Dänischer Schulverein für Südschleswig

deutsche Organisation

Der Dänische Schulverein für Südschleswig e. V. (dänisch: Dansk Skoleforening for Sydslesvig) betreibt als Verein das Schulwesen der dänischen Volksgruppe in Südschleswig.

Hauptgebäude des Schulvereins in Flensburg „Centralen for undervisningsmidler i Sydslesvig“
Die Kinderkrippe Karlsson Vuggestue in der Stadt Schleswig
Die Gemeinschaftsschule Hiort Lorenzen-Skolen in Schleswig

Geschichte

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Nach der Volksabstimmung in Schleswig sammelte sich in Flensburg ein Kreis dänisch gesinnter Eltern und gründete am 5. Mai 1920 den Dänischen Schulverein, der Kindern dänisch gesinnter Eltern den Besuch einer dänischen Schule ermöglichen wollte. Möglich wurde dies unter anderem auch durch die im Vergleich zum vorherigen Kaiserreich liberale Weimarer Verfassung. Konzentrierte sich die Arbeit des Schulvereins anfangs auf den Raum Flensburg, konnte die Arbeit Mitte der 1920er-Jahre auch auf andere Orte in Südschleswig ausgedehnt werden. Neben den Schulen wurde parallel auch am Aufbau dänischer Kindertagesstätten gearbeitet. Während der NS-Zeit stand der Schulverein unter starkem politischem Druck. Waren 1936 etwa 1000 Schüler in den damals zehn dänischen Schulen gemeldet, hatte sich die Zahl der Schüler zum Ende des Krieges etwa halbiert. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Zahl dann jedoch wieder nahezu explosionsartig an. Seit den 1960er-Jahren zeigen die Zahlen wieder eine relativ stabile Entwicklung.[1]

Gegenwart

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Der Schulverein betreibt zurzeit 46 dänische Schulen im Landesteil Südschleswig. Hierzu gehören zehn Gemeinschaftsschulen, zwei hiervon (Duborg-Skolen in Flensburg und A. P. Møller-Skolen in Schleswig) haben eine gymnasiale Oberstufe.[2] Eine der Grundschulen wird als Friesisch-Dänische Schule betrieben (Risum Skole/Risem Schölj in Risum-Lindholm). Viele Schulen bieten nachmittags eine Schulfreizeitbetreuung (Skolefritidsordning (SFO)) an.[3] An den Schulen sind derzeit etwa 540 Lehrer beschäftigt, die etwa 5.650 Schüler unterrichten.

Nach deutschem Recht sind die Schulen Ersatzschulen im Sinne des § 58 des Schulgesetzes des Landes Schleswig-Holstein. Die Fächer Deutsch und Dänisch werden an den Schulen auf Muttersprachenniveau gelehrt. Die restlichen Fächer werden mit Ausnahme der Sprachen alle auf Dänisch unterrichtet. Die Schulabschlüsse sind sowohl in Dänemark als auch in Deutschland anerkannt.

Elternabende der unteren Klassenstufen werden in der Regel auf Deutsch und Dänisch abgehalten. In den höheren Klassenstufen wird angestrebt, die Elternabende ausschließlich auf Dänisch durchzuführen. Mit der Anmeldung des Kindes verpflichtet sich mindestens ein Elternteil, die dänische Sprache innerhalb einiger Jahre zu erlernen, falls es diese noch nicht beherrschen sollte.

Der Verein betreibt auch 55 dänische Kindertagesstätten mit derzeit 1.900 Kindern, die Jaruplund Højskole, zwei Schullandheime (Skolehjemmet in Vesterled und Sydslesvighjemmet in Rendbjerg), eine so genannte Kindergartenkolonie (Hjerpsted Feriekoloni), ein Internat für Schüler der Duborg-Skolen in Flensburg (Ungdomskollegiet) und eine schulpsychologische Einrichtung, an der derzeit sechs Psychologen tätig sind. Ferner trägt der Schulverein die Verantwortung für die Erwachsenenbildung und die Abendschulen der Minderheit.

Die Betriebskosten des Schulvereins werden zu 50 % vom dänischen Staat, 43 % vom deutschen Staat, 3 % von den Kreisen und Kommunen und zu 4 % durch Eigenfinanzierung gedeckt.

Dänische Schulen in Schleswig-Holstein

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Siehe: Liste der dänischen Schulen in Schleswig-Holstein

Entwicklung der Schülerzahlen

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Jahr Anzahl der Schüler Anzahl der Schulen Anzahl der Kindergartenkinder Anzahl der Kindergärten
1920 348 2 35 1
1930 620 9 134 4
1935 915 10 212 5
1939 697 9 109 7
1945 436 9 76 5
1946 5.185 36
1947 8.042 50
1948 13.007 58
1949 12.156 69
1950 13.239 80 446 13
1951 12.156 83
1952 10.962 84
1953 9.997 86
1954 8.855 88
1955 7.772 89 924 30
1956 6.728 85
1957 5.901 86
1958 5.431 86
1959 4.968 82
1960 4.633 82 969 34
1961 4.554 81
1962 4.301 81
1963 4.189 80
1964 4.083 80
1965 4.048 74 1.326 45
1966 4.118 73
1967 4.100 71
1968 4.158 68
1969 4.335 68
1970 4.792 65 1.961 56
1971 4.599 65
1972 5.067 65
1973 5.520 64
1974 5.865 59
1975 6.267 58 1.709 52
1976 6.265 58
1977 6.525 58
1978 6.496 57
1979 6.445 57
1980 5.842 55
1981 6.087 54 1.487 63
1982 6.033 55
1983 5.861 55
1984 5.680 54 1.504 63
1985 5.471 54
1986 5.282 54
1987 5.189 54
1988 5.169 53
1989 5.200 53
1990 5.257 53
1991 5.216 53 1.811 63
1992 5.270 53 63
1993 5.351 54 62
1994 5.463 53 61
1995 5.535 53 1.806 61
1996 5.612 51 61
1997 5.703 50 61
1998 5.799 50 1.886 60
1999 5.784 49 1.806 58
2000 5.810 49 1.816 57
2001 5.833 49 1.826 57
2002 5.749 49 1.870 57
2003 5.730 49 1.811 57
2004 5.772 48 1.909 57
2005 5.756 49 1.894 57
2006 5.714 48 1.882 55
2007 5.636 47 1.953 55

Quelle: Jørgen Kühl: København-Bonn Erklæringerne 1955–2007. Institut for Grænseregionsforskning, 2007.

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Commons: Danish schools in Southern Schleswig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Historie. Dansk Skoleforening for Sydslesvig, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. August 2013; abgerufen am 27. Juli 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.skoleforeningen.org
  2. Aufbau des Schulsystems. Dansk Skoleforening for Sydslesvig, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. August 2014; abgerufen am 4. Juni 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.skoleforeningen.org
  3. skoleforeningen.org (Memento vom 19. Juni 2013 im Webarchiv archive.today)