Jewel (Sängerin)

amerikanische Sängerin und Schauspielerin
(Weitergeleitet von Jewel Kilcher)

Jewel Kilcher (* 23. Mai 1974 in Payson, Utah) – besser bekannt unter ihrem Vornamen Jewel – ist eine US-amerikanische Sängerin und Schauspielerin, die mehr als 30 Millionen Tonträger verkaufte. Ihre Songs – Liebeslieder ebenso wie kritische Auseinandersetzungen mit der US-Gesellschaft – schreibt sie selbst.

Jewel Kilcher (2016)

Biografie Bearbeiten

Jewel ist eine Tochter des Singer-Songwriters Atz Kilcher und Enkelin des Landwirts und Politikers Yule Kilcher. Sie wuchs in Alaska auf, wo sie schon früh damit begann, ihre Eltern bei Auftritten in Eskimo-Dörfern zu begleiten. Nach der Scheidung ihrer Eltern blieb sie bei ihrem Vater und begleitete ihn weiterhin bei Auftritten. Sieben Jahre später zog sie nach Michigan und studierte dort an der Interlochen Arts Academy. In diesem Zeitraum begann sie auch, ihre ersten eigenen Songs zu schreiben. Nach ihrem Abschluss zog sie zu ihrer Mutter nach San Diego und verdiente ihr Geld mit Nebenjobs. Bei einem Auftritt in einem Kaffeehaus wurde sie von Atlantic Records entdeckt. Jewels Vater ist schweizerischer Abstammung, ihre Mutter hat irische Wurzeln. Jewel selbst besitzt neben der US-amerikanischen auch die Schweizer Staatsbürgerschaft. Sie ist zudem eine Tante zweiten Grades der Schauspielerin Q’orianka Kilcher.

Am 7. August 2008 heiratete Jewel ihren Landsmann, den Rodeo-Star Ty Murray, mit dem sie zuvor bereits zehn Jahre liiert war, auf den Bahamas. Die beiden leben gemeinsam auf einer 890 Hektar großen Farm in Stephenville, Texas. 2011 brachte Jewel einen Sohn zur Welt. Es ist das erste Kind des Ehepaares. Im Februar 2014 verkündete das Paar, sich zu trennen.[1]

Am 15. Dezember 2021 gewann Jewel als Queen of Hearts die sechste Staffel der US-amerikanischen Version von The Masked Singer.[2] Am Anfang einer 2000er-Mottofolge der zehnten Staffel sang sie ihr Lied Standing Still aus dem Jahr 2001.[3]

Jewel gründete und finanziert die Non-Profit-Organisation Higher Ground for Humanity, die sich um die Verbesserung der Wasserversorgung in Entwicklungsländern bemüht.

Stilistische Merkmale ihrer Musik Bearbeiten

Jewels frühere Alben enthalten oft Lieder, die ohne größeren Aufwand produziert worden sind (zum Teil nur mit Gitarrenbegleitung).

Auf ihrem 2003 erschienenen Album 03 04 brach Jewel mit dieser Tradition. Auf der CD ist ein Tanzvideo und sie experimentiert mit verschiedenen musikalischen Stilrichtungen (Dance, Klassischer Folk, Jazz, Beat, Pop, Techno, Soul), was von Teilen der Fans negativ aufgenommen wurde. Trotzdem erreichte 03 04 Platz 2 der US-amerikanischen Hitparade. Auf dem 2006 veröffentlichten Album Goodbye Alice in Wonderland kehrte Jewel wieder zu ihren musikalischen Wurzeln zurück.

Schauspielkarriere und Autorin Bearbeiten

1999 debütierte Jewel an der Seite der Filmstars Skeet Ulrich und Tobey Maguire als Schauspielerin in Ang Lees Film Wer mit dem Teufel reitet. Im Jahr 2004 arbeitete sie an ihrem zweiten Film Wave. Sie hatte einen Gastauftritt in Men in Trees und spielte live mit ihrer Band in der Serie Las Vegas.

1998 veröffentlichte Jewel einen Gedichtband A Night Without Armor (500.000 verkaufte Exemplare) und 2000 ihre Autobiographie Chasing Down the Dawn (Untertitel Stories from the Road).

Diskografie Bearbeiten

Studioalben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
1995 Pieces of You DE19
(20 Wo.)DE
AT30
(3 Wo.)AT
UK82
 
Gold

(6 Wo.)UK
US4
 
 
×2
Diamant + Doppelplatin

(114 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 28. Februar 1995
1998 Spirit DE42
(10 Wo.)DE
AT48
(3 Wo.)AT
CH32
(7 Wo.)CH
UK54
 
Silber

(2 Wo.)UK
US3
 
×4
Vierfachplatin

(51 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 17. November 1998
2001 This Way DE13
(15 Wo.)DE
AT35
(6 Wo.)AT
CH14
(13 Wo.)CH
UK34
(3 Wo.)UK
US9
 
Platin

(33 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 13. November 2001
2003 0304 DE33
(3 Wo.)DE
AT74
(1 Wo.)AT
CH45
(5 Wo.)CH
UK79
(1 Wo.)UK
US2
 
Gold

(21 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 3. Juni 2003
2006 Goodbye Alice in Wonderland CH34
(7 Wo.)CH
US8
(13 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 2. Mai 2006
2008 Perfectly Clear US8
(16 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 3. Juni 2008
2010 Sweet and Wild US11
(11 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 8. Juni 2010
2015 Picking Up the Pieces US28
(3 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 11. September 2015

Weitere Alben Bearbeiten

Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
1999 Joy: A Holiday Collection US32
 
Platin

(9 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 2. November 1999
Weihnachtsalbum
2009 Lullaby US117
(1 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 5. Mai 2009
Album für Kinder
2011 The Merry Goes ’Round
Erstveröffentlichung: 2011
2013 Greatest Hits US73
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 5. Februar 2013
Kompilation
Let It Snow: A Holiday Collection US43
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 24. September 2013
Weihnachtsalbum

Singles Bearbeiten

Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[4]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen [↑]: gemeinsam behandelt mit vorhergehendem Eintrag;
[←]: in beiden Charts platziert
  DE   AT   CH   UK   US
1996 Who Will Save Your Soul
Pieces of You
UK52
(2 Wo.)UK
US11
(30 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 4. Juni 1996
You Were Meant for Me
Pieces of You
UK32
(6 Wo.)UK
US2
 
Platin

(65 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 12. November 1996
1997 Foolish Games
Pieces of You
[US: ↑]
Erstveröffentlichung: 8. Juli 1997
1998 Hands
Spirit
UK41
(2 Wo.)UK
US6
(22 Wo.)US
Erstveröffentlichung: November 1998
1999 Down So Long
Spirit
UK38
(2 Wo.)UK
US59
(6 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Februar 1999
2001 Standing Still
This Way
UK83
(1 Wo.)UK
US25
(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 2. Oktober 2001
2003 Intuition
0304
DE77
(6 Wo.)DE
CH87
(1 Wo.)CH
UK52
(1 Wo.)UK
US20
(20 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 6. Mai 2003
2006 Again and Again
Goodbye Alice in Wonderland
US80
(2 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Februar 2006
2008 Stronger Woman
Perfectly Clear
US84
(10 Wo.)US
Erstveröffentlichung: Februar 2008

Weitere Singles

  • 1999: That’s the Way Love Goes (mit Merle Haggard)
  • 1999: Jupiter (Swallow the Moon)
  • 2002: Serve the Ego
  • 2002: Break Me
  • 2002: This Way
  • 2003: Stand
  • 2003: 2 Become 1
  • 2006: Good Day
  • 2006: Only One Too
  • 2008: I Do
  • 2008: Till It Feels Like Cheating
  • 2010: Stay Here Forever
  • 2010: Satisfied
  • 2010: Ten
  • 2013: Two Hearts Breaking
  • 2015: Dress Blues (mit Zac Brown Band)
  • 2016: I Want to Be a Cowboy’s Sweetheart (mit Cyndi Lauper)

Videoalben Bearbeiten

  • 1999: A Life Uncommon
  • 2004: Live at Humphrey’s by the Bay
  • 2008: The Essential Live Songbook

Auszeichnungen für Musikverkäufe Bearbeiten

Goldene Schallplatte

  • Australien  Australien
    • 1997: für die Single Foolish Games
    • 1999: für die Single Hands
    • 2003: für das Album 0304
    • 2003: für die Single Intuition
  • Japan  Japan
    • 1999: für das Album Spirit
  • Kanada  Kanada
    • 2004: für das Album 0304
    • 2009: für das Videoalbum The Essential Live Songbook
    • 2011: für das Album Lullaby
  • Niederlande  Niederlande
    • 2001: für das Album Spirit
  • Norwegen  Norwegen
    • 1997: für das Album Pieces of You
  • Sudafrika  Südafrika
    • 2002: für das Album This Way

Platin-Schallplatte

  • Australien  Australien
    • 1997: für die Single You Were Meant for Me
    • 2004: für das Album This Way
  • Kanada  Kanada
    • 2003: für das Album This Way
  • Niederlande  Niederlande
    • 2001: für das Album Pieces of You

2× Platin-Schallplatte

3× Platin-Schallplatte

5× Platin-Schallplatte

6× Platin-Schallplatte

8× Platin-Schallplatte

  • Kanada  Kanada
    • 1998: für das Album Pieces of You

Anmerkung: Auszeichnungen in Ländern aus den Charttabellen bzw. Chartboxen sind in ebendiesen zu finden.

Land/RegionAus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Auszeichnungen, Verkäufe, Quellen)
  Silber   Gold   Platin   Diamant Ver­käu­fe Quel­len
  Australien (ARIA) 0! S   4× Gold4   11× Platin11 0! D 910.000 aria.com.au
  Japan (RIAJ) 0! S   Gold1 0! P 0! D 100.000 riaj.or.jp
  Kanada (MC) 0! S   3× Gold3   9× Platin9 0! D 995.000 musiccanada.com
  Neuseeland (RMNZ) 0! S 0! G   7× Platin7 0! D 105.000 Einzelnachweise
  Niederlande (NVPI) 0! S   Gold1   Platin1 0! D 120.000 nvpi.nl
  Norwegen (IFPI) 0! S   Gold1 0! P 0! D 25.000 ifpi.no (Memento vom 5. November 2012 im Internet Archive)
  Spanien (Promusicae) 0! S 0! G   5× Platin5 0! D 500.000 elportaldemusica.es
  Südafrika (RISA) 0! S   Gold1 0! P 0! D 25.000 mi2n.com
  Vereinigte Staaten (RIAA) 0! S   Gold1   9× Platin9   Diamant1 19.500.000 riaa.com
  Vereinigtes Königreich (BPI)   Silber1   Gold1 0! P 0! D 160.000 bpi.co.uk
Insgesamt   Silber1   13× Gold13   42× Platin42   Diamant1

Bücher Bearbeiten

  • 1999: Zu viele Nächte: Gedichte (auch als Hörbuch)
  • 1999: A Night Without Armor: Poems (auch als Hörbuch)
  • 2001: Chasing Down the Dawn: Stories from the Road (auch als Hörbuch)

Weblinks Bearbeiten

Commons: Jewel Kilcher – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Dear World. The latest news. Webpräsenz jewelk.com, 7. Februar 2014, archiviert vom Original am 29. April 2018; abgerufen am 15. November 2021.
  2. Kimberly Roots: The Masked Singer Finale Recap: Who Took Home Season 6's Golden Mask? In: TV Line. 15. Dezember 2021, abgerufen am 16. Dezember 2021 (englisch).
  3. Dana Rose Falcone: The Masked Singer Reveals a 'Personal Friend' of Nick Cannon on 2000s Night — and Lance Bass Stops By! In: People. 11. Oktober 2023, abgerufen am 12. Oktober 2023 (englisch).
  4. a b c Chartquellen: DE AT CH UK US
  5. a b Dean Scapolo: The Complete New Zealand Music Charts: 1966 – 2006. Maurienne House, 2007, ISBN 978-1-877443-00-8 (englisch).