Universität Kyūshū

Universität in Japan

Die Universität Kyūshū (japanisch 九州大学, Kyūshū daigaku, kurz Kyūdai 九大) ist eine der angesehensten staatlichen Universitäten in Japan. Der neue Hauptcampus liegt in Motooka, am Rand des westlichen Außenbezirks Nishi-ku der Stadt Fukuoka in der gleichnamigen Präfektur auf der Insel Kyūshū.

Universität Kyūshū
Gründung 1911
Trägerschaft staatlich (University Corporation)
Ort Fukuoka
Präsident Tatsuro Ishibashi (seit 2020)[1]
Studierende 18.585 (Mai 2021)[2]
Mitarbeiter 4.049 (2009)[3]
davon Dozenten 2.110 (Mai 2021)[2]
Jahresetat 133,23 Mrd. Yen (2021)[2]
Website www.kyushu-u.ac.jp (englisch)
Hakozaki Campus in der Vorkriegszeit
Ito-Campus, Panorama der West-Zone
Ito-Campus, Center-Zone
Ito-Campus, Regalbediengerät der Zentralbibliothek (Automated storage and retrieval system)
Universitätsklinikum im Maidashi-Campus

Geschichte

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Die Geschichte der Universität Kyūshū (auch Kyūshū-Universität) geht zurück auf eine Sanseikan (賛生館, d. h. „Haus der Lebenspreisung“) genannte Medizinschule zurück, die das Fürstenhaus Fukuoka (Kuroda-han) 1867 im Zuge des landesweiten Aufschwungs der westlichen Medizin gegründet hatte. Wenige Jahre später, inzwischen war die Herrschaft der Tokugawa zusammengebrochen und durch die neue Meiji-Regierung die Übernahme der deutschen Medizin-Ausbildung beschlossen worden, eröffnete diese Schule 1874 ein Krankenhaus, das 1877 in Krankenhaus Fukuoka umbenannt wurde.

1903 richtete man auf Regierungsbeschluss die Medizinische Schule Fukuoka als Zweigschule der Kaiserlichen Universität Kyōto (京都帝国大学福岡医科大学, Kyōto teikoku daigaku Fukuoka ika daigaku) ein und schloss dieser das Krankenhaus Fukuoka als Klinikum an. 1911 gingen diese Institutionen in der Kaiserlichen Universität Kyūshū (九州帝国大学, Kyūshū teikoku daigaku) auf. Die junge Universität hatte bis 1919 nur zwei Fakultäten (Ingenieurwissenschaften und Medizin). Es folgten die Fakultät für Agrarwissenschaft (1919), für Rechts- und Geisteswissenschaften (1924) und für Naturwissenschaften (1939). Als eine von insgesamt sieben kaiserlichen Universitäten genoss die Universität eine starke finanzielle und politische Unterstützung durch den Staat.

Im Mai und Juni 1945 während des Pazifikkrieges kam es in der Medizinischen Fakultät zu anatomischen Experimenten (Vivisektionen) an acht amerikanischen Kriegsgefangenen. Diese Ereignisse wurden später von Endō Shūsaku im Roman Meer und Gift (Umi to dokuyaku, 1958) verarbeitet.

1947 wurde die Universität in Staatliche Universität Kyūshū umbenannt, zwei Jahre darauf wurden ihr die ehemalige Oberschule Fukuoka (福岡高等学校, Fukuoka kōtō gakkō) als College of General Education einverleibt, im selben Jahr folgte das Technikum Kurume (久留米工業専門学校, Kurume kōgyō semmon gakkō). 2003 wurde die Hochschule für Kunst und Technik Kyūshū (九州芸術工科大学, Kyūshū geijutsu kōka daigaku, engl. Kyushu Institute of Design) als Fakultät für Design angeschlossen. Im Zuge der Hochschulreformen wurde die Universität wie alle staatlichen Universitäten in eine Körperschaft öffentlichen Rechts (University Corporation) überführt. Seit den 90er Jahren fand eine schrittweise Verlegung der Fakultäten und Institute in einen neuen Campus[4] im Westen der Stadt Fukuoka statt, der im September 2018 abgeschlossen wurde. Der Campus der Fakultäten für Medizin, Zahnmedizin Pharmazie ist wegen der Rolle der Kliniken in der Gesundsversorgung der Bevölkerung im Stadtkern (Maidashi) verblieben.

Die Universität verfolgte schon früh eine Öffnung und Internationalisierung ihrer Studentenschaft und des Lehrkörpers. Hier kam es 1984 zur ersten unbefristeten Berufung (tenure) eines ausländischen Professors an eine staatliche Universität.[5] Inzwischen liegt der Anteil ausländischer Lehrkräfte bei rund 5 %. Neben mehreren zehn- bis zwölfmonatigen Programmen gibt es auch Undergraduate- und Graduierten-Programme auf Englisch für eine internationale Studentenschaft.[6]

Fakultäten

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Bekannte Absolventen

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  • Robert T. Huang (* 1945), Gründer und erster Präsident der SYNNEX Corporation

Bekannte Lehrkräfte

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  • Inada Ryūkichi (1874–1950), Mediziner, Pionier der japanischen Kardiologie und Onkologie
  • Katsurada Fujirō, Parasitologe, Entdecker des Schistosoma japonicum
  • Kubo Inokichi (1874–1939), Pionier der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
  • Kuwaki Ayao (1878–1945), Physiker, erster japanische Proponent von Einsteins Relativitätstheorie
  • Ōmori Harutoyo (1852–1912), Mediziner, erster Präsident
  • Shinkai Seiji (* 1944), Chemiker
  • Tawara Sunao (1873–1952), Pathologe, Entdecker des Atrioventrikular Knotens
  • Takeuchi Rizō (1907–1997), Historiker (Kyūshū Univ. von 1948 bis 1959)

Siehe auch

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Commons: Universität Kyūshū – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. History of the Presidency. In: Kyushu University > About > Office of the President. Kyushu University, Fukuoka, abgerufen am 3. September 2022 (englisch).
  2. a b c Kyushu University At a Glance. Fast Facts 2021-2022. In: Kyushu University. Kyushu University, Fukuoka, abgerufen am 3. September 2022 (englisch).
  3. University Staff. Universität Kyūshū, archiviert vom Original am 29. November 2009; abgerufen am 19. Dezember 2009 (englisch).
  4. New Campus. Abgerufen am 4. Juli 2019 (japanisch).
  5. s. Wolfgang Michel (Japanologe)
  6. Webseite des International Affairs Department