MSV Duisburg (Frauenfußball)

Frauenfußballabteilung des MSV Duisburg

Die Frauenfußballabteilung des MSV Duisburg besteht seit dem 1. Januar 2014 durch die Übernahme der Spielrechte des insolventen FCR 2001 Duisburg. Spielort ist die Schauinsland-Reisen-Arena. Die erste Mannschaft spielte von 2016 bis 2021 in der Bundesliga. Nach einer Saison in der 2. Bundesliga stieg Duisburg direkt wieder in die Bundesliga auf. Nach zwei weiteren Bundesliga-Spielzeiten erfolgte erneut der Abstieg. Die Eingliederung in den Ligabetrieb 2024/25 steht noch aus.

MSV Duisburg Frauenfußball

Logo aus lizenzrechtlichen Gründen ohne Zebra
Spielstätte Schauinsland-Reisen-Arena
Plätze 31.500
Cheftrainer Thomas Gerstner
Liga noch offen
2023/24 12. Platz   (Bundesliga)

Website msv-duisburg.de

Heim
Auswärts

Die zweite Mannschaft tritt in der Verbandsliga Niederrhein an.

Geschichte

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FCR 2001 Duisburg

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Mannschaftsfoto (2014)

Die Wurzeln des FCR 2001 Duisburg liegen beim am 9. Januar 1955 gegründeten FC Rumeln-Kaldenhausen, der im Jahre 1977 eine Frauenmannschaft gründete. Diese stieg 1990 in die seinerzeit zweitklassige Regionalliga West und drei Jahre später in die Bundesliga auf. Während der Saison 1997/98 benannte sich der Verein in FCR Duisburg 55 um. 1998 gewann der Verein den DFB-Pokal und zwei Jahre später die Meisterschaft. Am 8. Juni 2001 machte sich die Frauenfußballabteilung des FCR als FCR 2001 Duisburg selbständig.

In den Jahren 2009 und 2010 gewann der Verein erneut den DFB-Pokal. Größter Erfolg der „Löwinnen“ war der Gewinn des UEFA Women’s Cup 2009 gegen den russischen Verein Swesda 2005 Perm. Am 23. Januar 2013 musste der Verein beim Amtsgericht Duisburg Insolvenz beantragen. Zur Sicherung des Spielbetriebes wurden Zusammenschlüsse mit dem MSV Duisburg und dem VfB Homberg, mit dem man sich das PCC-Stadion teilte, in Betracht gezogen.

Gründung der Abteilung

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Die Abteilung setzte sich zum 1. Januar 2014 aus der zweiten Mannschaft und den Juniorinnenteams (U-17, U-15, U-13) des FCR 2001 Duisburg zusammen. Die erste Mannschaft ist in die MSV Duisburg GmbH & Co. KGaA ausgegliedert.[1][2] Die nötige Zustimmung zur Übertragung der Spielrechte gab der DFB am 27. Dezember 2013.[3] Mitglieder des Fußballclub Rumeln 2001 Duisburg e. V. mussten aus dem Verein austreten und traten in den Meidericher Spielverein 02 e. V. Duisburg ein.[4] Alle Spielerinnen – bis auf Gülhiye Cengiz (Karriereende), Lieke Martens (Kopparbergs/Göteborg FC) und Jackie Groenen (Chelsea Ladies) – verstärkten wie die Mitarbeiter den MSV. Die „Hülle“ des Fußballclub Rumeln 2001 Duisburg e. V. ging zum 1. Januar 2014 in die Insolvenz.[5]

Nach nur drei Siegen in der Saison 2014/15 stieg der Verein in die 2. Bundesliga Nord ab. Dort schafften die Duisburgerinnen den direkten Wiederaufstieg und stellten mit 22 Siegen aus 22 Spielen einen neuen Ligarekord auf. Nachdem Trainerin Inka Grings Anfang April 2017 ihren Rücktritt zum Ende der Saison 2016/17 ankündigte, ernannte der MSV Christian Franz-Pohlmann zum neuen Cheftrainer ab der Saison 2017/18.[6] Nach rund einem halben Jahr wurde Franz-Pohlmann am 14. Februar 2018 von Duisburg freigestellt,[7] der bisherige Co-Trainer Robert Augustin übernahm den Posten interimistisch bis zur Verpflichtung von Thomas Gerstner. 2021 stieg der MSV mit lediglich 7 Saisonpunkten ab. Thomas Gerstner verließ den Verein im Sommer, sein Nachfolger wurde der Däne Henrik Lehm. In der Folgesaison gelang der direkte Wiederaufstieg.

Nachdem zum Ende der Saison 2023/24 der erneute Abstieg feststand (12. Platz, damit Tabellenletzter), wurde im April 2024 bekannt, dass die Fortsetzung des Betriebs der Frauenfußballabteilung aufgrund von Finanzierungsproblemen unsicher ist.[8] Anfang Juni 2024 gab der MSV bekannt, den Antrag auf Teilnahme an der 2. Bundesliga zurückgezogen zu haben, Hauptgrund hierfür war der Abstieg der Männermannschaft in die Regionalliga und die daraus resultierenden finanziellen Defizite.[9] Der MSV Duisburg will im Frauenfußball zukünftig „leistungsbezogenen Breitensport“ anbieten und hofft auf eine Eingliederung in die Fußball-Regionalliga West.[10]

Spielerinnen und Trainer

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Kader Saison 2023/24

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Stand: 2. Februar 2024[11]

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff
01 Ena Mahmutovic Deutschland 
22 Jil Frehse Deutschland 
31 İlayda İçier Deutschland  Turkei 
02 Jeleaugh Rosa Curaçao  Spanien 
03 Haley Thomas Vereinigte Staaten 
04 Kara Bathmann Deutschland 
05 Paula Flach Deutschland 
08 Vanessa Fürst Deutschland 
25 Ingibjörg Sigurðardóttir Island 
06 Jana Radosavljević Serbien  Neuseeland 
07 Miray Cin Deutschland  Turkei 
10 Meret Günster Deutschland 
11 Alexandra Emmerling Deutschland 
13 Natalie Muth Vereinigte Staaten 
17 Yvonne Zielinski (C)  Deutschland 
18 Jelena Prvulović Osterreich  Serbien 
19 Antonia-Johanna Halverkamps Deutschland 
21 Sarah Freutel Deutschland 
30 Gina Ebels Deutschland 
09 Taryn Ries Vereinigte Staaten 
16 Samantha Jerabek Vereinigte Staaten 
20 Alexandria Hess Vereinigte Staaten 
24 Lisa Josten Deutschland 

Wechsel zur Saison 2023/24

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Zugänge Abgänge
Jil Frehse (Turbine Potsdam)
İlayda İçier (VfR Warbeyen)
Jeleaugh Rosa (Sparta Rotterdam)
Kara Bathmann (SV Meppen)
Alexandra Emmerling (Bayer 04 Leverkusen)
Natalie Muth (FC Levante Las Planas)
Jelena Prvulović (Lefkothea Nikosia)
Julia Kappenberger (Wiener Sport-Club)
Samantha Jerabek (VCU Rams)
Kari Närdemann (VfL Bochum)
Joyce Prabel (Karriereende)
Gloria Adigo (FC Basel)
Eva Hilsenberg (SV Budberg)
Marija Ilić (Fatih Karagümrük)
Selina Vobian (SC Freiburg)
Melissa Ugochukwu (FC Basel)
Dörthe Hoppius (VfL Bochum)
Sarina Heeb (FFC Vorderland)

Ehemalige Spielerinnen

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Weitere Mannschaften

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2. Mannschaft

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Die 2. Mannschaft spielte seit der Rückrunde der Saison 2013/14 in der drittklassigen Regionalliga West. Die Hinrunde absolvierte die Mannschaft vor der Übertragung der Spielrechte an den MSV als FCR 2001 Duisburg II. Die Saison 2014/15 beendete das Team als Vize-Meister hinter Borussia Mönchengladbach. Seit dem Abstieg aus der Regionalliga West 2018 spielt das Team in der Niederrheinliga.

Juniorinnen

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Der MSV Duisburg übernahm zudem die Spielrechte der drei Juniorinnenteams des FCR 2001 Duisburg. Der Verein stellt seit der Saison 2013/14 in den Altersklassen U-17 (B-Jugend), U-15 (C-Jugend) und U-13 (D-Jugend) jeweils eine Mannschaft. Die U17 spielt – nach zwei Abstiegen und jeweils direktem Wiederaufstieg – in der Saison 2017/18 ein zweites Jahr in Folge in der B-Juniorinnen-Bundesliga West/Südwest. Nach zwei Abstiegen in Folge spielt das Team in der Saison 2019/20 in der B-Juniorinnen-Niederrheinliga.

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Commons: MSV Duisburg (Frauenfußball) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Perfekt: Frauen-Fußballerinnen als MSV Duisburg am Ball
  2. Zulassung erteilt: Frauen-Fußballerinnen ab 2014 als MSV Duisburg am Ball (Memento vom 28. Dezember 2013 im Internet Archive)
  3. FCR geht in MSV Duisburg über
  4. Wichtige Mitteilung an alle Mitglieder! – Aktualisierung
  5. FCR Duisburg geht in die Insolvenz
  6. Christian Franz-Pohlmann wird neuer Trainer des MSV Duisburg
  7. MSV Duisburg: Allianz Frauen Bundesliga: Zebras stellen Christian Franz-Pohlmann frei vom 14. Februar 2018
  8. MSV Duisburg: Zebras in Geldnöten – Droht der Rückzug aus dem Frauenfußball? www.90min.de, 13. April 2024, abgerufen am 13. Mai 2024.
  9. Lisa Schneider: Doppelter Abstieg des MSV Duisburg: Das beste Beispiel für die strukturelle Diskriminierung von Fußballerinnen. In: Tagesspiegel. 7. Juni 2024, abgerufen am 7. Juni 2024.
  10. kicker.de: Wegen Abstieg der Männer: MSV Duisburg zieht Frauen-Team aus der 2. Liga ab (4. Juni 2024), abgerufen am 4. Juni 2024
  11. MSV Duisburg Kader