Fischgraben (Werra)

Zufluss der mittleren Werra im Wartburgkreis in Thüringen

Der Fischgraben oder Moorgraben[1] (gelegentlich, auch nur abschnittsweise Fischbach, Moorbach oder Fischa genannt) ist ein orographisch rechter Zufluss der mittleren Werra im Wartburgkreis in Thüringen.

Fischgraben
Fischbach, Moorgraben
Daten
Gewässerkennzahl DE: 41376
Lage Thüringen
Flusssystem Weser
Abfluss über Werra → Weser → Nordsee
Mündung nordwestlich von Barchfeld von rechts in die WerraKoordinaten: 50° 48′ 27″ N, 10° 17′ 8″ O
50° 48′ 27″ N, 10° 17′ 8″ O
Mündungshöhe ca. 240 m ü. NHN

Länge 10,3 km
Einzugsgebiet 32,1 km²

Er wird aus mehreren Gräben und Bächen im Moorgrund[2] südlich von Möhra gespeist und fließt längstenteils südostwärts. Er vereinigt sich westlich von Gumpelstadt mit dem aus dem Norden kommenden Erbach, umfließt in einem Halbkreis-Rechtsbogen den Fischberg und mündet nach 10,4 km[3] nördlich von Barchfeld in die Werra.

Geschichte Bearbeiten

Vordem bestand der ganze Moorgrund aus einem tiefen gefährlichen Sumpf, der mehreren Orten (Möhra, Röhrigshof, Mohrhof, Profisch), mehreren Wassern (Mohr, Moorbach, Moorgraben) und Feldern den Namen gab und der in der frühesten Zeit, ehe noch die Gründer dieser Orte ihn urbar zu machen suchten, mit Eichen- und Buchenwaldungen bedeckt und mit Wild belebt gewesen sein muß, wie die in den hier eröffneten Torfstichen gefundenen Baumstücke und Thierknochen bezeugen. Er wurde nach 2 Seiten durchstochen, trocken gelegt und in Wiesen umgeschaffen. Nur in der Nähe von Möhra blieb ein 100 Ar großer Sumpf (Rohr, auch Schaukelröhrig genannt) den Herzog Ernst d. Fr. in einen See verwandeln wollte, was indeß die Möhrarer nicht zugaben. 1834 legte man ihn durch Abzugsgräben trocken und gewann aus ihm Wiesenboden.[4]

Die Fischa entsteht über Waldfischa, westlich von dem hohen Kiesel, aus mehreren Bächen und Teichabflüssen, führt den Namen Erbach, erhält von Gumpelstadt her einigen Zufluß durch das Pump- und Bergstollenwasser, vereinigt sich mit dem östlich von Möhra herkommenden Moorgraben und fällt unter dem Namen Fischa im Hessischen unterhalb Barchfeld in die Werra.[5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. https://thueringenviewer.thueringen.de/thviewer/
  2. Thüringer Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation (Hrsg.): Topographische Karte 1:25000 (TK25), 5127 Bad Salzungen. Ausgabe 2022 Auflage. ISBN 978-3-86979-810-3.
  3. https://docplayer.org/64137989-Gewaesserrahmenplan-mittlere-werra-bis-tiefenort.html
  4. Johann G. Brückner, Landeskunde des Herzogthums Meiningen / 2 Die Topographie des Landes, Brückner und Renner, Meiningen, 1853, S. 43
  5. David Voit, Das Herzogthum Sachsen-Meiningen : historisch, statistisch, geographisch und topographisch dargestellt für Schule und Haus, Storch & Klett, Gotha, 1844, S. 171