufen am 15. April 2022.
  9. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Fresach. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 15. April 2022.
  10. Bürgermeisterwahl 2015. Land Kärnten, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Dezember 2020; abgerufen am 2. Dezember 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ktn.gv.at
  11. FPÖ schließt Bürgermeister aus Partei aus. In: kaernten.orf.at/. 18. Oktober 2022, abgerufen am 1. Februar 2023.
  12. alle Angaben nach Wilhelm Deuer: „Die Kärntner Gemeindewappen.“ Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 104.