Friedrich Wilhelm Kullrich

deutscher Medailleur und Münzstempelschneider

Friedrich Wilhelm Kullrich (* 18. Dezember 1821 in Dahme/Mark; † 1. September 1887 in Berlin[1][2]) war ein Medailleur und Münzstempelschneider.

Bronzemedaille (32 mm) von Kullrich zur Einweihung des Denkmals Friedrichs des Großen am 31. Mai 1851
Die Prämienmedaille der Berliner Bauakademie von 1856, ein früher staatlicher Auftrag (fehlt bei Sommer). Vorderseite, mit dem Kopfbildnis von Friedrich Wilhelm IV.
Die Rückseite dieser Verdienstmedaille. Durch Erlass Wilhelms I wurde sie mit entsprechend abgeändertem Text für Studierende der Technischen Hochschule Berlin als Preismedaille neu geschaffen. Vgl. Sommer K 129.

Leben und Wirken

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Kullrich war der Sohn des Dahmer Schmiedes Johann Friedrich Kullrich und wurde in dessen Haus am 18. Dezember 1821 geboren. Er ging bei seinem Vater in die Lehre und wurde Schmied. Ab 1849 war er Schüler in der Berliner Kunstakademie. Hier wurde 1851 der Bildhauer Christian Daniel Rauch auf ihn aufmerksam und übertrug ihm die Ausführung einer Medaille auf das Denkmal Friedrichs des Großen in Berlin. Seit 1855 arbeitete Kullrich in Berlin als Medailleur für Staatsaufträge gegen Honorar und für private Auftraggeber.[3]

Ein-Vereinstaler 1868 Heinrich XIV. Regierender Fürst Reuß der jüngeren Linie (1867–1913)
Stempel von Hofmedailleur Friedrich Wilhelm Kullrich

1859 wurde Kullrich an die Berliner Münze berufen und schnitt die Stempel für die Preußischen Kursmünzen. Nach 1871 schuf er die ersten Münzen für das Deutsche Reich.

Kullrich fertigte auch Stempel für Heinrich XIV. Fürst Reuß jüngere Linie, der seine Münzen in Berlin prägen ließ, u. a. für den Vereinstaler von 1868 und das 20-Mark-Stück von 1881.[4]

Kullrich war Vater von Friedrich Kullrich und Reinhard Kullrich.

Literatur

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  • Max Wald: Flämingheft 12 in 3 Auflagen
    • 1. Auflage: Plauderei über Geld und Denkmünzen; Dahme/Mark, 1928
    • 2. Auflage: Vom Dahmer Schmiedegesellen zum Münzmedailleur in der Reichshauptstadt, Plauderei über Geld und Denkmünzen; Dahme/Mark, 1938
    • 3. Auflage: Vom Dahmer Schmiedegesellen zum Münzmedailleur in der Reichshauptstadt, Plauderei über Geld und Denkmünzen; Dahme/Mark, 1944
  • Klaus Sommer: Friedrich Wilhelm Kullrich – Königlicher Hof-Medailleur in Berlin: Sein Leben und Werk. In: Numismatisches Nachrichten-Blatt, Heft 10/1982, Jg. 31, S. 292–319.
  • Klaus Sommer: Die Medaillen der königlich-preussischen Hof-Medailleure Christoph Carl Pfeuffer und Friedrich Wilhelm Kullrich. Osnabrück 1986.
  • Klaus Sommer: Nachtrag zu Die Medaillen der königlich-preussischen Hof-Medailleure Christoph Carl Pfeuffer und Friedrich Wilhelm Kullrich. Osnabrück 1989.
  • Julius Mader: Der Dahmer Friedrich Wilhelm Kullrich: Ein international anerkannter Künstler, in Luckauer Heimatkalender, 1985, S. 31–37
  • Kulturbund der DDR: Numismatische Beiträge 1989 Band 4. (darin Eine seltene Medaille von Friedrich Wilhelm Kullrich)
  • Elke Bannicke und Lothar Tewes: Eine außergewöhnliche Medaillendokumentation zur Erinnerung an das Attentat vom 2. Juni 1878 auf den Kaiser und König Wilhelm I. in Orden und Ehrenzeichen 14. Jg., Nr. 82 (Dezember 2012), S. 302-308

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Sterberegister Standesamt Berlin 4a, Nr. 1457/1887
  2. Auf einer Gedenkmünze der DDR von 1987 ist fälschlich der 2. September angegeben.
  3. Klaus Sommer: Die Medaillen der königlich-preussischen Hof-Medailleure Christoph Carl Pfeuffer und Friedrich Wilhelm Kullrich. Friedrich Wilhelm Kullrich. Biblio Verlag, Osnabrück 1986, S. 87 ff.
  4. Arnold/Küthmann/Steinhilber: Grosser Deutscher Münzkatalog von 1800 bis Heute, 29. Auflage 2014, S. 332f. Nr. 41 und 44