Albizia

Gattung der Familie Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
(Weitergeleitet von Schirmakazien)

Die Albizia sind eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Mimosengewächse (Mimosoideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Für manche Arten verwendet man die deutsche Trivialnamen Schirmakazie (aufgrund der Wuchsform), Seidenakazie, Albizie (eingedeutscht) oder Schlafbaum (aufgrund zusammenklappender Blätter, siehe weiter unten). Die 100 bis 150 Arten sind in den Tropen und Subtropen weltweit verbreitet.

Albizia

Seidenbaum (Albizia julibrissin)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Mimosengewächse (Mimosoideae)
Tribus: Ingeae
Gattung: Albizia
Wissenschaftlicher Name
Albizia
Durazz.

Beschreibung Bearbeiten

 
Schlafbaum Tag und Nacht

Albizia-Arten sind laubabwerfende Bäume und Sträucher, die meist schnell wachsen. Einige Arten wachsen in der Wuchsform einer Schirmakazie. Sie besitzen dornige Zweige. Die Laubblätter sind doppelt gefiedert. Es sind Nebenblätter vorhanden.

Albizia-Arten weisen autonome Blattbewegungen aufgrund von Turgorbewegungen auf. Es handelt sich um circadiane, in der Umgangssprache auch als Schlafbewegung bezeichnete, Bewegungen der Fiederblätter. Diese klappen in ca. 12-stündigem, dem Tag- und Nachtrhythmus entsprechendem Abstand abends die einzelnen Fieder zusammen und öffnen diese morgens wieder.

Die Blüten stehen in gestielten köpfchen- oder bürstenförmigen Blütenständen zusammen. Es sind Blütenstiele vorhanden oder sie fehlen. Die Blüten sind zwittrig. Die Kelchblätter sind verwachsen mit höchstens kurzen Kelchlappen, die meist nur als Kelchzähne erkennbar sind. Die Kronblätter sind bis über ihre Mitte hinaus trichterförmig verwachsen. Die weißen, rosa- bis selten purpurfarbenen Staubfäden sind mindestens an ihrer Basis verwachsen; sie bilden oft eine Staminalröhre. Die Staubbeutel sind klein. Der dünne Griffel endet in einer kopfigen bis winzigen Narbe.

Die Hülsenfrüchte sind dünn, riemenförmig. Die ei- bis kreisförmigen Samen sind zusammengedrückt.

Nutzung Bearbeiten

Sie werden als Zier- und schattenspendende Gehölze verwendet, zunehmend auch in den wintermilden Gebieten Deutschlands. Ihre Frosttoleranz wird meist mit etwa −20 °C angegeben.

Verbreitung Bearbeiten

Die Gattung Albizia umfasst 100 bis 150 Arten in den Tropen und Subtropen. Die pantropische Gattung kommt in Asien, Afrika, Madagaskar, Zentralamerika, Südamerika und dem südlichen Nordamerika sowie in Australien vor. Die meisten Arten sind in den Tropen der Alten Welt beheimatet.

Systematik Bearbeiten

Die Gattung Albizia wurde durch Antonio Durazzini aufgestellt. Typusart ist Albizia julibrissin Durazz. Der botanische Gattungsname Albizia ehrt den italienischen Naturforscher Filippo degli Albizzi, einen Adligen aus Florenz, der 1749 Albizia julibrissin als erster über Konstantinopel mit nach Europa brachte.[1] Synonyme für Albizia Durazz. sind: Arthrosamanea Britton & Rose, Besenna A.Rich., Parasamanea Kosterm., Parenterolobium Kosterm., Pseudalbizzia Britton & Rose, Sassa Bruce ex J.F.Gmel., Serialbizzia Kosterm.[2]

 
Albizia amara
 
Albizia carbonaria
 
Lebbekbaum (Albizia lebbeck)
 
Albizia odoratissima
 
Regenbaum (Albizia saman)

Arten (Auswahl) Bearbeiten

Die Gattung Albizia umfasst 100 bis 150 Arten:[2]

Nicht mehr in diese Gattung gehören (Auswahl)[2]:

Quellen Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Antonio Durazzini: Memoria sull'albero detto volgarmente Julibrissin letta in di 5 agosto 1772 nella Societa dei Georgofili. In: Magazzino toscano, 1772, Bd. 1, S. 1–14.
  2. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af ag ah ai aj ak al am an ao ap aq ar as at Albizia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Albizia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Albizia. In: S. Dressler, M. Schmidt, G. Zizka (Hrsg.): African plants – A Photo Guide. Senckenberg, Frankfurt/Main 2014.