Niederschopfheim (Hohberg)

Ortsteil der Gemeinde Hohberg im Ortenaukreis in Baden-Württemberg
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Niederschopfheim ist ein Ortsteil der Gemeinde Hohberg im Ortenaukreis in Baden-Württemberg.

Niederschopfheim
Gemeinde Hohberg
Wappen von Niederschopfheim
Koordinaten: 48° 25′ N, 7° 53′ OKoordinaten: 48° 25′ 6″ N, 7° 53′ 17″ O
Fläche: 12,87 km²
Einwohner: 3100
Bevölkerungsdichte: 241 Einwohner/km²
Postleitzahl: 77749
Vorwahl: 07808
Niederschopfheim (Baden-Württemberg)
Niederschopfheim (Baden-Württemberg)

Lage von Niederschopfheim in Baden-Württemberg

Geographie Bearbeiten

Niederschopfheim liegt in der Vorgebirgszone der Oberrheinischen Tiefebene, rund 10 Kilometer südlich von Offenburg. Diersburg besteht zudem aus dem Gehöft Hexenmühle (Deckersche Mühle). Die Gemarkung hat eine Größe von 12,87 km².[1]

Nachbargemeinden Bearbeiten

Die Grenze der Gemarkung verläuft im Norden gegen die Gemarkungen Schutterwald und Hofweier, im Nordosten gegen Zunsweier, im Osten gegen Berghaupten, im Südosten gegen Diersburg, im Süden gegen Oberschopfheim, im Südwesten gegen Schutterzell, im Westen gegen Ichenheim und im Nordwesten gegen Dundenheim.[2]

Geschichte Bearbeiten

Von den drei heute zur Gemeinde Hohberg vereinten Dörfern ist Niederschopfheim das am frühesten erwähnte – 777 als Scofhaim im Testament Fulrads, des Abtes der Abtei Saint-Denis. Allerdings hat Scofhaim das heutige Oberschopfheim mitgemeint;[3] Niderenschopfheim ist erst 1289 bezeugt, als sich die beiden Dörfer getrennt hatten. Die Widonen hatten Fulrad Besitz in Scofhaim geschenkt. Neben Saint-Denis und Kloster Honau hatten die Klöster Ettenheimmünster und Hohenburg früh in Niederschopfheim Besitz. Im 11. oder 12. Jahrhundert wurde auf dem Zixenberg von den Rittern von Schopfenheim die Burg Niederschopfheim gebaut. Im 12. und 13. Jahrhundert erlangten die Bischöfe von Straßburg die Ortsherrschaft, die sie verschiedenen Rittergeschlechtern zu Lehen vergaben. Von 1479 bis 1538 waren es die Ritter von Bach. Georg von Bach († 1538), mit dem das Geschlecht ausstarb und dessen steinernes Grabmal von der Hand Christophs von Urach außen an der Heilig-Kreuz-Kirche in Offenburg steht, hielt Niederschopfheim in der Reformationszeit beim römisch-katholischen Bekenntnis. Es folgten andere Adelsfamilien, die gleichen wie in Hofweier; doch waren diese in Hofweier Grundeigentümer, in Niederschopfheim Straßburger Lehnsträger. Die letzten waren die Herren von Frankenstein. 1534 wurde die Burg vollständig zerstört. Am 22. August 1754 wurde der Grundstein für die St. Brigitta-Kirche gelegt, am 21. Dezember 1756 wurde sie erstmals benutzt. Erst 1793 wurde sie geweiht. 1908 bis 1909 wurde das Innere, 1925 bis 1926 das Äußere der Kirche restauriert. Am 1. Januar 1973 schloss man sich mit den Gemeinden Hofweier und Diersburg zusammen, um die Gemeinde Hohberg zugründen. 2010 baute man auf dem denkmalgeschützten Bergkuppe des Zixenberges einen Nachbau der Burgruine.

Religion Bearbeiten

Niederschopfheim ist katholisch geprägt. Die einst eigenständigen Pfarrgemeinden Diersburg (St. Karl Borromäus), Hofweier (St. Gallus) und Niederschopfheim (St. Brigitta) sind seit 2015 mit den Nachbargemeinden Neuried und Schutterwald zu einer Seelsorgeeinheit zusammengefasst.

Wappen Bearbeiten

Ein Schopf als Zeichen der Gemeinde findet sich schon seit Anfang des 16. Jahrhunderts im Siegel. Während des 19. Jahrhunderts in Gebrauch genommene Stempel zeigen den Schopf in einem von einer Laubkrone überhöhten Schild. Wie um die Jahrhundertwende üblich, verzichtete man auf die Krone. Das Wappen hat die Gemeinde seit 1901 geführt.[4]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Bauwerke Bearbeiten

Vereine Bearbeiten

In Niederschopfheim gibt es folgende Vereine und Gruppierungen: Da Heimburger, Freiwillige Feuerwehr Abteilung West, Freunde alter Landtechnik, Handwerkerverein Niederschopfheim, Interessengemeinschaft der Niederschopfheimer Vereine, Musikverein Niederschopfheim, Rad-Motorsportverein Niederschopfheim, Sängerbund Liederkranz Niederschopfheim, Sportverein Niederschopfheim, Tennisclub Niederschopfheim, Turnverein Niederschopfheim mit verschiedenen Abteilungen, Sozialverband VdK Ortsverband Niederschopfheim und der Verein ehemaliger Soldaten Niederschopfheim.

Sonstiges Bearbeiten

Der auf Niederschopfheimer Gemarkung liegende Baggersee hat bei der letzten Messung der Wasserqualität im Jahr 2014 durch offizielle Stellen der Europäischen Union die Note „ausgezeichnet“ erhalten.[5]

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Verkehr Bearbeiten

Durch Niederschopfheim führt die Bundesstraße 3 und ist dadurch an das überregionale Straßennetz angebunden. Ebenso führt die Kreisstraße 5332 durch den Ort.

Der Bahnhof Niederschopfheim an der Bahnstrecke Mannheim–Basel trägt gemäß Richtlinie 100 der DB Netz AG die Kurzbezeichnung „RNS“. Die beiden Nebengleise sind ca. 800 m lang und bieten so eine der wenigen Ausweich-/Überholmöglichkeiten zwischen Offenburg und Freiburg. Aktuell findet kein Personenverkehr statt. Das alte Bahnhofsgebäude wurde 1994 abgetragen und die Baustoffe recycelt.

Bildung Bearbeiten

In Niederschopfheim gibt es eine Grundschule.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Söhne und Töchter der Ortschaft Bearbeiten

  • Marcel Lehmann (* 1953), deutscher Liedermacher und Lehrer

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gemarkung Niederschopfheim (Hohberg) / Baden-Württemberg / Geoindex.io. Abgerufen am 19. April 2024.
  2. Gemarkung Niederschopfheim (Hohberg) / Baden-Württemberg / Geoindex.io. Abgerufen am 19. April 2024.
  3. Oberschopfheim - Altgemeinde~Teilort - Detailseite - LEO-BW. Abgerufen am 19. April 2024.
  4. Gemeinde Hohberg | Wappen |. Abgerufen am 19. April 2024.
  5. Fakten vom Baggersee Niederschopfheim. Abgerufen am 19. April 2024 (deutsch).