Tetrabromsilan

chemische Verbindung
(Weitergeleitet von Siliciumtetrabromid)

Tetrabromsilan (auch Siliciumtetrabromid, Siliziumtetrabromid) ist das perbromierte Derivat von Monosilan. Es ist eine anorganische chemische Verbindung des Siliciums aus der Gruppe der Bromide und Siliciumtetrahalogenide.

Strukturformel
Strukturformel von Silicium(IV)-bromid
Keile zur Verdeutlichung der Geometrie
Allgemeines
Name Tetrabromsilan
Andere Namen
  • Silicium(IV)-bromid
  • Siliciumtetrabromid
Summenformel SiBr4
Kurzbeschreibung

farblose Flüssigkeit mit beißendem Geruch[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 7789-66-4
EG-Nummer 232-182-4
ECHA-InfoCard 100.029.257
PubChem 82247
Wikidata Q2012159
Eigenschaften
Molare Masse 347,72 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig[1]

Dichte

2,800 g·cm−3[1]

Schmelzpunkt

°C[1]

Siedepunkt

154 °C[1]

Löslichkeit

reagiert heftig mit Wasser[1]

Brechungsindex

1,5685 (31 °C)[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 315​‐​319​‐​335
EUH: 014
P: 261​‐​305+351+338​‐​302+352​‐​321​‐​405​‐​501[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Brechungsindex: Na-D-Linie, 20 °C

Gewinnung und Darstellung Bearbeiten

Tetrabromsilan kann durch Reaktion von Silicium mit Bromwasserstoff bei 600 °C gewonnen werden.[3]

 

Ebenfalls möglich ist die Darstellung durch Reaktion von Silicium mit Brom bei 600 °C oder Silicium mit Silberbromid bei 650 °C.[4]

 
 

Eigenschaften Bearbeiten

Tetrabromsilan hat eine tetrahedrale Struktur.[5] Es ist eine feuchtigkeitsempfindliche farblose Flüssigkeit mit beißendem Geruch, die mit Wasser heftig reagiert, wobei Bromwasserstoff entsteht.[1]

 

Verwendung Bearbeiten

Siliciumtetrabromid wird in der Halbleiterindustrie als Silicium-Dotierungsquelle verwendet.[6]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g h i Datenblatt Silicium(IV) bromide bei Alfa Aesar, abgerufen am 2. August 2013 (Seite nicht mehr abrufbar).
  2. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 90. Auflage. (Internet-Version: 2010), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL, Index of Refraction of Inorganic Liquids, S. 4-140.
  3. Schumb, W. B. Silicobromoform Inorganic Syntheses 1939, Volume 1, S. 38–42. doi:10.1002/9780470132326.
  4. Georg Brauer (Hrsg.), unter Mitarbeit von Marianne Baudler u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band II, Ferdinand Enke, Stuttgart 1975, ISBN 3-432-02328-6, S. 671.
  5. A. F. Holleman, Egon Wiberg, Nils Wiberg: Inorganic Chemistry. Academic Press, 2001, ISBN 0-12-352651-5, S. 852 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Matthias Christoph Golling: Molekularstrahlepitaxie vertikal emittierender InGaAs-Laser-Strukturen mit ... Cuvillier Verlag, 2004, ISBN 3-86537-350-X, S. 30 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).